Die Schoene und der Milliardaer
dass die meisten Hausbewohner zur Arbeit gegangen waren und sie vielleicht weit und breit mit dem Mann allein war.
âBitte haben Sie keine Angst.â Er trat einen Schritt zurück, damit sie sich nicht bedrängt fühlte. âAber lassen Sie uns in Ihrer Wohnung weitersprechen. Sie werden erstaunt sein, was Ihnen Ihr GroÃonkel anbietet.â
âEr hat mir nichts anzubietenâ, sagte sie kalt.
âBitte, Gräfin. Gehen wir nach oben. Sie müssen mich anhören. Weder ich noch der Graf wollen Ihnen Böses.â
âAber nur, weil er weiÃ, dass er nicht ungeschoren davonkäme. Ich habe mit wichtigen Leuten über ihn gesprochen.â
âAlles Weitere in Ihrer Wohnung, Gräfin. Ich werde Ihnen das Angebot unterbreiten und dann sofort gehen.â
Ãberraschenderweise glaubte sie ihm. In diesem Menschen schien noch ein Rest von Anstand zu stecken.
Es war so, wie sie gedacht hatte. Laszlo wollte die Madonna haben. Als Gegenleistung bot er, auf ein Bankkonto ihrer Wahl zehn Millionen Dollar zu zahlen.
âDas ist ein gutes Tauschgeschäft. Mit einem Schlag wären Sie reich.â
Sonya zeigte sich unbeeindruckt. âLaszlo muss verrückt sein, wenn er denkt, ich hätte die Statue.â
Der Mann schüttelte den Kopf. âSie besitzen Sie, Gräfin. Geben Sie auf. Sie sind eine schöne junge Frau. Das Leben liegt noch vor Ihnen. Warum hängen Sie so an diesem Kunstwerk?â
âDas wissen Sie sehr gutâ, wies sie ihn zurecht. âSie sind Ungar. Unsere religiösen Symbole bedeuten uns viel. Woher wissen Sie, dass Sie nicht dafür bestraft werden, wenn Sie mir die Madonna wegnehmen?â
Er lachte grimmig. âIch werde dafür bestraft, wenn ich es nicht tue.â
âNicht, wenn Laszlo im Gefängnis sitzt.â
âDas wird niemals geschehen, Gräfin. Er ist zu mächtig. Er wird Sie überall hin verfolgen. Ãberlassen Sie ihm die Statue.â
âDann müsste er bereit sein, mir erst das Geld zu überweisen. Ich kann ihm nicht trauen. Er schreckt vor nichts zurück. Wissen Sie denn nicht, dass er meine Eltern aus dem Weg räumen lieÃ?â
Der Mann sah betreten zur Seite. âWo befindet sich die Statue?â, fragte er statt zu antworten.
âHier jedenfalls nicht. Zuerst das Geld, dann sprechen wir weiter. Heutzutage geht es rasch, Geld ins Ausland zu überweisen. Ich kann Ihnen meine Bankverbindung nennen.â
âEine kluge Entscheidung, Gräfin.â Der Mann erhob sich.
âWie kann ich mich mit Ihnen in Verbindung setzen?â, fragte Sonya.
âIch werde mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Das Wichtigste ist, am Leben zu bleiben. Es war mir eine Ehre, Sie kennengelernt zu haben. Die Ondrassy-von-Neumanns gehörten einst zu den nobelsten Familien Ungarns.â
Als Holt in seinem Elternhaus ankam, nahmen seine Mutter und sein Vater gerade im Wintergarten ein spätes Frühstück ein. Besonders seine Mutter liebte es, hier zu essen, weil sie dabei in den schön angelegten Park schauen konnte.
âWas gibt es, David?â, fragte sein Vater. âUm diese Zeit bist du doch sonst bei der Arbeit.â
âHast du schon gefrühstückt, Holt?â, fragte seine Mutter.
âEine Tasse Kaffee trinke ich gern mit.â David setzte sich und stellte die Aktentasche neben den Stuhl. âIch möchte euch etwas zeigen, bevor es in die Stahlkammer kommt. Es gehört Sonya Erickson. Die nächste Zeit wird sie bei Rowena verbringen. In ihrer Wohnung ist sie nicht mehr sicher.â
Sein Vater runzelte die Stirn. âErzähl mir keine Räubergeschichten. Was besitzt das Mädchen, das in einen Tresor gehört?â
âDas werdet ihr gleich sehen.â Er griff nach der Tasche. âEs befindet sich seit dem siebzehnten Jahrhundert in Sonyas Familie.â
âNa, das hört sich gewaltig übertrieben anâ, wandte seine Mutter ein.
Er wickelte den Kasten aus und stellte ihn vorsichtig auf den Tisch. âKann dich das überzeugen?â
Sharron lehnte sich zurück. âIst das alles? Diese Schachtel? Alt könnte sie allerdings sein, wenn sie echt ist.â
Holt klappt die Deckelflügel auseinander und schob den Kasten in die hereinfallenden Sonnenstrahlen.
âDonnerwetter.â Robert Wainwright beugte sich vor. âSo ein Stück habe ich noch nie gesehen.â
âWoher hat sie das bloÃ?â,
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