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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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wurde auch sie Zeugin, wie sich Michael McLain blamierte. Scheiße! Ortis seufzte, Michael setzte ein Lächeln auf. »Michael, ich bitte dich. So kann man doch keine Zusammenarbeit beginnen. Er wird ja gleich hier sein.«
    Lila lächelte Michael an. »Möchtest du nicht mit mir vorliebnehmen?« fragte sie freundlich.
    »Bestimmt nicht, wenn du darauf bestehst, als Hauptdarstellerin an erster Stelle genannt zu werden«, konterte Michael.
    »An erster Stelle? Ich bin schon glücklich, wenn ich in einem Film mit dir spielen darf.« Innerlich stöhnte Michael. Er wußte nicht, wann sie ihm mehr auf den Geist ging. Wenn sie den Quatsch mit ihrer gekünstelten Heldenverehrung abzog oder wenn sie ihre Raubfischqualitäten ausspielte. Jedenfalls war er nicht hier, um ihr eine Rolle zu verschaffen oder bei Sy Ortis Punkte zu sammeln.
    »Michael, diese Besprechung ist sehr wichtig«, behauptete Sy. »Lila möchte Ricky gern kennenlernen und er dich, und wir alle müssen das eine oder andere klarstellen. Wir müssen uns noch über die Rangfolge einigen... «
    »Wahrscheinlich hätte ich mit Ara kommen sollen«, meinte Lila.
    »Nein, nein. Er ist ein alter, kranker Mann. Warten wir, bis wir das unter uns geklärt haben.«
    Michael schnaubte. Sy wollte doch nur selber Lila vertreten. Was mußte denn noch geklärt werden?
    »Ich dachte, es wäre alles klar.«
    »Teilweise schon. Aber es gibt einige Punkte, und diese Besprechung... «
    »Schieben Sie sich die Besprechung in den Hintern!« rief Michael und ging zur Tür als diese geöffnet wurde. Ein großer, leichenblasser, fast zum Skelett abgemagerter Mann trat ein. Er war schwarz gekleidet. Ihm folgte der kleine Ricky Dunn, der, wie Michael sofort merkte, gar nicht so klein war. Der Junge war um fast fünf Zentimeter größer als Michael.
    Ricky Dunn trug zerrissene, unansehnliche Jeans, ein T-Shirt von undefinierbarer Farbe und einen geölten Anorak, der aus dem Fundus stammen mußte und wahrscheinlich für irgendeinen australischen Film bei Outback-Szenen verwendet worden war. Außerdem hatte er eine von diesen verspiegelten Sonnenbrillen auf, hinter denen man die Augen nicht sieht. Er setzte die Brille auch im Zimmer nicht ab.
    »Ich bin Shay Wright«, stellte sich das Skelett vor und streckte Sy die Hand entgegen, der ihn zwar offensichtlich kannte, die Hand aber dennoch ergriff. Michael rührte sich nicht. »Und das ist Ricky Dunn.«
    Shay nickte Ortis und Lila zu. Ricky verzichtete auf beides. Die beiden Männer setzten sich so dicht nebeneinander auf die Couch, als wären sie an den Hüften zusammengewachsen. Sy schob einen Sessel für Michael näher, und der nahm widerstrebend darin Platz. Lila lächelte Ricky an. Sie leckte sich über die Lippen und warf den Kopf mit der prächtigen Mähne zurück, bevor sie die langen Beine aufreizend übereinanderschlug. Fehlt nur noch, daß sie die Beine breit macht, dachte Michael gehässig.
    »Tut mir leid, daß wir uns verspätet haben«, begann Shay. »Kein Problem«, säuselte Lila.
    »Ich bin auch gerade erst gekommen«, behauptete Michael kühn. Arschlöcher.
    »Sehr gut«, nahm Sy die Leitung der Unterhaltung auf. »Also Ricky? Ist mit dem Zoom alles klar?«
    Ricky rückte noch näher an Shay und flüsterte ihm etwas ins Ohr. »Mr. Dunn sagt, daß er mit dem Rohschnitt sehr zufrieden ist.«
    Michael traute seinen Augen und Ohren kaum. Bevor er etwas sagen konnte, fuhr Sy fort: »Hat Ihnen die Zusammenarbeit mit Carpenter gefallen? Wie ich hörte, ist er ein toller Regisseur.«
    Wieder flüsterte Ricky etwas in Shays Ohr. Shay nickte. »Ohne jemanden verletzen zu wollen, sagt Mr. Dunn, daß Bill Carpenter ein Haufen Scheiße ist, der nicht mal mit einer Ampel in der Lage wäre, den Verkehr zu regeln.«
    Die Antwort machte Sy sichtlich nervös. Doch er faßte sich schnell. »Ist schon ein Premierendatum festgesetzt?«
    Diesmal antwortete Shay, ohne Vorsagen: »Am Weihnachtstag.«
    Sy nickte. »Uns hat das Drehbuch von Scraper ausgezeichnet gefallen, nicht wahr, Michael?«
    Nun beugte Michael sich zu Sy und flüsterte: »Was zum Donnerwetter soll das alles?« Lila lächelte noch immer. Doch sie verfolgte alles mit Augen, die so alt wirkten wie die der Sphinx.
    Sy zuckte die Achseln. »Wir hatten ja noch einige Fragen wegen Buck, der Rolle, die Michael spielen wird.«
    »Vielleicht spielt«, verbesserte Michael. Ihm hing dieser Auftritt zum Halse heraus. Warum kam man nicht endlich zur Sache? »Wichtiger ist die Frage der

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