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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Angebot. Aber meine Gäste könnten euch stören.« Sie hatten wieder das Wohnzimmer erreicht. »Oder möchtest du das, Dean? Möchtest du deine Momma wieder bei dir haben?«
    »Warum hast du uns verlassen, Momma?« fragte Dean, statt einer Antwort.
    Flora Lees Gesicht verfiel. Sie lächelte nicht mehr. »Honey, das mußte ich doch. Wäre ich geblieben, hätte dein Daddy mich umgebracht. Ich mußte uns einen sicheren Ort suchen und eine Stellung und so. Dann wollte ich euch nachkommen lassen.«
    »Und warum hast du uns nicht nachkommen lassen?« verlangte Dean zu wissen.
    Es wurde ganz still. Auch Sharleen wartete auf Mommas Antwort, obwohl sie es nie über sich gebracht hätte, eine so direkte Frage zu stellen.
    »Mein liebes Kind, damals hat mich das Leben hart in die Zange genommen. Ich behielt keine Stellung lang genug, um mir ein neues Zuhause zu suchen. Es gab so viele, die mir übel mitspielten. Und wenn ich schon mal Arbeit hatte, verdiente ich so wenig, daß es kaum für mich reichte, erst recht nicht für zwei Kinder. Außerdem war ja auch nur eins von den beiden mein eigenes Kind.« Flora Lee machte eine Pause. »Da ward ihr bei eurem Vater schon besser aufgehoben. Zumindest hattet ihr dort eine Bleibe.«
    »Aber du hast gesagt, du würdest uns holen. Wir haben darauf gewartet«, beharrte Dean.
    »Ich weiß, Baby.« Sie lächelte gekünstelt. »Jetzt ist eure Momma aber wieder da. Also trinken wir darauf, daß wir endlich wieder zusammen sind, wie ich es versprochen habe.«
    Sharleen begann Flora Lee zu bedauern. »Bald wird Momma ja auch eine Stellung als Friseuse haben, wie sie das schon immer wollte, Dean. Sie läßt sich dazu jetzt ausbilden. Stimmt das nicht, Momma?«
    »Nun ja... weißt du, Sharleen, ich glaube das war doch nicht das richtige für mich. Die fangen morgens schon um acht Uhr an. Ich bitte dich, wer kommt schon um diese Zeit zur Schönheitspflege? Die wurden richtig wütend, wenn ich später kam. Haben mich vor diesen kleinen Mädchen zusammengestaucht. In so einem Laden vergeude ich doch nicht meine Zeit!«
    »Ach«, sagte Sharleen nur.
    »Ich schlage vor, daß wir jetzt etwas trinken.« Flora Lee hob ihr Glas. »Auf ein fröhliches Wiedersehen.«
    »Wir trinken nicht«, sagte Dean und verließ das Zimmer. Die Hunde folgten ihm.
    Sharleen schickte Flora Lee wieder nach Hause. Erst zwei Tage später gelang es Sharleen, Dean über seinen Kummer hinwegzubringen. Dabei war es auch Sharleen nach Weinen zumute.
    Zur Aufmunterung hatte sie ihm eine CD mit den Songs mitgebracht, die sie aufgenommen hatte. Zwar hielt Sharleen es nicht für ihre eigene Stimme. Doch Mr. Ortis und die anderen behaupteten standhaft, man könnte die Veränderung mit der modernen Elektronik erreichen. Das Ergebnis klang zweifellos gut.
    Sie hatte die Platte aufgelegt und wartete nun auf Deans Urteil.
    »Das ist richtig gut, Sharleen. Es gefällt mir.«
    »Du hast ja gesagt, ich könnte singen, und du hast recht behalten«, meinte Sharleen.
    »Klar kannst du singen. Aber wer singt denn auf der CD?«
    »Das ist mein neues Album. Mr. Ortis hat es geschickt. Erinnerst du dich nicht, daß ich immer zu den Aufnahmen mußte?«
    »Klar erinnere ich mich. Aber das bist nicht du, Sharleen. Es ist mir wurscht, was die sagen. Ich weiß, wie deine Stimme klingt. Und die klingt anders. Du kannst schon singen. Aber laß dir nicht einreden, daß das deine Stimme ist.«
    Sharleen starrte Dean an. Allmählich verursachte ihr die Wahrheit ein Frösteln. »Warum bist du dir so sicher, Dean?«
    »Warum, Sharleen? Weil du nie so hoch singen konntest. Darüber haben wir uns doch immer amüsiert. Du kamst einfach nicht hoch genug. Dieses Mädchen kann es. Ich finde es gut.«

29.
    Sam Shields arbeitete fieberhaft an Birth of a Star sowohl am Drehbuch, als auch an den Vorbereitungen für die Produktion. Er schlief mit April, dachte aber immer häufiger an Jahne Moore. Zudem litt er unter ständiger Müdigkeit.
    Hätte er sein Arbeitspensum reduzieren dürfen, hätte er am liebsten April gestrichen. Doch das konnte er nicht. Sie hatte ihm verziehen, daß er mit Crystal Plenum herumgespielt hatte. Gleichzeitig hatte sie keinen Zweifel daran gelassen, daß sie es Sam übelnehmen würde, sollte das noch einmal vorkommen. Und eine rachsüchtige April Irons konnte Sam sich nicht leisten.
    Momentan suchte er nach einem Regieassistenten, einem Assistant Director. Sam hatte bei Jack and Jill einen gehabt, ihn aber praktisch nicht gebraucht. Doch Jack

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