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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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hinterlassen. Die Anwälte sollten ihr nun helfen, es zu bekommen. Die Räume der Kanzlei schüchterten Lila ein. Das passierte ihr nicht oft, aber sie hatte nicht mit so luxuriös ausgestatteten Räumen gerechnet. Immer wenn es wegen ihres Vaters Vermögen etwas zu besprechen gab, hatte Mr. Shlom von Moody, Shlom und Stone die Puppenmutter in ihrem Haus aufgesucht, nicht umgekehrt.
    Mr. Moody kam persönlich aus seinem Büro. Er tat hocherfreut, Lila begrüßen zu können, »Lily Kyle, ich bin Bart Moody.« Er schüttelte ihr die Hand. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
    Lila bemerkte, daß ihre Schönheit ihn beeindruckte und spielte sie aus. »Wie ich Ihrer Sekretärin gestern schon sagte, geht es um den Stand und die Konditionen meines Treuhandsvermögens.«
    »Richtig. Ihr Vater hatte da sehr genaue Vorstellungen. Er wollte Sie unbedingt versorgt wissen.«
    »Darum bin ich hier. Ich möchte meiner Mutter nicht länger auf der Tasche liegen und brauche meine Unabhängigkeit, um mich ganz dem Theater widmen zu können. Soweit ich weiß, kann ich erst nach meinem einundzwanzigsten Lebensjahr ein Einkommen aus dem Treuhandvermögen erhalten.«
    Mr. Moody nickte.
    »Wäre es nicht möglich, daß man eine Ausnahme macht, da ich doch genau das vorhabe, was mein Vater sich erhofft hatte? Können Sie mir schon jetzt etwas Geld überweisen?«
    Der Mann lächelte boshaft. Offenbar bereitete es ihm ein diebisches Vergnügen, die herrische junge Frau abblitzen zu lassen. »Tut mir leid, doch die Bedingungen der Vereinbarung lassen da keinen Spielraum in der Auslegung zu. Das Gesetz verpflichtet mich, diese Bedingungen einzuhalten. Wie alt sind Sie jetzt?«
    »Achtzehn. «
    »Ja, ja, die Zeit verfliegt. Es gibt allerdings eine Klausel, die es Ihnen gestattet, von Ihrem achtzehnten Geburtstag an Geld aus dem Treuhandvermögen zu erhalten.«
    Lila lächelte dankbar. »Wann kann das ausgezahlt werden? Sofort?«
    »Ich kann sofort ein Gesuch schreiben, damit Sie in den Genuß des Geldes kommen.«
    Lila strahlte ihr schönstes Lächeln. Das lief entschieden glatter als ich gefürchtet hatte.
    Doch da grinste Mr. Moody wieder, und das ließ Lila Böses ahnen. »Wir müssen natürlich erst den Testamentsvollstrecker Ihres Vaters um Zustimmung bitten.«
    »Und wer ich der Testamentsvollstrecker?« fragte Lila, die wegen dieser Umständlichkeit allmählich die Geduld verlor.
    »Ihre Mutter. Wenn Sie Ihr Geld vor dem einundzwanzigsten Geburtstag haben wollen, geht das nur durch Heirat oder die Erlaubnis Ihrer Mutter.«
    Lila faßte das kaum. Ihr eigener Vater enthielt ihr Geld vor, das ihr zustand und gab Theresa die Verfügungsgewalt darüber. Dabei hatte er Theresa nicht einmal gemocht.
    »Vergessen wir Theresa. Kann ich einen Vorschuß haben oder das Vermögen beleihen?«
    Mr. Moody schüttelte in gespieltem Bedauern den Kopf. »Sie können es nur mit Einwilligung und Hilfe Ihrer Mutter.«
    Lila sprang auf. »Meine Mutter kann sich nicht einmal selbst helfen. Haben Sie sie in den letzten zehn Jahren einmal gesehen? Sie ist Alkoholikerin. Eine Verrückte. Bis oben vollgepumpt mit Alkohol. Geistig zerrüttet. Die gibt mir zu gar nichts ihre Einwilligung. Ich brauche das Geld ja gerade, damit ich von ihr fortkomme.«
    »Ich bitte Sie, Miss Kyle, Sie sind achtzehn. Schon in drei Jahren haben Sie das vorgeschriebene Alter.«
    Lila starrte Bart Moody wütend an. »Drei Jahre! Wissen Sie, was in Los Angeles drei Jahre für eine Frau bedeuten? Ich bin jetzt noch frisch, könnte groß herauskommen, es zu etwas bringen. In drei Jahren kann ich tot sein. Ich brauche das Geld jetzt.«
    Bart Moody erhob sich. »Dann schlage ich vor, daß Sie sich mit Ihrer Mutter unterhalten. Sie ist die einzige, die Ihnen zu Geld verhelfen kann. Einen guten Tag.«
    Wie betäubt verließ Lila die Kanzlei. Sie brauchte ein Auto, Maniküre, Kosmetik, Kleidung, eine vernünftige Wohnung. Auf dem Weg zum Parkplatz zögerte sie. Es blieb wieder nur Tante Robbie. Lila wußte nicht, wie lange sie ihn würde ertragen können. Außerdem war Robbie kein reicher Mann und konnte es sich nicht leisten, Lila in großem Stil auszuhalten.
    Ich muß mich einfach einschränken. Kosmetik nur einmal monatlich, Fußpflege fällt aus. Robbie wird mir ein Taschengeld geben, wenn ich mich verpflichte, es ihm zurückzuzahlen. Dann wird es gehen.
    Denn Lilas Alternative hieß: zurück zur Puppenmutter. Doch das zog sie erst gar nicht in Erwägung.

13.
    »Wann geht dein Flug?«

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