Die Schoene und der Milliardaer
fragte seine Mutter. âUnd dann diese Steine.â Sie berührte die Diamanten in der Krone der Madonna. âAllein sie sind ein Vermögen wert. Wie kommt eine junge Floristin an so etwas?â
âDas musst du uns erklären, Davidâ, forderte ihn sein Vater auf.
Nachdem Holt seinen Eltern alles erzählt hatte, stellte sich heraus, dass seinem Vater Laszlo Ondrassy-von-Neumann als Industrieller und äuÃerst vermögender Mann ein Begriff war. Um Sonya zu helfen, beratschlagten sie, Erkundigungen über ihn und die Familiengeschichte einzuziehen. Sein Vater versprach, sofort die nötigen Anrufe zu erledigen.
Holt fuhr ins Büro, kurz darauf wollte ihn Rowena am Telefon sprechen. Sie atmete schwer. David fühlte eine kalte Hand nach seinem Herzen greifen.
âSonya ist hierâ, sagte sie. âHeute Morgen hatte sie ein ziemlich erschreckendes Erlebnis.â
Er umklammerte den Hörer. âHat jemand sie bedroht? Ist sie verletzt?â
âNein, nein. Aber du solltest sofort mit ihr sprechen, David. Kannst du herkommen?â
Kurze Zeit später saÃen sie zu dritt auf Rowenas Terrasse.
âLass mich raten, was passiert istâ, sagte Holt und schaute Sonya forschend in die Augen. âDu hast von Laszlo gehört. Ãber einen Mittelsmann.â Er machte sich schreckliche Sorgen um sie.
Wo war die Sonya geblieben, die er am Morgen in seinem Bett zurückgelassen hatte. Entspannt schlafend. Schöner denn je nach der erfüllenden Liebesnacht. Nun sah sie mitgenommen aus. Jemand hatte sie eingeschüchtert, und er war nicht da gewesen, um sie davor zu bewahren.
âEr hat mich aber mit Respekt behandeltâ, sagte sie, offenbar um ihn zu beschwichtigen.
âDas war klug von ihm. Mein Vater weià übrigens, wer Laszlo ist und hat ihn bisher für nichts anderes als einen erfolgreichen Industriellen gehalten.â
Sie verzog verächtlich den Mund. âAuch die können korrupt sein, lügen, betrügen, sich widerrechtlich bereichern, andere kaltstellen oder gar kaltmachen lassen.â
âScheint ein übler Bursche zu seinâ, sagte Rowena.
âEr hat meine Eltern auf dem Gewissen.â Sonya schlang die Arme um sich. âÃber den Mittelsmann hat er mir zehn Millionen Dollar für die Madonna geboten. Geld, an dem Blut klebt.â Dann schaute sie auf, geradewegs in Holts Augen. âEin bisschen wenig, nicht wahr? Gerade mal die Hälfte von dem, was ich gerade geerbt habe.â
Rowena schüttelte fassungslos den Kopf.
Holt kannte inzwischen Sonyas Art, sich mit Gegenangriffen zu wehren. Er schrieb es ihrer schweren Vergangenheit zu. Ihm war auch sofort klar, was sie vorhatte. âDu spielst also mit dem Gedanken, das Geld anzunehmen, aber die Madonna zu behalten.â
âRichtig geraten.â Sie lachte auf. âNatürlich gebe ich die Madonna nicht fort. Schon gar nicht an ihn. Sie gehört mir. Sein Geld behalte ich aber auf keinen Fall. Das Blut meiner Eltern klebt daran. Ich werde es spenden. Für junge Obdachlose, habe ich gedacht. Du kannst mich da sicher beraten.â
Wie konnte er sie von diesem Unsinn abhalten? âSonya, du kannst doch nicht im Ernst glauben, dass Laszlo sich von dir an der Nase herumführen lässt! Du bringst dich in groÃe Gefahr.â
âSonya, hören Sie auf ihnâ, rief Rowena in Panik.
âEr verdient es nicht besserâ, flüsterte Sonya. âDer Mittelsmann hat mir indirekt bestätigt, dass Laszlo hinter dem Unfall meiner Eltern steckt.â Tränen stiegen ihr in die Augen.
âWie schrecklich!â, murmelte Rowena. âSie müssen Schlimmes durchgemacht haben, Kind.â
âMeine GroÃmutter hatte recht. Nun weià ich es. Er ist ein Mörder.â Sonya begann zu weinen.
âAber hast du Beweise dafür?â Holt versuchte, vernünftig zu bleiben. âSelbst wenn dieser Mann gegenüber der Polizei aussagte, lieÃe sich Laszlos Schuld nicht zweifelsfrei belegen. Und du glaubst doch nicht etwa, dass ein Handlanger das täte? Seinen Auftraggeber verraten? Seine Deckung aufgeben? Das wäre zu gefährlich für ihn. Wer weiÃ, was er selbst alles auf dem Kerbholz hat.â
âDu bist gegen michâ, warf Sonya ihm vor.
âKomm.â Er nahm ihre Hand. âBeruhige dich und denk nach. Wir alle sind auf deiner Seite. Du bist keine Einzelkämpferin mehr. Wir werden
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