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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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gebeten, die Hochzeit abzublasen.»
    Nadia legt mir die Hand auf den Arm. «Und möchtest du das auch selbst?»
    «Ich weiß es nicht.»
    «Du hast noch genau einen Tag, um dir darüber klar zu werden», stellt sie fest.
    Als ob ich das nicht selber wüsste. Von unserer kurzfristig einberufenen Versammlung werde ich gleich auf direktem Wege zum Hotel Trington Manor aufbrechen. Marcus hat ein Taxi bestellt, das mich und alle meine Sachen dort hinbringt. Er kommt später nach, und auch meine Eltern stoßen dann zu uns – mein Vater mit seinem Flittchen von Friseuse und meine Mutter mit ihrem Halbglatzenmillionär. Schon der Gedanke daran raubt mir die letzte Kraft.
    «Man kann eine Hochzeit nicht einen Tag vorher absagen», erkläre ich müde. «Denkt doch nur an das viele Geld. Die Sache hat Marcus Tausende gekostet. Abertausende.»
    «Du kannst aber auch nicht heiraten, wenn du so viele Zweifel hast, Lucy.» Diese Bemerkung kommt natürlich von Autumn.
    «Ich liebe Marcus», beharre ich. «Nur ist die Sache die, dass   …»
    «Dass du Mr.   Sexy mehr liebst.»
    «Nein», gebe ich zurück. «Das mit ihm war einfach nur eine Schwärmerei. Nur ist er eben so unglaublich überzeugend.» Ich denke daran, wie er mir gestern gegenübersaß und mich mit seinen großen, braunen Augen ansah, und in diesem Moment scheint mir fast alles möglich. Ich könnte die Hochzeit absagen, mich in Freundschaft von Marcus trennen und mit Mr.   Sexy gen Sonnenuntergang davonsegeln, in der Gewissheit, dass wir trotz des wackligen Anfangs letztlich wahnsinnig glücklich miteinander würden. Dann aber wird mir klar, dass ich einfach zu viele romantische Filme gesehen habe und Richard Gere und Debra Winger zu einem nicht unwesentlichen Teil an diesen Träumereien schuld sind. So was passiert doch nur in Hollywood. Im wahren Leben wären alle unglaublich sauer auf mich, und keiner würde je wieder ein Wort mit mir reden. Erst würde ich Marcus verlieren, dann Mr.   Sexy, und zum Schluss würde ich allein und ungeliebt zurückbleiben. Man sagt einfach keine Hochzeit in letzter Minute ab. Das gehört sich nicht. Wie könnte ich andere Menschen derart vor den Kopf stoßen? Traurig schüttele ich den Kopf. «Ich werde Mr.   Sexy anrufen und ihm sagen, dass ich mich habe hinreißen lassen und dass es ein Riesenfehler von mir wäre, jetzt die Hochzeit platzen zu lassen.»
    Meine Freundinnen nicken zustimmend, wenn auch wegen ihres Katers bemüht maßvoll – aber überzeugt sehen sie nicht aus.
    «Ich möchte, dass ihr morgen alle gutgelaunt und schön früh ins Hotel kommt», sage ich, um einen optimistischen Tonfall bemüht. «Darren kommt gleich am Morgen, um mir das Haar zu machen, und seine Assistentin wird sich um das Make-up kümmern.»
    Marcus hat für heute Nacht zwei Einzelzimmer reserviert –das mag man abergläubisch nennen, aber er wollte das Schicksal nicht herausfordern. Für mich bedeutet das, dass ich ein bisschen länger liegen bleiben kann und etwas Warmes zum Frühstück kriege. Juhu!
    Clive kommt zu uns. «Wie geht es meinen Lieblingskundinnen heute?»
    «Psst», mache ich. «Nicht so laut.»
    Er senkt die Stimme. «Verkatert?»
    Wir riskieren alle ein vorsichtiges Nicken. Clive wirft eine Visitenkarte vor uns auf den Tisch. Dort steht:
Raunchy Roberta   – Frauendarsteller.
    «Der Transvestit gestern?», möchte ich wissen.
    «Ja», seufzt er unglücklich. «Ich hab das Kärtchen in Tristans Tasche gefunden. Warum steckt er so was ein? Er trifft sich mit anderen Männern, da bin ich mir ganz sicher.»
    Oder sollte man eher sagen, mit anderen Frauen? Aber die Bemerkung spare ich mir jetzt lieber.
    «Ich denke, mit unserer Beziehung ist es bald aus», fährt er fort. «Den ganzen Vormittag über hat er heimlich telefoniert, und jetzt ist er einfach verschwunden, keine Ahnung wohin.»
    «Vielleicht gibt es dafür eine vollkommen plausible Erklärung», wagt sich Autumn vor.
    «Genau, vielleicht will Tris ja Raunchy Roberta dafür buchen, dass sie aus meiner Hochzeitstorte herausspringt», werfe ich ein.
    «Das müsste aber eine verdammt riesige Torte sein», sagt Clive, und trotz unseres Elends lachen wir alle los.
    «Ich muss mir eine zuverlässige Hilfskraft suchen», fährt er fort, als das Gekicher verebbt. «Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch darauf verlassen kann, dass Tristan bei derStange bleibt. Hört euch doch mal um, ob irgendjemand von euren Bekannten Interesse hätte.»
    «Ich hätte nichts dagegen,

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