Die schoenen Hyaenen
war ein rundherum erfreulicher Anblick. Als er darum zwei Abende später wieder anklopfte, begrüßte sie ihn mit einem strahlenden Lächeln.
»Wie geht's?«
»Gut«, antwortete sie.
Er brachte wie üblich ein paar Dosen Bier mit. »Darf ich dich etwas fragen, Jahne?«
Sie nickte.
»Willst du nicht mit mir schlafen?«
»Ich glaube nicht.«
»Du gehst auch mit niemand anderem aus. Magst du mich nicht?«
»Doch, Pete, aber nicht genug, um mit dir zu schlafen.«
»Wieviel mehr mußt du mich denn noch liebhaben?« fragte er verwirrt, nicht aggressiv.
Sie lachte. »Ich weiß es nicht.«
»Jahne, ich mag dich sehr. Ich dachte mir, du würdest vielleicht zu mir ziehen wollen, wenn ich wieder in meine Wohnung kann.«
»Aber ich kenne dich doch kaum. Und du kennst mich auch nicht.«
»Dabei würden wir uns ja kennenlernen.« Er stand auf und legte seinen Arm um ihre Schulter. Dann küßte er sie. Ihr Blut begann zu rauschen. Es fühlte sich gut an, so umarmt zu werden. Er küßte sie wieder, und obwohl sie wußte, daß sie einen Fehler beging, erwiderte sie seinen Kuß. Sie vermochte ihrem Körper einfach nicht genügend Widerstand entgegenzusetzen. Seine Haut fühlte sich so warm an! Er roch so jung! Kurz dachte sie an Sam. Dann ließ sie sich von Pete auf das Bett legen.
3.
Nachdem sie eine Woche lang gemault und ihre Wunden geleckt hatte, redete Lila wieder mit Robbie. Zwar geriet das Reden eher zum Streit. Doch zumindest sprachen sie wieder miteinander.
»Ich bin noch nie in meinem Leben so gedemütigt worden«, keifte Lila.
»Doch. Daran willst du dich nur nicht mehr erinnern.«
Lila kniff die schönen Augen zusammen. »Am liebsten würde ich dich umbringen. Du spielst dich auf, als würdest du alle Welt kennen und könntest mir Türen öffnen. Daß ich nicht lache! George Getz und ein Rausschmiß bei Ara Sagarian. Mehr ist bei dir nicht drin.«
»Reg dich ab, Lila«, befahl Robbie scharf. »Woher sollte ich wissen, daß Ara Theresa anrufen würde? Außerdem habe ich dir nicht gesagt, daß du lügen sollst. Damit hast du dir selbst alles verdorben. Er hätte dich vielleicht genommen, wenn du ehrlich gewesen wärst. Mein Rat war gut.«
»Klar, gib auch noch mir die Schuld. Du hattest diesen Plan ausgeheckt. Ein saudummer Plan. Meine Mutter ist noch immer Aras Liebling. Du bist nur ein fetter Gestriger. Besser gesagt ein Niemand. Du warst auch niemals einer der zählt. Du hängst dich nur an die Berühmten. Wie an meine Mutter.« Plötzlich beschlich sie ein schlimmer Verdacht. »Du triffst sie doch noch immer.« Hatte Robbie das alles mit der Puppenmutter abgesprochen? Hatte Lila auflaufen sollen? Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken.
»Lila, ich treffe deine Mutter, weil wir befreundet sind und sie mich braucht. Du brauchst mich auch.«
»Ich brauche niemanden«, brauste Lila auf.
Ken kam ins Wohnzimmer. Er verzog leidend seine Miene. »Könnt ihr beiden nicht endlich mit der Streiterei aufhören?«
Ohne auf Ken zu achten, fuhr Robbie fort. »Mir ist da ein Gedanke gekommen. Vergessen wir Agenten für den Augenblick. Konzentrieren wir uns auf deine Rolle. Die richtige Rolle. Erst dann suchst du dir den Agenten aus. Und wenn es Ara Sagarian ist.«
»Eines Tages wird er sich vor mir im Dreck winden wie ein Wurm«, versprach Lila rachsüchtig.
»Vielleicht schaffst du es nächste Woche. Momentan kann er kaum laufen«, witzelte Ken.
Robbie machte eine Bewegung, als sei Ken für ihn nur ein lästiges Insekt. »Ich will Lila im Fernsehen auf den Weg bringen. Das eine oder andere werden wir schon auftreiben können.« Und zu seinem Liebhaber gewandt: »Sag ihr, sie soll mir zuhören, Ken. Im Fernsehen wird sie am schnellsten bekannt. Aber sie steht auf dem Standpunkt, daß echte Stars keine Fernsehrollen übernehmen. Leider ist sie noch kein Star.«
Lila durchbohrte Robbie mit den Blicken. Da mischte Ken sich tatsächlich ein. »Warum denn nicht, Lila? Wenn Marty DiGennaro zum Fernsehen überwechselt, warum nicht auch du?«
»Marty DiGennaro macht kein Fernsehen«, stellte Lila fest. »Jetzt schon«, erwiderte Ken ungerührt.
»Marty DiGennaro und eine Fernsehshow?« wollte nun auch Robbie wissen.
Ken nickte.
»Woher weißt du das?« fragte Lila.
»Ihr seid offenbar nicht auf dem laufenden. Das Variety brachte letzten Monat ein Interview mit ihm, in dem er das Fernsehen als ein völlig neues Medium beschreibt. Seine Vision läuft darauf hinaus, daß das Fernsehen seit der Revolutionierung durch
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