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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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konnten«, zwitscherte Mummie. »Was halten Sie von unserer kleinen Familienunterhaltung?«
    »Sie hat mir gut gefallen. Ich könnte mir vorstellen, daß sich daraus eine Fernsehserie machen ließe. Haben Sie Interesse?«
    Theresa strahlte Mr. Wagner an. »Wir sind immer am Fernsehen interessiert, Jack. Und wir würden liebend gern wieder eine Serie machen, nicht wahr, Kinder?«
    »Ich bezog mich auf Lila, Theresa. Die Kleine ist eine Naturbegabung. Wir könnten sie mit einer halbstündigen Sendung nach der Schule bringen und dann sehen, wie es läuft.« Er beugte sich zu Lila hinunter. »Wie sieht das mit dir aus, Kleine? Möchtest du in einer Serie mitspielen?«
    »Ja, gern, Mr. Wagner.« Doch dann sah sie Lovely Mummie an und wußte, daß da etwas nicht stimmte. »Aber das muß meine Mutter entscheiden.« Denn Lila hatte sehr wohl gemerkt, daß Lovely Mummie nichts von Mr. Wagners Vorschlag hielt.
    Theresa brachte ihre Tochter in ihr Zimmer, schloß die Tür und lehnte sich dagegen. Candy und Skinny lagen wie ein Haufen schmutziger Wäsche zu ihren Füßen. Lila sah ihre Mutter ängstlich an.
    »Was bildest du dir eigentlich ein?« begann Mummie aufgebracht.
    »Was meinst du denn, Mummie?«
    »Du hast mich heute abend bloßgestellt, und das vor allen, die in dieser Stadt von Bedeutung sind. Auch vor Mr. Wagner.« Sie trat einen Schritt näher zu Lila und schrie: »Du hast mich gedemütigt!« Sie holte aus und schlug Lila ins Gesicht. Lila fiel neben den Puppen zu Boden. Nicht nur die Worte ihrer Mutter, sondern auch der Schlag hatten sie aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Schluchzend flehte Lila: »Was hab ich denn falsch gemacht, Mummie? Ich hab doch alles gebracht, was ich sollte, wenn du deinen Text vergißt. Und ich kam an. Mr. Wagner hat das auch gesagt.«
    »Halt den Mund, du hinterlistige Verräterin. Ich habe meinen Text nicht vergessen. Den vergesse ich nie«, zischte ihre Mutter, und Speichel tropfte aus ihrem Mund. »Du hast mir absichtlich meinen Song gestohlen.« Theresa griff nach Lilas Haar und zerrte sie daran näher. Lila wimmerte.
    »Alle haben mich ausgelacht, du Luder. Du hast ja förmlich darauf gelauert, mich fertig zu machen. Wie mußt du mich hassen, daß du mir absichtlich meinen Auftritt stiehlst, so daß ich als Trottel dastehe.« Sie schrie, war total außer sich. »Jetzt bekomme ich nie mehr einen Vertrag. Wärst du nicht gewesen, hätte Wagner mich unter Vertrag genommen. «
    Theresa hob die zwei Puppen vom Boden auf und schüttelte sie vor Lilas Gesicht. »Versuchst du etwa, dich an ihren Platz zu boxen? Glaubst du, du könntest das Geld verdienen, das sie eingespielt haben?« Mummie erwartete keine Antwort. »Das kannst du nicht. Nie. Merk dir das. Ich bin die Talentierte, nicht du. Ich!« Ihre Mutter holte wieder zum Schlag aus. Doch diesmal wich Lila rechtzeitig aus.
    Ihre Mutter atmete schwer. Doch sie verfolgte die Tochter nicht. Nach einer Weile strich sie sich das Haar aus dem Gesicht. Vor dem Spiegel zupfte sie an ihrer Kleidung herum. »Ich gehe jetzt zu meinen Gästen. Ich werde den Leuten in die Augen sehen und so tun, als hätte meine Tochter mich nicht in meinem eigenen Haus blamiert. Du bleibst hier, bis ich dir erlaube, dein Zimmer zu verlassen. Denk gefälligst darüber nach, was du mir und meiner Karriere heute abend angetan hast.«
    Theresa verließ das Zimmer, unter jedem Arm eine Puppe. Die Tür fiel krachend hinter ihr ins Schloß. Lila weinte. Sie wußte nicht genau, was sie verbrochen hatte, außer, daß sie nie wieder singen würde.
    Daran hatte Lila sich auch gehalten. Dieser Abend hatte jedoch noch einen anderen Effekt. Lila begriff zum erstenmal, daß die Puppenmutter Fehler machte, für die sie, Lila, büßen sollte. Lila wußte, daß sie bei den Gästen angekommen war. Das Publikum hatte ihr applaudiert, nicht Theresa O'Donnell. Trotz der brennenden Wange, trotz der Tränen, verschaffte Lila dieses Wissen tiefe Befriedigung.
    Auch jetzt legte Lila die Hand an die Wange. Sie meinte, den Schlag ihrer Mutter noch immer zu fühlen. Auf einmal wußte sie, daß sie von nun an singen wollte. Sie wollte ein Publikum haben. Das mußte gelingen. Der erste Schritt dazu ging über das Geld. Von der Puppenmutter durfte sie weder Geld noch die geringste Hilfe auf dem Weg zu einer Karriere erwarten.
    Nach elf Tagen in Robbies abgedunkeltem Gästezimmer stand Lila in der Anwaltskanzlei, die für ihren verstorbenen Vater gearbeitet hatte. Der Vater hatte Lila Geld

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