Die schoenen Hyaenen
und klatschte. Die drei Hunde setzten sich auf die Hinterläufe und klopften mit den Pfoten aneinander, als spendeten sie Beifall. Das war ein neuer Trick, den Dean ihnen beigebracht hatte. Sharleen lächelte. Dean schaffte es immer, sie aufzuheitern.
»Ein Preis ist es noch nicht. Aber Sy meint, das würde mir helfen, danach einen Job zu bekommen.«
»Wieder einen? Du hast doch gesagt, wir hätten jetzt so viel Geld, daß du nie wieder arbeiten mußt.«
Sharleen dachte darüber nach. »So klingt das nicht, wenn es Mr. Ortis erklärt. Die Steuern und Honorare — all das geht ins Geld. Ich will ohnehin noch eine Rolle haben, und dabei, meint Sy, würde mir die Nominierung helfen,«
»Was ist eine Nominierung?«
Sharleen versuchte Dean zu erklären, was sie selbst nicht richtig verstand.
»Wer wurde außer mir nominiert?« fragte Lila sofort scharf, nachdem Ara sie informiert hatte.
»Lila, das ist doch nicht so wichtig. Immerhin wurden Sie nominiert«, wich Ara aus.
»Das ist nur eine Nominierung, Ara.« Wie hatte ihre Mutter gesagt? Eine Nominierung ist wie die letzten zehn Sekunden in einem Match, das unentschieden steht. Nur der letzte Treffer zählt.
Ara versuchte gar nicht, das Seufzen zu unterdrücken. »Sharleen Smith und Jahne Moore.«
»Das soll doch wohl ein Scheißwitz sein, Ara! Diese beiden Kretins? Diese Nobodys? Die spielen mir doch nur zu. Strohpuppen wie Candy und Skinny. Die sind meine Konkurrenz?« Lila schrie. Ihre Stimme überschlug sich.
»Nun spielen Sie nicht verrückt. Es gibt keine Konkurrenz, Lila«, besänftigte Ara sie. »Sie werden doch einsehen, daß die Akademie vor einer schweren Entscheidung steht, wenn sie eine von euch dreien aussuchen soll.«
»Ich sehe gar nichts ein, Ara. Ich habe mir den Arsch aufgerissen, um Schauspielerin zu werden. Das war nicht leicht als Tochter einer Berühmtheit auf diesem Gebiet. Ich müßte doppelt so hart arbeiten wie die anderen, um das zu erreichen. Diese beiden Huren kommen aus dem Nichts und schaffen das über Nacht. Das ist doch ungerecht, Ara. Und was ist mit Birth of a Star ? Haben Sie noch nichts gehört?«
»Soweit ich gehört habe, sind die noch nicht sehr viel weitergekommen, Lila. Das Drehbuch macht Schwierigkeiten. Ihr Test ist aber gut gelaufen. Momentan können Sie nichts mehr tun wegen der Emmys oder wegen Birth of a Star .«
Lila knallte den Hörer auf die Gabel.
18.
Zu dem Treffen im Château mußte Michael McLain sich regelrecht zwingen. Es fand nur als Vorbesprechung zwischen Sy, Lila Kyle und Ricky Dunn statt. Keine weiteren Agenten, keine Anwälte. Sozusagen ein Familientreffen.
Er verspätete sich, was ihm allerdings egal war. Michael hatte sich entschlossen, den Film zu machen, doch natürlich nur, wenn er vor diesem jungen Stutzen rangierte. Daß er den Mentor spielte statt des Helden, ließ ihn zwar alt aussehen. Doch er gedachte dem abzuhelfen, indem er am Ende das Mädchen bekam. Lila war ja ganz verrückt nach der Rolle.
Sy hatte das Videoband über Michaels Sex mit Jahne gesehen und die getürkte Aufnahme mit Lila. Darum mußte er nun mit seinem Teil der Wette rüberkommen, und darum hatte er auch die drei Beteiligten zusammengebracht.
Michael ärgerte sich, weil die Besprechung im Hotel stattfand, nicht in Sys Büro oder der Produktionsgesellschaft. Er mochte das Martine nicht. Es verursachte ihm eine Gänsehaut. Für ihn war es das westliche Pendant zum New Yorker Chelsea Hotel. Hier starben die Szenetypen an Überdosen. Es war exklusiv, doch Michael fühlte sich hier nicht wohl.
Vor dem Zimmer 711 holte er noch einmal tief Luft, zog den Rauch ein und klopfte.
Sy öffnete, was Michael verrückt fand, aber wenn er unbedingt das Dienstmädchen spielen wollte, war das seine Sache.
»Michael!« rief Sy hocherfreut.
Das Zimmer war so schäbig wie der Liftboy und der Flur. Schlaffe blaue Vorhänge endeten fast zwanzig Zentimeter über dem Boden. Der Teppichboden war blau marmoriert, also pflegeleicht und schmutzunempfindlich. Trotzdem fielen Michael die kleinen Brandlöcher darin auf, verursacht von glühender Zigarettenasche.
»Wo ist denn dieser kleine Hurensohn, und wo ist Lila?« »Michael, Ricky hat angerufen. Er wurde aufgehalten, wird aber jeden Moment hier sein.«
»Er verspätet sich bei einer Besprechung, deren Zeitpunkt er selbst festgelegt hat! Denkt er etwa, ich warte auf ihn mit dem Schwanz in der Hand und bete, daß er uns beehrt?«
In dem Moment verließ Lila Kyle das Badezimmer. So
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