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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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Boss?«
    Indem er etwas Unverständliches murmelte, was bestimmt nicht als Kompliment gemeint gewesen war, machte Graham auf dem Absatz kehrt und marschierte mit Fiona im Schlepptau zur Tür hinaus.
    Sie hoffte bloß, dass Walker kein Theater veranstalten würde, wenn er sie kommen sah, aber wenn die strafende Gerechtigkeit ihn durch das Alpha-Tier seines Rudels ereilen
sollte, würde ihm das vielleicht einen Dämpfer versetzen, der ihn bewegen würde, sich etwas zurückzunehmen und auch ihr Luft zum Atmen zu lassen.

12
    Graham war es ernst damit gewesen, dass er nicht auf sie warten wollte. Sie musste sich richtig sputen, um ihn einzuholen, als er mit langen Schritten dem Straßenrand zustrebte, um ein Taxi anzuhalten. Sowie der Fahrer – übrigens einer von den Anderen , der Erste, dem sie in dieser Stadt begegnet war – sie am Eingang des Central Park an der 79th Street abgesetzt hatte, legte Graham sogar noch einen Schritt zu. Wenn Fiona ein Mensch gewesen wäre, hätte sie schon bei der ersten Abzweigung nicht mehr gewusst, welche Richtung er eingeschlagen hatte, aber sie war ja nun mal eben kein Mensch und hatte darüber hinaus auch nicht vor, sich abschütteln zu lassen. Stattdessen murmelte sie ein Dankgebet für ihre elfenhafte Zähigkeit und Behändigkeit – ebenso wie für Missys Tennisschuhe –, während Graham und sie immer tiefer in den Park eindrangen, die gepflasterten Wege verließen und ausgetretenen Trampelpfaden folgten, die sie in den urwüchsigeren, mit Niederwald und Dickicht bewachsenen Teil der Anlage führten. Fiona war auch froh darüber, dass ihr vorzügliches Nachtsichtvermögen die sich herabsenkende Dunkelheit durchdrang, so dass sie nicht Gefahr lief, den breiten Rücken ihres Führers aus den Augen zu verlieren, denn sonst wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, ihm zu folgen.
    Sie wusste auch, was ihm den Weg wies. Der Geruch in seiner Nase. Ihre eigene verfügte nicht auch nur annähernd
über die notwendige Sensibilität, um die Partikel in der Luft zu wittern, die ihr verrieten, ob Andere oder Dämonen kürzlich in der Nähe gewesen waren oder ob hier jemand geblutet hatte, aber sie wusste, dass Grahams Riechorgan das unterscheiden konnte. Sie konnte es an seiner Schulterhaltung erkennen und an dem Spannungsfeld spüren, das sich immer stärker um ihn herum aufbaute, je näher er der Stelle kam, die Walker ihm genannt hatte.
    Als sie sich dem Fundort der Leiche so weit genähert hatten, dass Fiona in einiger Entfernung gedämpfte Stimmen und flackernde Lichter zwischen den Bäumen erkennen konnte, brauchte sie allerdings nicht die feinen Organe eines Wolfes, um auch so zu ahnen, dass die Sache ernst war. Selbst ohne geschärfte Sinne konnte sie den Tod riechen; ein Geruch, der einerseits ihre Verärgerung über Graham ein wenig verdampfen, andererseits aber auch das Rumoren in ihrem Magen zurückkehren ließ.
    Fast lautlos trat sie mit Graham aus dem dichten Unterholz hervor und auf eine leicht hügelige Lichtung, die vor der Anspannung angesichts der Präsenz des Todes und der Reaktion der Lebenden darauf beinahe zu glühen schien.
    Am anderen Ende der Lichtung stand Walker; er hatte ihnen den Rücken zugekehrt, aber man konnte sehen, dass er den Kopf gesenkt hielt und in eine Unterhaltung mit einer kleinen, dunkelhaarigen Frau mit einem hübschen Gesicht und schmalen, in blutbeschmierten Handschuhen steckenden Händen vertieft war.
    In dem Augenblick, als Fiona die Lichtung betrat, hatte er sie auch schon gewittert. Sein Kopf schoss hoch und wandte sich mit einem erbosten Ausdruck im Gesicht ihr zu.
    »Was zum Teufel macht die denn hier?«
    Dann kam er so schnell auf sie zu, dass Fiona nicht einmal
Zeit blieb, hinter Grahams Rücken zu verschwinden. Sie konnte die Augen der Frau, mit der Walker gesprochen hatte, erstaunt hinter ihren Brillengläsern blinzeln sehen, doch im Augenblick war Fiona mehr daran interessiert, die Theorie von Tess und Missy auf die Probe zu stellen. Sie sah Walker direkt ins Gesicht, versuchte, sich keine Nuance des Ausdrucks darin entgehen zu lassen. Eine Sekunde lang erkannte sie nichts außer seiner altbekannten Verstimmung, doch als ihr prüfender Blick sich auf seine Augen konzentrierte, nahm sie noch etwas anderes wahr – einen Funken von Besorgnis, von Bangen.
    Das gab ihrem Optimismus Auftrieb, und sie machte gerade den Mund auf, um Walker etwas zuzurufen, als eine Bewegung von Graham sie verstummen ließ. Er hielt eine Hand hoch, als

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