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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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Rich!»
    «Allerdings», murmelte Addison, nahm ein Bastelmesser von der Werkbank und schlitzte dem Bären den Bauch auf.
    Autumn schnappte vor Schreck nach Luft. Der Bär war mit kleinen Päckchen ausgestopft, die mit weißem Pulver gefüllt waren.
    Addison holte eins heraus und rollte es zwischen den Fingern. «Weißt du, was das ist?»
    «Nein», stöhnte sie, «nicht so richtig. Aber ich weiß, dass es nichts Gutes ist.» Sie war schon immer eine hoffnungslose Lügnerin gewesen. Sie ließ sich schwer auf den nächsten Stuhl plumpsen. «Ich habe Rich versprochen, diese Sporttasche für ihn zu übergeben», gestand sie.
    Addison sah sie jetzt noch besorgter an. «Wem?»
    Sie atmete tief durch. Es war Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. «Einigen sehr zwielichtigen Gestalten.»
    «Du musst damit zur Polizei gehen.»
    «Das kann ich nicht. Richard könnte mächtig Schwierigkeiten bekommen.»
    «Die hat er schon längst, Autumn.»
    «Es wird ihm kaum etwas nützen, wenn ich ihn verpfeife», flehte sie. «Das ist das letzte Mal, dass ich ihn aus der Scheiße hole, versprochen, dann ist Schluss. Nur dieses eine Mal noch.»
    «Du hast das Zeug hier in ein Suchtzentrum gebracht», sagte er streng, «und damit sowohl deinen Job als auch unseren Ruf aufs Spiel gesetzt. Und das alles nur, um deinem Bruder die Haut zu retten?»
    «Ja», antwortete sie ruhig. Es war das erste Mal, dass sie es in diesem Licht betrachtete.
    Addison reichte ihr den Teddybären, aus dessen Innern ein furchterregendes Brummen drang. «Ich komme nicht mehr mit dir klar, Autumn. Es tut mir leid. Dein Bruder ist völlig am Arsch, und er zieht dich mit runter. Versau dir nicht dein ganzes Leben, indem du dich von ihm umherkommandieren lässt.»
    «Was soll ich denn machen?», schrie sie. Doch da hatte Addison schon die Tür hinter sich zugeknallt.

59
    Marcus
nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich. «Es ist so weit, Babe», sagt er. Er nennt mich sonst nie Babe.
    Wir sind im Hotel Trington Manor. Ich hänge hier schon seit ein paar Stunden rum und hatte genug Zeit, um allmählich durchzudrehen. Jetzt ist zum Glück Marcus endlich hier, das wird bestimmt beruhigend auf mich wirken.
    Es kommt mir so vor, als hätte ich meinen Verlobten seit Wochen kaum mehr zu Gesicht bekommen. Es war einfach so viel zu tun, trotz allem, was Jacob geleistet hat. Ich hatte nicht einmal Zeit, aus meiner Wohnung aus- und bei Marcus einzuziehen. Und jetzt steht auf einmal die Hochzeit an. «Nervös?», frage ich ihn.
    Marcus schüttelt den Kopf. «Kein bisschen. Ich freue mich darauf», sagt er leise. «Lucy Lombard wird meine rechtmäßig angetraute Frau. Das macht mich zum glücklichsten Mann der Welt. Warum sollte ich deswegen nervös sein?»
    Er umarmt mich noch fester und sieht mir liebevoll in die Augen. «Bist du nervös?»
    «Nein, gar nicht», antworte ich. Nervös bin ich nicht. Einem Nervenzusammenbruch nahe, das würde es schon besser treffen.
    Nicht nur haben wir derzeit noch getrennte Wohnungen, wir haben auch für heute Nacht getrennte Zimmer genommen. Marcus ist grauenhaft abergläubisch und möchte mich morgen früh erst bei der Trauung sehen. Ich bin damit vollkommen einverstanden. Das Pech hagelt sowieso schon immer allzu bereitwilig auf mich hinab, da muss ich das Schicksal nicht auch noch herausfordern.
    «Meine Eltern sind eingetroffen», seufze ich und ziehe die Nase kraus.
    «Das wird dir guttun», sagt er. Das glaube ich allerdings nicht. Eher werde ich im Geiste Amok laufen.
    «Ich habe einen Tisch für neunzehn Uhr reserviert.» Na, das kann ja heiter werden. Seit ihrer erbitterten Scheidung haben sich meine Eltern nie mehr gemeinsam im selben Raum aufgehalten. Aber vielleicht hat die Zeit ja Wunden geheilt und meine Mum keine Lust mehr,
Der Friseuse
die Augen auszukratzen, und mein Dad will
Dem Millionär
nicht mehr die Fresse polieren. Vielleicht wird ja auch Victoria Beckham plötzlich zu einer bescheidenen Frau, und die Polkappen hören auf zu schmelzen.
    Marcus massiert sich nachdenklich das Kinn. «Ich hab deine Eltern seit   …»
    «Als du sie zum letzten Mal getroffen hast, waren sie noch miteinander verheiratet», rufe ich ihm in Erinnerung. «Seit damals habe ich sie selber kaum mehr gesehen.» Mein Vater wohnt in Südengland und genießt sein neues Eheglück mit einer Frau, die halb so alt ist wie er, während meine Mutter sich für sexuell erfüllte Siestas in Spanien entschieden hat, mit einem Mann, der doppelt so alt

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