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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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derart Wichtigem, besonders wenn er Jamies Leben bedrohte. Sollte er versuchen, seine Drohung wahr zu machen, würde sie persönlich dafür sorgen, dass er dieses Verbrechen mit dem Leben bezahlte.
    »Wir raten Euch, Eure Zunge zu hüten«, erklärte Henry mit gepresster Stimme. »Mögt Ihr auch in Schottland von königlicher Abstammung sein, er ist es auf jeden Fall nicht. Denkt Ihr etwa, Ihr könntet Uns davon abhalten, das zu tun, was Wir tun müssen, um Englands Gedeihen zu gewährleisten?«
    Ihr Blick traf sich mit Sins, und sie sah die Warnung darin. Aye, Henry konnte so ruchlos sein. Das wussten sie beide.
    »Es ist lächerlich«, beharrte sie.
    »Lächerlich oder nicht, morgen früh werdet Ihr heiraten oder eine Armee marschiert in Schottland ein. Die Wahl liegt ganz bei Euch.«
    Callie erwiderte Henrys Blick offen und ganz ohne Ehrerbietung. Sie wollte ihn ihre Furcht nicht sehen lassen, ihr Zittern. Wäre sie ein Mann, würde er so etwas niemals wagen, und es ärgerte sie, dass diese Engländer so wenig von Frauen hielten.
    Wie sie sich wünschte, das hier wäre nur eine Finte. Aber sie wusste es besser.
    Die Rebellen in ihrem Clan, geführt von einem Maskierten, der sich schlicht Der Rächer nannte, hatte sich unerbittlich den Engländern gegenüber gezeigt, die sich erkühnten, in Schottland zu leben. Callie war sich sicher, dass der einzige Grund, der Henry bisher daran gehindert hatte, einfach in Schottland einzumarschieren, die eher weitläufige Verwandtschaft ihrer Familie mit der des schottischen Königs Malcolm war. Das war es auch gewesen, was bislang ihre eigene Sicherheit hier gewährleistet hatte.
    Als Cousine des schottischen Königs hatte sie einen Teil ihrer Kindheit an seinem Hof verbracht, weshalb sie sich mit der Denkweise von Königen auskannte.
    Und sie wusste auch, dass, wenn sie es wagte, Sin nach Schottland zu bringen, die Hitzköpfe, die die Engländer überfallen hatten, zweifelsohne ihn und seine Männer angreifen würden. Innerhalb weniger Tage würde ein offener Krieg entbrennen.
    Diese Geschichte hier besaß alles, was für eine Katastrophe nötig war.
    Vor ihrem geistigen Auge konnte sie es nur zu deutlich vor sich sehen: Sins Armee zog in ihr Land, und seine Männer kämpften gegen die Männer ihres Clans, die alles Englische hassten. Keine von beiden Seiten würde vernünftig bleiben können oder nachgeben. Ihr Clan würde nie eine englische Armee auf seinem Gebiet dulden.
    Was sollte sie nur tun?
    »Wie groß wird die Armee sein, die Ihr in meine Heimat führen werdet?«, fragte sie Sin, seine Antwort fürchtend.
    »Keine Armee. Ich komme allein.«
    Henry lachte laut auf, dann jedoch merkte er, dass das kein Scherz gewesen war. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    Sin zuckte nachlässig die Achseln. »Selbst nur ein Dutzend englische Ritter auf schottischem Boden würden genau den Konflikt heraufbeschwören, den Ihr vermeiden wollt. Die einzige Chance auf Frieden besteht, wenn sich ihnen ein Mann allein stellt.«
    Sins treffende Einschätzung des schottischen Wesens verwunderte Callie. Und sein Mut auch. Aber es war schiere Narrheit, sich alleine auf Feindesland zu wagen, zu erwarten, dass sie einfach aufgeben und sich ihm unterordnen würden. Der Tag würde nie kommen, an dem die Schotten das täten.
    Henrys Züge verfinsterten sich, und er musterte Sin verärgert. »Sie werden dich töten.«
    »Ihr sagtet, das könnten sie nicht«, besaß Sin die Kühnheit ihn zu erinnern.
    Vor Zorn verdunkelte sich Henrys Gesicht weiter, und die umstehenden Höflinge steckten lästernd die Köpfe zusammen, was Callie daran erinnerte, dass diese gesamte Diskussion von anderen verfolgt wurde.
    Henry schüttelte den Kopf. »Da dachten Wir noch, du hättest deine Männer bei dir. Was für eine Sorte Dummkopf ...«
    »Ich werde mit ihm gehen.«
    Callie drehte sich um und sah, dass Simon Jamie noch immer auf dem Arm hielt. Jamies Augen waren so groß wie Untertassen, und er nagte besorgt an seiner kleinen Faust.
    Henry fluchte. »Simon, Wir hatten Eure Vernunft größer eingeschätzt, als dass Ihr Euch in diese Angelegenheit hineinziehen lassen würdet.«
    Simon überlegte kurz. »Nun, Majestät, ich scheine in solchen Angelegenheiten grundsätzlich selbstmörderische Neigungen zu entwickeln. Außerdem wollte ich schon immer Schottland besuchen.«
    »Wer sagt denn, dass ich es erlauben werde?«, erkundigte sich Sin scharf.
    Ein herausforderndes, irgendwie unwiderstehliches Lächeln spielte um

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