Die Schönen und Verdammten
aufnotiere – von John D. Rockefeller bis hin zu John D. Napoleon (Gelächter), und weiter zurück, bis zu der Zeit, wo Abel sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkaufte. Inzwischen gibt es Hunderte von diesen Herz-Talks. Diejenigen von euch, die es ehrlich meinen und an unserem Vorschlag interessiert sind, vor allem aber diejenigen, die unzufrieden damit sind, wie sich die Dinge zur Zeit entwickeln, werden ein Exemplar ausgehändigt bekommen, und das könnt ihr mit nach Hause nehmen, wenn ihr heute Nachmittag durch jene Tür geht.
In meiner Tasche sind vier Briefe zu Herz-Talk, die ich soeben erhalten habe. Diese Briefe sind von Leuten unterzeichnet, deren Namen jedem Haushalt der USA geläufig sind. Hört euch diesen hier aus Detroit an:
Sehr geehrter Mr. Carleton,
ich möchte weitere dreitausend Exemplare Herz-Talk zur Verteilung unter meinen Vertretern bestellen. Sie haben mehr dazu getan, die Männer zur Arbeit anzuhalten, als jeder Bonus, der je erwogen wurde. Ich lese ständig selbst darin und darf Ihnen wärmstens dazu gratulieren, dass Sie zu den Wurzeln des größten Problems vorgestoßen sind, dem sich unsere Generation heute gegenübersieht – des Problems des Verkaufsgeschicks. Das [492] Fundament, auf dem unser Land errichtet ist, ist das Problem des Verkaufsgeschicks.
Mit vielen Glückwünschen
bin ich herzlichst der Ihre
HENRY W. TERRAL
Er las den Namen mit einem dreifachen langgezogenen, schallenden Triumphgeheul – dann hielt er inne, um seinen Zauber wirken zu lassen. Daraufhin las er zwei weitere Briefe vor, einen von einem Staubsaugerfabrikanten, den anderen vom Präsidenten einer Serviettenfabrik.
»Und jetzt«, fuhr er fort, »sage ich euch in wenigen Worten, worin dieser Vorschlag besteht, der aus denjenigen von euch, die sich im rechten Geist darauf einlassen, gemachte Männer macht. Einfach ausgedrückt, beinhaltet er Folgendes: Herz-Talk ist als Aktiengesellschaft eingetragen, wir werden diese kleine Broschüre allen großen Unternehmen, allen Handelsreisenden und allen Männern, die wissen – ich sage nicht ›glauben‹, ich sage ›wissen‹ –, dass sie verkaufen können, in die Hand drücken! Einige Aktien der Firma Herz-Talk bringen wir auf den Markt, und damit die Streuung so breit wie möglich ist und als ein lebendiges, anschauliches Beispiel dafür, was Verkaufsgeschick heißt beziehungsweise heißen kann, geben wir denjenigen unter euch, die mit beiden Beinen im Leben stehen, eine Chance, diese Aktien zu verkaufen. Mir ist es gleich, was ihr vorher verkauft habt oder wie ihr euch dabei angestellt habt. Es ist egal, wie alt oder wie jung ihr seid. Ich will nur zwei Dinge wissen – erstens, wollt ihr den Erfolg, und zweitens, wollt ihr dafür arbeiten ?
[493] Mein Name ist Sammy Carleton, nicht ›Mr.‹ Carleton, sondern schlicht und einfach Sammy. Ich bin ein echter Kerl, sachlich-nüchtern, ohne Schnickschnack. Ihr könnt mich ruhig Sammy nennen.
Mehr will ich heute nicht verraten. Ich will, dass diejenigen unter euch, die sich die Sache überlegt und mein Büchlein, das an der Tür ausgegeben wird, gelesen haben, morgen um dieselbe Zeit in diesen Saal kommen. Dann werde ich den Vorschlag näher erläutern und erklären, welches die Prinzipien des Erfolges sind, die ich entdeckt habe. Ich werde euch das Gefühl vermitteln, dass ihr, du und du und du, verkaufen könnt!«
Mr. Carletons Stimme hallte einen Augenblick lang durch den Saal, dann erstarb sie. Mit dem Gros der Menge wurde Anthony unter vielem Füßegetrampel aus dem Saal geschubst und gestoßen.
Weitere Abenteuer mit Herz-Talk
Unter ironischem Gelächter erzählte Anthony Gloria die Geschichte von seinem kommerziellen Abenteuer. Sie aber hörte zu, ohne belustigt zu sein.
»Wirst du wieder mal aufgeben?«, fragte sie kalt.
»Du erwartest doch wohl nicht von mir…«
»Ich habe noch nie etwas von dir erwartet.«
Er zauderte.
»Also, ich sehe nicht ein, warum man sich über die Sache kaputtlachen sollte. Wenn es etwas gibt, das noch älter ist als eine alte Geschichte, dann ist es ihre neueste Wendung.«
[494] Ihn zur Rückkehr zu bewegen erforderte von Gloria einen erstaunlichen Aufwand an moralischer Energie. Als er sich, deprimiert von der Lektüre der senilen Gemeinplätze, die in dem Herz-Talk über den Ehrgeiz kapriziös dargeboten wurden, am nächsten Tag zurückmeldete, stellte er fest, dass von den ursprünglich dreihundert Männern nur noch fünfzig dem Auftreten des vitalen
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