Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
Nase, und sie musste sich eine ihrer Locken aus dem Gesicht pusten.
»Sie hat recht. Kein Herz mehr da. Aber ich begreife nicht, wieso irgendetwas, das stark genug ist, sich so weit in den Körper hineinzuwühlen, nicht einfach die Brust aufgerissen und sich das Herz geholt hat. Das wäre doch sehr viel effizienter gewesen.«
»Dämonen kümmern sich nicht um Fragen der Effizienz«,
seufzte Fiona. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, dass sie sich irrte.
Annie wurde ganz weiß im Gesicht.
»Ein Dämon? Sie glaubt, ein Dämon hätte das gemacht?« Hilfesuchend blickte sie ihren Rudelführer an.
Graham nickte grimmig.
»Das ist durchaus möglich. Es ist jüngst einer in der Stadt gesichtet worden. Wir hatten gehofft, ihn zu stellen, ehe so etwas passieren würde.«
»Aber es ist hier doch seit … seit ewig und drei Tagen niemand mehr von einem Dämon angefallen worden«, protestierte Annie.
»Wo soll der denn hergekommen sein? Ich dachte immer, Dämonen wären im Grunde nur dumm und brutal. Wie sollte so einer sich denn eine Möglichkeit einfallen lassen, sein Opfer so aussehen zu lassen, als wäre es von einem Anderen angefallen worden?«
»Dämonen können diese Welt nur auf das Geheiß eines Beschwörers betreten«, erklärte Fiona.
»Sie müssen gerufen werden, und sowie sie einmal gerufen worden sind, sind sie an denjenigen, der sie gerufen hat, gebunden, bis sie von ihm entweder freigegeben oder verbannt werden. Wenn ein Dämon, der sich in der Gewalt seines Beschwörers befindet, den Befehl bekommt, jemanden umzubringen, denjenigen jedoch nicht zu fressen, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als genau das zu tun, und dass der Körper des Opfers dabei in mehrere Teile zertrennt worden ist, hat genug Schaden angerichtet, um zu dem Schluss zu führen, der Dämon hätte auch noch seinen Spaß dabei gehabt. Doch sobald der Körper erst einmal zerlegt war, ist es wahrscheinlich viel leichter gewesen, von unten an das Herz zu gelangen.«
»Nicht, dass ich mir gewünscht hätte, es wäre ein Anderer gewesen«, sagte Graham, »aber die Tatsache, dass dies nicht der Fall ist, macht die ganze Angelegenheit sehr viel komplizierter. «
»Das will ich nicht unbedingt sagen. Dass einer von uns mitten während der Verhandlungen durchdreht, hätte uns in eine höchst prekäre Lage gebracht, also sollte man es vielleicht von der positiven Seite betrachten.«
Graham ignorierte Annies Vorschlag und sah wieder Fiona an.
»Wäre es sehr anstrengend für Sie, zu versuchen, für uns eine Spur aufzunehmen?«
Fiona zuckte die Achseln.
»Nicht besonders. Man sagt uns Elfen nach, uns wohne eine Verbindung zu dämonischen Dingen inne, also dürfte es mir nicht allzu viel Energie abverlangen, die Spur eines Dämons aufzunehmen – was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass wir aus den Kriegen mit ihnen siegreich hervorgegangen sind.«
»Aber Sie sind sich nicht ganz sicher, ob das klappt?«
Sie blickte etwas entmutigt drein.
»Wie ich ja bereits gesagt habe, hat man da, wo ich herkomme, schon seit ein paar Jahrtausenden keinen Dämon mehr gesichtet. Ich kann mich dabei nur darauf stützen, was ich gehört habe, und nicht auf eigene Erfahrung, aber ich denke, dass das schon mehr ist, als das, was Sie mitbringen. «
»Was also werden Sie jetzt tun?«
Fiona ging im Geiste ihre Möglichkeiten durch.
»Nun, zunächst muss ich noch ein wenig zusätzliche Energie schöpfen. Ich habe sämtliche Energie verbraucht, die ich mir von zu Hause mitgebracht hatte, und ich bin
nicht mehr dazugekommen, frische Energie aufzuladen, seit … seit ich zuletzt einen Bann ausgesprochen habe.«
»Und Sie können nur Energie aufladen, indem Sie sie jemandem wie Walker entziehen?«
Wie sehr wünschte sich Fiona, Missy wäre hier, um ihrem Göttergatten einen weiteren raschen Tritt zu versetzen, dieses Mal jedoch ein wenig höher als ans Schienbein.
»Ich nehme gar nichts von jemandem wie Walker; Elfen stehlen keine Energie von anderen Wesen, sondern beschränken sich auf die Energie, die um sie herum manifest ist. Die Energie, die ich dadurch, dass ich Herrn Knurrhahn geküsst habe, in mir aufnehmen konnte, entsprang aus dem Kuss an sich und kam nicht von Walker. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass die Anziehungskraft zwischen uns die einzige Energiequelle zu sein scheint, die ich auf dieser Seite der Grenze anzapfen kann, aber ich habe mir das nicht so ausgesucht.«
Graham sah sie argwöhnisch an.
»Also versorgen Sie sich
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