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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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Transvestitenshow?»
    Ich nicke zustimmend. Clive und Tristan haben das organisiert – obwohl Clive Shows mit Männern in Frauenkostümen eigentlich für politisch inkorrekt hält. Vielleicht steht also eher Tristan auf Männer in Pumps und Kleidern. Was weiß ich. Ich hab genug mit meinen eigenen Problemen zu tun, als dass ich mir auch noch den Kopf über die beiden zerbrechen könnte.
    Absurderweise würde ich Mr.   Sexy irgendwie gerne bitten, uns zu begleiten, aber die Worte kommen nicht aus meinem Mund.
    «Du wirst einen Mordsspaß haben», sagt Aiden.
    «Ich hab vor, so bald wie möglich sternhagelvoll zu sein», antworte ich.
    Dann sehen wir uns in die Augen, und sein Blick istschrecklich traurig. Er spricht jetzt leiser: «Du willst diese alberne Hochzeit also wirklich durchziehen?»
    Ich nicke. Plötzlich habe ich einen Klumpen in der Kehle. «Ja.»
    «Liebst du Marcus?»
    Wieder zwinge ich mich zum Nicken.
    «Dann hoffe ich, ihr werdet ein glückliches Paar», murmelt Mr.   Sexy.
    «Ich wünschte wirklich, du würdest zu meiner Hochzeit kommen», platze ich heraus.
    «Ich auch», erwidert er. «Aber nur, wenn ich der Bräutigam sein kann.» Damit macht er auf dem Absatz kehrt und geht.
    Und als ich ihm vollkommen sprachlos hinterherstarre, sehe ich, dass er schon wieder sein Notebook vergessen hat. Da wird sich einer aber ganz schön ärgern.

55
    Nadia und Autumn sind als nuttige Brautjungfern gekleidet, und ich fühle mich gleich schon viel wohler. Sie tragen ebenfalls halterlose Strümpfe, gefährlich hochhackige Schuhe und Kleider, die kaum etwas der Phantasie überlassen. Wie Chantal Nadia dazu überreden konnte, ihre Trauerkleidung gegen dieses mehr als gewagte Outfit einzutauschen, ist mir ein Rätsel. Aber ich bin sehr froh darüber. Auch Autumn sieht phantastisch aus. Vielleicht sollte sie die Wandlung vom Öko zum Flittchen in Erwägung ziehen, denn dieser Look steht ihr ausgezeichnet.
    Chantal hat sich als dreistöckige Hochzeitstorte verkleidet, mit dem Argument, dass man sich als Schwangere nicht unzüchtig entblößen sollte. Auch wenn die Prominenten heutzutage ja selbst davor nicht zurückschrecken. Die Jungs haben sich ebenfalls kostümiert. Tristan als rotgesichtiger Priester mit weißgekräuseltem Hemd, und Clive als Bräutigam in einem viel zu weiten, unmöglichen Gehrock. Sein normalerweise zu Stacheln hochfrisiertes Haar ist jetzt in der Mitte gescheitelt und mit Pomade an den Kopf geklatscht.
    Mein Herz wird leichter, als wir die Straße entlangziehen, kichernd wie eine Bande Schulkinder, und allmählich verblasstdie Erinnerung an Aiden Holbys schrecklich trauriges Gesicht. Oder zumindest rede ich mir das ein.
    Ich schaue mir Nadia genauer an. Sie hat Gewicht verloren, aber davon abgesehen hält sie sich erstaunlich tapfer, und ich hoffe, dass ihr der heutige Abend zusätzlich guttun wird. Autumns Freund Addison passt auf Lewis auf. Ich merke, dass es Nadia beunruhigt, ihn so bald nach Tobys Tod jemand anderem anzuvertrauen, doch sie ist um meinetwillen dazu bereit, und das rechne ich ihr hoch an. Ich kann es ihr nicht einmal richtig übelnehmen, dass sie zusammen mit Chantal für mein nuttiges Brautkleid verantwortlich ist.
    «Du siehst phantastisch aus», sage ich und drücke sie an mich.
    «Ich sehe schrecklich aus», gibt sie zurück, «und das wissen wir beide.»
    «Ich frage mich, wie du es schaffst, dich aufrecht zu halten», sage ich, «geschweige denn, hier mit uns mitzuziehen.»
    «Ich lebe von einer genialen Mischung aus Verdrängung und Beruhigungsmitteln.» Sie lächelt mich müde an. «Zusammen mit hochprozentigem Alkohol kommt das Vergessen hoffentlich noch schneller. Seit Tobys Tod starre ich jede Nacht auf seinen Sessel und versuche, ihn durch reine Willenskraft wieder zum Leben zu erwecken. Da ist es doch mal eine willkommene Abwechslung, in Schlampenverkleidung auszugehen. Wenn ich heute nicht mal wieder aus dem Haus gekommen wäre, wäre ich wahrscheinlich still und leise verrückt geworden.»
    «Ach, Nadia», sage ich voll Mitgefühl für meine Freundin. «Das wird schon wieder, du wirst sehen. Wir sorgen dafür.»
    «Ohne euch wäre ich verloren», seufzt sie, «so viel ist auf jeden Fall sicher.»
    «Vor allem muss jetzt mal Schluss damit sein, dass du nachts alleine rumhockst», ermuntere ich sie. «Ich komme vorbei, wann immer du willst, und bringe Schokolade und schlechte Filme mit.»
    Sie küsst mich auf die Wange, und wir drücken uns gegenseitig.
    «Auf

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