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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Erstnennung.«
    »Das ist vielleicht noch etwas zu früh.« Sy räusperte sich. Michael sah Sy an. Was sollte das nun schon wieder heißen?
    »Ich erwarte, zuerst genannt zu werden«, stellte Michael klar.
    Rickys Gesicht blieb ausdruckslos. Auch das von Shay. Doch Ricky begann wieder mit seinem unhörbaren Gemurmel. Nachdem er damit fertig war, räusperte sich Shay. »Ohne Gefühle verletzen zu wollen, sagt Mr. Dunn, daß er lieber Michael Jackson ficken würde, als nach Mr. McLain genannt zu werden. Verstehen Sie bitte, daß ich nur für Mr. Dunn spreche, wenn ich das sage...«
    Michael stand auf und stieß dabei den Couchtisch um. »Mehr brauchen Sie auch nicht zu sagen. Wenn Mr. Dunn etwa eine Bemerkung machen will, kann er seinen verdammten Mund selbst aufmachen. Wenn ich noch ein Wort von ihnen höre, Sie blutloser Leichnam, breche ich Ihnen alle Knochen im Leib.«
    »Nun, nun, wir müssen ja nicht so ausfallend werden. Wir können uns über alles wie vernünftige Leute unterhalten«, versuchte Sy den Schaden zu begrenzen.
    Wieder sprach Shay, ohne die Worte souffliert zu bekommen: »Mit Verlaub, Mr. Dunn sagt, daß Sie Ihre Erstnennung haben können, wenn Sie einen Busen haben und fliegen können.«
    »Das reicht!« schrie Michael McLain. Er stieß den Tisch aus dem Weg und ging zur Tür.
    »Fick dich doch selbst«, meinte Shay noch liebenswürdig.
    Lila rannte hinter Michael her. »Das heißt wahrscheinlich, daß ich auch keine Rolle bekomme«, sagte sie, atemlos von dem Lauf. »Weißt du, Michael, ich hab schon immer gewußt, daß dieser Ricky Dunn nichts taugt. Aber du und ich in Birth of a Star ...«
    Michael gab seinen Parkschein dem Boy, bevor er sich Lila zuwandte. »Vergiß es.«
    Sie schwieg einen Moment und warf ihr langes rotes Haar zurück. Als ob ihr das noch helfen könnte, dachte Michael angewidert.
    »Hör mal, ich dachte, wir hätten das vereinbart, Michael. Wir haben es doch besprochen.«
    Sein Testarossa wurde vorgefahren. Michael zerrte den Boy fast aus dem Wagen, so eilig hatte er es, von hier wegzukommen. Da Lila sich über den niedrigen Sportwagen beugte, sagte er nur: »Das, mein Schatz, war nur mündlich. Immerhin ist es ja nicht so, als hätten wir miteinander geschlafen.« Er trat aufs Gaspedal und preschte davon.
    Sy Ortis fragte halblaut: »Sind Sie verrückt, Jahne?«
    Er hatte bereits alle halbwegs vernünftigen Argumente erschöpft, um ihr das auszureden, hatte ihr ein halbes Dutzend Faxe geschickt, sowohl ins Studio als auch in ihr Hotel. Am Telefon hatte er ihr eine Strafpredigt gehalten und sie in sein Büro bestellt. Doch sie wollte einfach nicht hören oder nachgeben. Erst hatte Michael die Besprechung mit Ricky platzen lassen, dann hatte er in seiner Verzweiflung die Neuverfilmung machen wollen, ausgerechnet einen Film dieser April Irons, und nun rauschte ihm auch noch diese Person herein und erklärte ihm eiskalt wie ein Daiquiri — erklärte ihm, fragte ihn nicht etwa! — daß sie in Birth of a Star mitspielen werde. Ohne ein Wort vorher zu ihm. Kein verdammtes Wort! Er hatte nur die Verträge von April bekommen, und das Ganze war beschlossene Sache. Allerdings eine, bei der er wie der dumme Junge aussah. Auch wenn er die Scheiße von Michael und Ricky schlucken mußte, gedachte er das nicht mit der von Jahne und April zu tun.
    Sy griff nach seinem leeren Spray und spielte damit herum, als gebe sie ihm Zauberkraft, mit der sich Jahne Moore forthexen ließ. »Sind Sie verrückt, oder was?« Es gab nur eine Möglichkeit. Er mußte Jahne einschüchtern.
    Sie blickte ihn überheblich an. Sie war wirklich eine hochnäsige Person. Von Anfang an. »Ich glaube nicht.«
    Sy lachte. »Nein, wahrscheinlich glauben Sie das wirklich nicht. Sie halten sich für zu klug oder zu begabt oder irgendwas anderes Hochgestochenes. Die neue Sarah Bernhardt vielleicht.« Sy war so wütend, daß er nicht aufpaßte und sein Akzent sich bemerkbar machte. »Dann erkläre ich Ihnen mal was. Sie sind nicht hier, weil Sie eine gute Schauspielerin oder weil sie klug oder einsatzfreudig sind oder sonst so ein Mist. Darum geht es gar nicht. Sie haben einfach Glück gehabt. Wahrscheinlich sind sie im Moment sogar eine der drei verdammten Weiber, die auf dieser Erde am meisten Glück gehabt haben. Aber Sie sind verdammt noch mal zu blöd, um das zu begreifen.«
    »Das soll wohl heißen, daß Sie Birth of a Star für keine gute Rolle halten.«
    »Sehr gut. Sarkasmus kann nie schaden. Vielleicht sind Sie

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