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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Vorführung sollte eine Demonstration des Wahrnehmungsvermögens des Mark-III-Detektors sein. Man wollte zeigen, was er auf dem Feld der Zielbestimmung zu leisten vermochte. Außerdem sollten die Zuschauer auf diesem Weg einen Einblick in die hohe Reaktionsgeschwindigkeit erhalten, die für die Direktverbindung zwischen den Operatoren und den BIAKs bezeichnend war.
    „Ich möchte noch einmal kurz auf etwas zurückkommen, worüber ich vorhin gesprochen habe, und Sie daran erinnern, dass jede Materieformation im Universum O-Strahlung entsendet, die man zur gleichen Zeit an jeder Stelle des Raumes aufnehmen kann.“ Morelli sprach mit lauter Stimme, um sicher zu sein, dass seine Worte auch in der hintersten Reihe der Versammelten verstanden wurden. „In diesem Augenblick durchströmt O-Strahlung diesen Raum, Strahlung, die in der Erdmasse entsteht, in der Sonne, im Jupiter und in jedem anderen Stern und Planeten unserer Milchstraße und aller anderen Galaxien des Universums.“ Er schaute in die Runde seiner Zuhörer und weidete sich an ihren faszinierten Gesichtsausdrücken.
    „Die O-Strahlung, die von großen und kleinen Objekten, nah und fern, verursacht wird, kann durch die Geräte, die Sie gesehen haben, in messbare Daten umgesetzt werden. Obwohl die Strahlung im selben Augenblick, da sie entsteht, überall im Universum auftritt, nimmt ihre Intensität mit der Entfernung von der Quelle doch stark ab. Sie enthält jedoch Informationen, aus denen gewisse Eigenschaften der Quelle rekonstruiert werden können. Der Umfang dieser Information ist desto geringer, je weiter das Objekt von uns entfernt ist.
    Das bedeutet, dass der Detektor zwar theoretisch in der Lage ist, gleichzeitig Informationen von allen Objekten des Universums zu empfangen, in der Praxis jedoch Informationsmengen, die von außerhalb vergleichsweise unbedeutender Entfernungen kommen – mehr als ein paar hunderttausend Meilen zum Beispiel –, so gering sind, dass wir sie nicht zu berücksichtigen brauchen. Es gibt Ausnahmen von dieser Regel; die Sonne und andere Himmelskörper wirken trotz ihrer Entfernung unnormal ‚hell’, aber im großen und ganzen verhält es sich so, wie ich gesagt habe. Haben Sie bis hierher irgendwelche Fragen?“
    „Ja, eine.“ Der Sprecher war ein großer, kräftig gebauter Mann, der die Uniform eines Vizemarschalls der Luftwaffe der Vereinigten Staaten von Europa trug. „Wenn ich es richtig in Erinnerung behalten habe, dann haben Sie vorhin gesagt, dass die überall bestehende O-Strahlung zur Entstehung von konventioneller Hintergrundenergie führt. Dies geschieht durch einen Prozess, den Sie, glaube ich, Sekundär-Interaktionen genannt haben. Dieser Hintergrund ist unmessbar klein, selbst hier auf der Erde, denn nach astronomischen Verhältnissen ist die Erde eigentlich ein winziger Gegenstand.“
    „Ja, das ist richtig.“
    „Schön. Verhält es sich denn so, dass man in der Nähe anderer, größerer Himmelskörper auch größere Mengen der Hintergrundstrahlung feststellt … messbare Mengen etwa?“
    „Ja, das trifft zu, so ist es wirklich“, antwortete Morelli. „Die Schwarzen Löcher haben zum Beispiel sehr intensive Strahlungshöfe. Diese Tatsache war durch die klassische Physik nicht zu erklären, und so wurde sie zu einem der Gründe, die als erste zur Anerkennung der K-Theorie führten.“
    „Aha. Ich danke Ihnen.“
    Es gab keine weiteren Fragen, daher nahm Morelli seinen Vortrag wieder auf. „Der Detektor ist folglich so konstruiert, dass er fast ausschließlich auf O-Wellen reagiert, die von Objekten in der näheren Umgebung des Raumes hervorgerufen werden. Durch äußerst komplizierte, computergesteuerte Techniken sind wir in der Lage, aus der Gesamtsumme der Informationen einzelne Daten herauszufiltern … Wir können so optisch jeden beliebigen Teil des Gesamtraumes heranholen, den wir für eine Beobachtung ausgewählt haben. Innerhalb gewisser Beschränkungen können wir selbst bestimmen, wie groß oder klein das Beobachtungsfeld sein soll. Darüber hinaus können wir aus den ermittelten Informationen raumbezogene Lösungen für die verwendeten Gleichungen gewinnen. Das heißt, wir können äußere und innere Ansichten des ausgewählten Objekts herstellen.“
    „Ich habe eine Frage, Herr Professor!“ rief eine Stimme aus dem Hintergrund.
    „Ja, bitte?“
    „Was sind das für Beschränkungen, die Sie erwähnt haben? In welchen Größenordnungen bewegen sich die Objekte, die Sie beobachten

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