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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut
Autoren: Kinley Macgregor
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Simons Mund. »Ob du es erlaubst oder nicht, ich werde kommen. Ich kann mir vorstellen, dass es sich leichter reisen lässt, wenn ich dich begleite, aber wie auch immer, ich werde nach Schottland aufbrechen. Du brauchst jemanden, der deinen Rücken schützt.«
    Seine Worte schienen Lord Sin zu erheitern. »Ich kann dir versichern, mein Rücken ist bestens geschützt.«
    Etwas Unausgesprochenes fand zwischen den beiden statt. Etwas, das diese beiden Männer offenbar ähnlich wie Brüder verband. So etwas wie eine schlimme Erinnerung, wie sich an dem gequälten Ausdruck in ihrer beider Augen ablesen ließ.
    »Das weiß ich«, räumte Simon ein. »Aber selbst die Stärksten unter uns können von Zeit zu Zeit einen Freund gebrauchen.«
    »Ich ehre dein Angebot, Simon, aber noch habe ich der Eheschließung nicht zugestimmt.«
    »Du hast schon zugestimmt.«
    Callie wollte widersprechen, aber sie wusste es besser. Es gab nur eine Hoffnung für sie. Flucht.
    Mit den Männern war nicht zu reden; sie scherten sich keinen Deut um sie oder ihre Meinung. Für Henry war sie nicht mehr als eine Schachfigur, die er nach Belieben in seinem politischen Spiel verwendete.
    Was Sin betraf, wusste sie nicht, was er durch ihre Verbindung erlangen würde. Auf jeden Fall hatte sie nicht vor, lange genug dazubleiben, um es herauszufinden. Sollte er sich doch eine englische Erbin zum Heiraten suchen. Oder irgendein anderes Mädchen, das ihm gefiel.
    Sie musste von hier fort. Von diesen Männern und aus diesem abscheulichen Land, bevor alles verloren war.
    »Nun denn«, verkündete sie und entfernte sich langsam. »Wenn ich morgen heiraten soll, dann sollte ich vielleicht am besten in mein Zimmer zurückkehren, um die notwendigen Vorkehrungen dafür zu treffen.«
    »Wirst du einen englischen Teufel heiraten?«, wollte Jamie wissen und verzog bei der Vorstellung den Mund. »Ich wette, dann bekommst du Hörner.«
    Sie beachtete ihn nicht weiter und nahm ihn Simon ab. Jamie schüttelte den Kopf wie ein alter Mann, der ein Kind tadelte. »Ich frage mich, ob du auch einen Schwanz kriegst.«
    Callie seufzte. Nun, wenigstens hatte der Junge seine Sprache wiedergefunden. Sie mahnte ihn, still zu sein, doch er schwatzte immer weiter davon, was für Folgen es für sie nach sich ziehen könnte, wenn sie in die Familie des Teufels einheiratete.
    »Und bestimmt werden deine Kinder gespaltene Zungen wie Schlangen haben. Und Schuppen auch. Meinst du, ihre Zähne sind giftig, wenn sie beißen? Erinnerst du dich noch daran, als Robbies Baby mich gebissen hat? Die Narbe habe ich immer noch. Dermot hat gesagt, es ging bis auf den Knochen, aber ich fand, es sah vor allem rot aus.«
    Sin beobachtete, wie die beiden zurück zur Burg gingen, während der Junge die ganze Zeit auf seine Schwester einredete.
    Die Frau hatte sich ein bisschen zu rasch in ihr Schicksal gefügt, und er wusste, was in ihrem Kopf vorging, konnte ihre Gedanken lesen. Sie schmiedete einen neuen Fluchtplan
    Er winkte Simon zu sich. »Lass sie nicht aus den Augen, während ich mit Henry spreche.«
    »Wenn sie entkommt, müsstest du sie nicht heiraten.«
    »Ich weiß. Pass aber trotzdem auf sie auf. Sie hat ein unglaubliches Geschick dafür, in irgendwelche Klemmen zu geraten.«
     
    Callie spürte Lord Sins Blick auf sich, während sie mit Jamie in die Burg zurückeilte. An der Tür blieb sie stehen und sah sich um, wobei sie entdeckte, dass sich Simon nur wenige Schritte hinter ihr befand.
    Verflixt und zugenäht, Sin musste den Ritter zu ihrem Aufpasser bestellt haben.
    Aber egal. Dadurch wurde ihr Entkommen nur eine größere Herausforderung für sie. Auf keinen Fall würde es unmöglich gemacht. In ihrer Jugend hatte sie oft ihr Kindermädchen überlistet und war aus der Burg geschlüpft, um nackt im Teich zu schwimmen. Wenn sie Torna narren konnte, deren Fähigkeit, Callies Gedanken zu erahnen, beinahe schon unheimlich war, dann konnte sie mit Leichtigkeit einen schlichten Engländer ausmanövrieren.
    Als Simon näher kam, fiel ihr die Abbildung eines schwarzen Raben auf seinem grünen Waffenrock auf. Aus dem Schnitt und der Qualität des grünen Stoffes und dem Stolz, den der Ritter ausstrahlte, schloss sie, dass er ein Mann von Stand und vermutlich auch Reichtum war. Zweifelsohne ein mächtiger Adeliger. »Wovon seid Ihr Lord?«, erkundigte sie sich höflich.
    Er öffnete die Tür für sie. »Nur von mir, Mylady. Ich bin ein landloser Ritter.«
    »Ein Freund von Lord Sin?«
    Er trat zur
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