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Die Schöne vom Nil

Die Schöne vom Nil

Titel: Die Schöne vom Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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fröhlich. »Der Schlagabtausch beginnt. Nummer zwei war ein Klempner. Er kam in meine Wohnung – ich hatte damals ein Appartement in Hamburg – und sollte nur den Abfluß meiner Badewanne reparieren. Starren Sie mich nicht so an, Dr. Frank Herburg. Ich weiß, das ist wie eine Witzzeichnung aus dem ›Playboy‹, Handwerker kommt, und Madame steht nackt hinter der Tür und fragt: ›Haben Sie auch alles mitgebracht?‹ Nein, so war es nicht. Der Mann gefiel mir wirklich. Ich war Assistenzärztin im Tropeninstitut, und mich interessierte schon immer die Exotik. Mein Klempner war weder groß noch männlich, weder klug noch umwerfend charmant – er war nur ein exotisch aussehender Handwerker, der meine Badewanne in Ordnung brachte, dafür 45 Mark kassierte einschließlich Wegegebühr. Ich hatte eben Lust! Verstehen Sie das? Ich wollte einfach! Eine biologische Explosion, wenn Sie so wollen. Neun Wochen lang hinterher rief er noch jeden zweiten Tag an und wollte wiederkommen. Es hat viel Mühe gekostet, ihm klarzumachen, daß er nur so etwas wie ein Schluck Medizin gewesen war …« Sie blickte Herburg nachdenklich an. Der rauchte mit hastigen Zügen. »Ich sehe, Sie sind entsetzt.«
    »Das müssen Sie mir schon erlauben, Luisa. Das alles – und aus Ihrem Mund!«
    »Der dritte Fall liegt komplexer. Da hätte ich mich fast richtiggehend verliebt. Das war schon hier in Kairo. Ein französischer Kollege – Missionsarzt. Kein Priester – denken Sie nur nicht, jetzt hat sie auch noch einen Priester verführt –, nein, er arbeitete für die Mission als freier Arzt und zog impfend durch die Lande, um die Amöbenruhr zu bekämpfen. Ich habe ihn sechs Wochen lang begleitet, im Jeep, im Landrover, auf Kamelrücken, auf einer Nilbarke. Vier Wochen habe ich durchgehalten, die letzten zwei Wochen allerdings, das gebe ich zu, hat er seine ärztlichen Pflichten stark vernachlässigt. Er war Südfranzose … ein verrückter Kerl. Also – nach sechs Wochen konnte ich ihn nicht mehr ertragen. Ich bin nachts allein heimlich losgeritten, auf einem Kamel, durch die Wüste, zu einem Fellachenstamm. Das war's! Entsetzt? Weil ich das alles erzähle? Dr. Herburg – bedenken Sie – drei Männer in dreißig Jahren! Für jedes Lebensjahrzehnt einen – ist das zuviel? Fragen Sie mal andere Frauen …«
    »Warum eigentlich kasteien Sie sich so vor mir?« fragte Herburg, von ihrer Offenheit peinlich berührt. »Ich will das doch gar nicht wissen. Was geht mich das alles an?«
    »Sie? Nichts! Aber mich.« Sie stand auf und zerdrückte den Rest der Zigarette in dem hölzernen Aschenbecher. Mit einem Ruck warf sie die blonden Haare in den Nacken. Sie sah wirklich begehrenswert aus …
    »Ich bin eben das, was man eine emanzipierte Frau nennt«, sagte sie dann. »Ich lebe, wie es mir gefällt, und pfeife auf alle Konventionen. Darum sage ich Ihnen das alles! Ich bin nämlich auf dem besten Weg, mich in Sie zu verlieben! Und das müssen Sie jetzt verhindern! Wie und ob Ihnen das gelingt …«
    Sie brach mitten im Satz ab und verließ, ohne Herburg noch einmal anzusehen, das Zimmer. Er hörte, wie nebenan die Tür zu Mitcheners Krankenraum klappte. Dann kam Dr. Pernam zurück und warf sich in den Sessel, aus dem Dr. Alius gerade aufgestanden war.
    »Was ist los?« fragte er. »Frank, rücken Sie noch einen Whisky heraus! Mitchener geht's besser. Er hat's geschafft.«
    »Was hat sie gesagt?« Leila klammerte sich an Herburgs Arm fest. »Harris, sie hat die ganze Zeit mit Frank deutsch gesprochen. Sie muß weg!«
    »Weil sie deutsch spricht? Leila, sie hat schließlich Professor Mitchener gerettet!«
    »Sie will mir Frank wegnehmen – ich spüre es!«
    »Will sie das?« Pernam blickte zu Herburg hinüber. »Sie sind versorgt, mein Lieber! Wenn sich einer um Dr. Luisa kümmert, dann werde ich das sein! Oder haben Sie etwas dagegen?«
    »Natürlich nicht …«
    »Das klingt, als ob ich Ihnen saure Kamelmilch angeboten hätte.« Dr. Pernam streckte die Beine weit von sich und leckte sich die Lippen. »Wo steht der Whisky? Ich brauche drei volle Gläser, dann gehe ich wieder nach nebenan und kümmere mich um die Dame!«
    Frank Herburg stand auf, holte die Flasche aus dem Wandschrank und stellte sie ohne Glas vor Pernam auf den Tisch. Dieser trank einen langen Schluck aus der Flasche und schnalzte dann genußvoll.
    »Außerdem sucht sie sich die Männer aus!« warf Herburg ein.
    »Hat sie das gesagt?«
    »Ja.«
    »Ein tolles Weib! Haben Sie es Leila

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