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Die Schoene und der Prinz

Die Schoene und der Prinz

Titel: Die Schoene und der Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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erwiderte der Graf. „Die Frage ist nur, wie kann ich verhindern, vor den Altar gezerrt zu werden und ihre Nichte zu heiraten, statt ledig und frei zu bleiben.“ Er stellte fest, daß das ihr gegenüber ein wenig taktlos klang und fügte deshalb hastig hinzu: „Und mit dir Zusammensein zu können, meine schöne Geliebte!“
    „Das wünsche ich mir auch", sagte Esme leise. „Aber schließlich, mein Liebster, braucht sich daran doch nichts zu ändern. Ich bin verheiratet, und du bist es dann auch. Was macht uns das schon aus?“
    Erst kurz vor dem Lunch hatte die Marquise ihre Toilette beendet und war mit ihrem Aussehen zufrieden.
    „Holen Sie sofort Miß Forella zu mir“, trug sie dann ihrer Zofe auf. „Sollte sie bereits nach unten gegangen sein, dann soll einer der Diener ihr Bescheid sagen.“
    „Sehr wohl, Mylady“, sagte die Zofe. „Vermutlich schläft sie noch, denn ich habe noch kein Geräusch aus ihrem Zimmer vernommen.“
    „Dann wecken Sie sie auf!“ befahl die Marquise in scharfem Ton, um gleich darauf ihr Spiegelbild selbstgefällig anzulächeln. Sie hatte dem Grafen sein schändliches Benehmen heimgezahlt, und sie hatte heute morgen dafür gesorgt, daß der Marquis keinen Rückzieher machte.
    „Es war verdammt ungehörig von Sherburn, in ein fremdes Zimmer einzudringen“, hatte der Marquis gesagt. „Aber schließlich geht es in diesem Bau zu wie in einem Taubenschlag.“
    „Jedenfalls darf die arme Forella auf keinen Fall darunter leiden“, betonte die Marquise und warf ihrem Mann einen lauernden Blick zu. „Wenn auch nur darüber getuschelt wird, daß er nachts in ihrem Zimmer war, wird sie in kein vornehmes Haus mehr eingeladen werden.“ Sie machte eine gewichtige Pause und fuhr dann in dramatischem Tonfall fort: „Wir würden niemals einen standesgemäßen Gatten für sie finden, der einen solchen Skandal in Kauf nehmen würde!“
    „Schon gut, Kathie, ich weiß, was du damit sagen willst“, gab der Marquis gereizt zurück. „Andererseits mag ich Osmond und komme mir ziemlich mies vor, ihn so zu überrumpeln.“
    „Vergiß deine Skrupel, George“, riet ihm die Marquise. „Denk lieber daran, daß Osmonds Vermögen dich der Pflicht entheben wird, Forella eine Mitgift zu zahlen. Er kann allein für seine Frau sorgen.“
    „Mir geht es nicht ums Geld“, entgegnete der Marquis unwillig. „Ich denke darüber nach, daß Forella einem Mann wie Sherburn überhaupt nicht gewachsen ist und von ihm sicher nicht gut behandelt werden wird.“
    Ohne die Erwiderung seiner Frau abzuwarten, war er aus dem Zimmer gestürmt und hatte die Tür laut hinter sich zugeschlagen.
    Die Marquise störte das nicht. Sie kicherte nur leise vor sich hin und dachte daran, daß der Graf jetzt bereuen würde, sie jemals sitzengelassen zu haben.
    Die Zofe kam unverrichteter Dinge zurück. Sie hatte von einem der Diener erfahren, daß die junge Dame in aller Herrgottsfrühe ausgeritten sei. Das meldete sie ihrer Herrin.
    Die Marquise warf einen Blick auf die Uhr. „Sie wird sich zum Lunch verspäten“, sagte sie unwillig. „Nichts als Scherereien hat man mit diesen jungen Mädchen! Der Prinz wird sicher ungehalten sein, wenn ein Platz an der Tafel leer bleibt.“
    „Sie wird schon rechtzeitig zurück sein“, versuchte die Zofe sie zu beruhigen.
    Sie und ihre Herrin konnten nicht ahnen, daß eines der Hausmädchen mittlerweile beim Staubwischen den Brief auf dem Tischchen entdeckt und dem Butler übergeben hatte, der ihn gemächlich auf einem Silbertablett in die Bibliothek trug, wo sich der Marquis um diese Zeit aufzuhalten pflegte.
    Inzwischen hatten sich die meisten Gäste zum Lunch eingefunden, und kurz bevor der Butler mit dem Brief auf dem Silbertablett eintraf, gesellten sich auch Graf Sherburn und ein wenig später Esme Meldrum zu ihnen.
    „Du bist ja mächtig unternehmungslustig, Sherburn“, bemerkte einer der Herren. „Eigentlich hatte ich auch vor, auszureiten, aber nachdem wir alle so spät ins Bett gekommen waren und dem ausgezeichneten Wein unseres verehrten Gastgebers so reichlich zugesprochen hatten, konnte ich mich einfach nicht dazu aufraffen.“
    Der Graf murmelte etwas Unverständliches und vergrub sich dann hinter einem Exemplar der Times. Da er keine Anstalten machte, sich an den Gesprächen zu beteiligen, ließ man ihn in Ruhe.
    Kaum war Esme Meldrum aufgetaucht, da näherte sich die Marquise ihrer Erzrivalin mit katzenfreundlichem Lächeln.
    „Wie frisch du aussiehst, meine

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