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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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jahrelang versorgen konnten. Der gesamte Komplex war von der Außenwelt vollständig unabhängig, wenn er auch zu normalen Zeiten einen Teil seines Energiebedarfs aus dem Öffentlichen Netz decken konnte. Morelli erklärte, dass die Materiemenge, die über den Strahl in die Vernichtungskammer des J-Reaktors eingespeist wurde, eigentlich recht klein war. Es waren jedoch enorme Energiemengen nötig, um die technischen Einrichtungen zu versorgen, mit denen die Rückkehr-Energie umgewandelt, gesteuert und zentriert wurde, mit denen sie durch den O-Raum mit ungeheurer Treffsicherheit ins Ziel gelenkt wurde.
    Die Besucher betrachteten die Beschleuniger und die mächtigen Elektromagneten, in denen der Strahl erzeugt wurde. Dieser Strahl wurde dann durch die Transmissionsröhre gelenkt, die von einem verwirrenden Geflecht von Spulen und Kühlschlangen umhüllt war. Schließlich gelangte er in die Kugelkammer des J-Reaktors, wo die Materiepartikel auf eine Weise, die den Besuchern unbegreiflich war, durch mächtige Kräfte aus dem Universum herausgepresst wurden. In der Gruppe herrschte eine gedrückte Stimmung. Der tägliche Umgang mit einer rauen Wirklichkeit, die sie ständig mit neuen Massenvernichtungstechniken konfrontierte, hatte diese Männer abgehärtet, doch was sie hier erblickten, erschreckte und beunruhigte sie, nachdem sie die volle Bedeutung ihrer Beobachtungen nach und nach verstanden hatten.
    Endlich führte man sie vor das „Gehirn“, das alle Aktionen dieses schrecklichen Systems koordinierte und lenkte. Sie betraten den Computerraum, in dem sich die drei mächtigen BIAKs befanden. („Mächtig“ waren diese Maschinen eigentlich nur in Bezug auf ihre Fähigkeiten. Jede von ihnen nahm kaum mehr Platz ein als ein großer Kleiderschrank. Viel mehr Platz benötigten die untergeordneten Recheneinheiten und die anderen elektronischen Subsysteme, mit denen die angrenzenden Räume angefüllt waren.)
    Die Einzelaktionen aller Komponenten und Teilsysteme, die zu einer Einheit ineinandergriffen, konnten von einem einzigen Nervenzentrum aus gelenkt werden, das man schlicht Kontrollraum genannt hatte. Hier liefen alle Datenkanäle und Lenkschaltungen der riesigen Maschine zusammen und speisten ihre Informationen in die Skalen und Bildschirme ein, die an den Wänden übereinandergeschichtet waren. Auch die Steuerverbindung mit den BIAKs war in diesem Raum installiert. Alle Einzelaktionen des Systemganzen wurden von hier aus aufeinander abgestimmt: die Kontrolle der Reaktoren und der Generatorketten, die Strahl-Modulation, die Zielbestimmung und -ortung, die Steuerung der Feuerleitcomputer. Das alles sollte durch zwei menschliche Operatoren geschehen. In Notfällen konnte der Kontrollraum von innen verriegelt werden und mit ihm alle empfindlichen Teile des Waffensystems. Ganz gleich, was in anderen Teilen des Brunnermont geschehen mochte – es war dafür gesorgt, dass das System immer ungehindert arbeiten konnte.
    Von der Galerie, über die man in den Kontrollraum gelangte, hatte man einen guten Überblick über den sogenannten Befehlsstand, den neuen „Feldherrenhügel“ des Bundes Westlicher Demokratien. Ein dicker Teppich bedeckte den Boden. Eine Wand, an der sich auch Kommunikationsgeräte der unterschiedlichsten Art befanden, wurde ganz von riesigen, in die Wand eingelassenen Bildschirmen beherrscht, die die Informationen eines weltumspannenden Überwachungsnetzes widerspiegelten: die Radar- und Frühwarnsysteme verschiedener Nationen, die Robotsonden, die hoch über der sibirischen Tundra und der Wüste Gobi kreisten, Schiffe, die die Weltmeere vom Eismeer bis nach Spitzbergen bevölkerten – sie alle lieferten die Impulse, die die Schirme in Bilder umsetzten. Aus dieser Umgebung, in der unnatürliche Ruhe herrschte, konnte die vereinte Kraft der westlichen Kriegsmaschine in Minutenschnelle entfesselt werden. Hier war es auch, wo sich die Männer aus Washington und die Beobachter, die von den Regierungen Europas, Russlands, Australiens und Japans abgesandt waren, am Ende versammelten, um das Endprodukt Jericho bei einer Demonstration seiner Fähigkeiten zu beobachten.
    Clifford und Aub hatten ihre Plätze im Kontrollraum eingenommen. Sie hatten es Morelli überlassen, sich um die Gäste zu kümmern. Während Morelli die verschiedenen Möglichkeiten beschrieb, die der Beobachtungs- und Befehlsstand bot, checkten Clifford und Aub noch einmal das System durch. Alles war in bester Ordnung.
    Erster Teil der

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