Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
Vom Netzwerk:
selber ein paar Schichten einzulegen», sage ich. Insgeheim denke ich dabei, dass ich als Mrs.   Marcus Canning nicht weiter bei Targa arbeiten könnte, in der ständigen Nähe von Mr.   Sexy. Dieses Kapitel meines Lebens ist abgeschlossen, und ich darf gar nicht erst in Versuchung gebracht werden, es wieder zu öffnen. «Natürlich erst, wenn dieses ganze Trara um die Hochzeit vorbei ist.»
    «Kommt nicht in Frage. Du würdest den Kunden doch alles vor der Nase wegfuttern», witzelt Clive.
    Ich verschränke eingeschnappt die Arme vor der Brust. «Das also ist der Dank.»
    Wieder müssen wir alle lachen. Clive geht. «Sagt Bescheid, wenn ihr noch irgendwas wollt.»
    «Ich muss los.» Ich stopfe den letzten Bissen von meinem Käsekuchen mit Schokoladen- und Banoffee-Pie-Füllung in den Mund. Vielleicht ist das meine letzte Dosis Schokolade als unverheiratete Frau. Bei dem Gedanken überläuft mich ein Schauder. «Ich bin pappsatt», sage ich und fühle mich wirklich kugelrund. Ich streiche mir mit der Hand über den Bauch. Im Moment ist er rundlicher als der von Chantal, dabei ist sie doch die Schwangere! «Ihr werdet mich mit Gewalt in dieses verdammte Kleid zwängen müssen. Wie soll ich nur bis morgen ein Dutzend Kilo loswerden?»
    «Lass dir beide Beine amputieren», schlägt Nadia hilfsbereit vor.
    «Sehr interessant. Und wie soll ich dann vor den Traualtar treten?»
    «Es sagt ja niemand, dass das die perfekte Lösung wäre», gibt meine Freundin zurück. Dann sucht sie mit einem Blick Unterstützung bei den anderen beiden: «Ich frage dich zumallerletzten Mal, Lucy», sagt sie. «Bist du dir wirklich sicher, dass du das Richtige tust?»
    «Ja.» Ich stehe auf und werfe mir die Handtasche über die Schulter. «Morgen ist Hochzeitstag.» Obwohl sich mir vor Angst fast der Magen umdreht, klinge ich ungewöhnlich entschlossen. «Marcus und ich werden heiraten und sehr glücklich miteinander werden.»

58
    Autumns
und Richards Zimmer im Haus ihrer Eltern hatten sich seit ihrer Teenagerzeit kaum verändert. In Autumns Zimmer hingen keine Poster von Popstars an den Wänden, denn sie hatte Folkmusik gehört, als alle anderen auf Madonna oder Queen oder wen auch immer standen. Immer noch zierten die Rosetten ihrer Pony-Club-Auszeichnungen den Spiegel der Frisierkommode. Nur dass sie jetzt von einer dünnen Staubschicht überzogen waren. Und obwohl das Erdgeschoss des Hauses mehrmals aufpoliert und neu dekoriert worden war, war es wie eine Zeitreise, wenn man die drei Treppen bis in das oberste Stockwerk hinaufging.
    Sie öffnete Richards Tür, und der vertraute Geruch nach altem Holz und Jungenschuhen schlug ihr entgegen. Abgesehen von einem kurzen Besuch an jenem katastrophalen Weihnachtstag war sie Jahre nicht mehr hier oben gewesen. Autumn erinnerte sich daran, wie sie hier barfuß Kissenschlachten auf dem quietschenden Bett ihres Bruders ausgetragen hatten – zu weit oben im Haus, als dass ihre Eltern es hätten hören können – falls sie überhaupt da waren. Für sie hatte die Arbeit stets an erster Stelle gestanden, und zum Glück waren auch jetzt beide bis zum Wochenendeaußer Landes, sodass Autumn sich für ihren kurzfristig anberaumten Besuch keine Ausrede einfallen lassen musste. Obwohl sie für Notfälle immer noch einen Schlüssel besaß, hatte Jenkinson sie eingelassen, doch sie konnte sich darauf verlassen, dass er ihren Eltern gegenüber ihren Besuch nicht erwähnen würde. Der alte Butler war oft wie ein Vater für sie gewesen.
    Autumn zog die Vorhänge auf. Dies war eindeutig das Zimmer eines Jungen. In den Bücherregalen standen immer noch Richards Ausgaben von
Die Outsider
,
Herr der Fliegen
,
Fänger im Roggen
und ein der Schulbücherei entwendetes Exemplar von
Shakespeares Gesammelten Werken
. Eine Phalanx wacklig zusammengeschusterter Modellflugzeuge schmückte das oberste Brett, einschließlich einer Harrier Jump Jet, auf deren Bau ihr Bruder viele Stunden verwandt hatte. Damals, als er noch Jagdflieger bei der Royal Air Force werden wollte. Sie fuhr mit der Hand über das Modell und dachte darüber nach, was aus seinen Träumen geworden war. Wie konnte jemand, der einst so viel Potenzial besessen hatte, sein Leben so spektakulär in den Sand setzen?
    Daneben fand sich seine Sammlung angeschlagener
Star-Wars-
Figuren. Autumn betrachtete sie genauer und nahm vorsichtig, als hätte sie es mit zartem Porzellan zu tun, Han Solo, R2-D2 und Chewbacca in die Hand. Sie staunte, dass sie die rituellen

Weitere Kostenlose Bücher