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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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beidem interessiert zu sein.
    Jahne saß in einem großen Sessel ihrer Suite in Regent Beverly Wilshire Hotel. Hier wohnte sie vorübergehend, bis ein neues Haus für sie gefunden und von La Brecque als sicher genug genehmigt worden war. Es war ein Luxusappartement. Das Telefon neben ihr war eines von sechs in den zwei riesigen Zimmern. Ein Apparat stand auf dem Schreibtisch, einer je auf den beiden Nachttischen und einer im Badezimmer, das so groß war wie Jahnes ganze Wohnung in New York.
    Sy rief an und teilte ihr mit, daß die Nominierungen für den »Fernseh-Oscar«, den Emmy Award, veröffentlich worden waren. Die Auszeichnung wurde von der Academy of 'Television Arts and Sciences verliehen. »Wie haben wir denn abgeschnitten?« fragte Jahne. Inzwischen hatte sie kaum noch Respekt vor den Auszeichnungen der Filmindustrie, für die die Schauspieler und die Crew von Three for the Road so hart gearbeitet hatten. Es war alles nicht das gewesen, was sie sich erhofft hatte.
    »Haben sie das denn noch nicht gehört? Sie wurden nominiert.«
    »Ich? Das kann doch nicht wahr sein!« Jahne dachte an ihre Tage mit Jack and Jill und die Obie-Auszeichnung, die sie für ihre schauspielerische Leistung erhalten hatte. Sie war von ihren Freunden damals gefeiert worden. Auch von Sam. Seinerzeit hatte sie noch an eine rosige Zukunft geglaubt.
    »Und was ist mit der Serie und den anderen?« fragte sie.
    »Vergessen Sie die Serie, Jahne. Vergessen Sie die anderen. Sie wurden für einen Emmy nominiert. Nach sechs Monaten beim Fernsehen. Ahnen Sie, was das für Ihre Karriere bedeutet? Vielleicht bekommen Sie die Auszeichnung. Wir werden von Angeboten nur so überschwemmt werden.« Jahne zuckte innerlich zurück. Sie hatte Sy von den Testaufnahmen für Birth of a Star erzählt. Auch von dem Rollenangebot. Sie hatte nicht gesagt, daß sie entschlossen war, die Rolle zu spielen. Denn dann hätte er nur versucht, ihr das auszureden.
    »Ich bin für die Anerkennung dankbar, Sy. Wirklich. Aber man ist immer nur so gut, wie man in seiner letzten Rolle war. Sie kennen ja den Spruch.« Jahne lachte. »In ein oder zwei Jahren werde ich Sie vielleicht um eine Rolle anbetteln.«
    Nun lachte Sy sogar. »Sie sind sehr zynisch für eine so junge Frau.«
    »Weil ich die Perspektive nicht verlieren will.«
    »Hoffentlich sieht das Sharleen auch so. Sie wurde nämlich auch nominiert.«
    »Wir beide?«
    »Ja, und Lila.«
    Typische! Als würden nicht schon genug Geschichten über den Konkurrenzkampf untereinander kursieren. Hollywood! Nun mußte man damit rechnen, daß die Stimmung bei den Dreharbeiten noch gespannter wurde.
    »Sagen Sie, Sy, haben Sie sich den Vertrag von Birth of a Star angesehen?«
    »Ich habe drei bessere Angebote für Sie.«
    »Vergessen Sie die, Sy. Haben Sie den Vertrag?« »Ja.«
    »Gut. Nur das interessiert mich, weil ich den Film nämlich machen möchte. Sagen Sie nichts mehr. Werden Sie jetzt Sharleen anrufen und ihr die gute Nachricht überbringen?«
    »Ja.« Jahne merkte, daß Sy vor Frust kochte.
    »Gut. Dann rufe ich sie später an und gratuliere ihr.«
    Doch bevor sie den Vorsatz in die Tat umsetzen konnte, klingelte das Telefon erneut. Jahne ließ fast den Hörer fallen, als sie Sam Shields Stimme hörte.
    »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Die Nachrichten verbreiten sich hier schnell«, meinte sie. »Wie werden Sie feiern?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Möchten Sie nicht am Freitag mit Ihrem Regisseur zu Mittag essen?«
    »Nein«, neckte sie ihn. »Ich esse nicht gern mit Marty.«
    Er lachte. »Ich meinte Ihren Filmregisseur. Haben Sie den Vertrag unterschrieben?«
    »Bis dahin sicher«, versprach sie.
    »Großartig. Dann haben wir gleich zwei Anlässe zum Feiern. Freitag im Getty-Museum, okay? Paßt Ihnen ein Uhr?«
    In New York hatte Sam sich auch mit Vorliebe in den Cafeterias der Museen verabredet. Das kostete nicht viel, und die Umgebung war meist geschmackvoll, obwohl das Essen zu wünschen übrig ließ. Jahne stimmte dem Termin zu.
    Sharleen legte nach dem Telefongespräch mit Sy auf.
    »Was hast du denn, Sharleen? Du siehst aus, als wäre was passiert«, sorgte Dean sich.
    »Nichts passiert, Dean. An sich ist es sogar eine gute Nachricht. Ich wurde für den Emmy nominiert.«
    »Ach.« Er wartete, daß sie weitersprach.
    »Wenn das Momma wüßte. Sie würde sich richtig freuen, glaube ich.«
    Dean nickte und pfiff seine Hunde herbei — Cara, Crimson und Clover. »Sharleen hat einen Preis gewonnen«, sagte er

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