Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
Vom Netzwerk:
zu hart um seinen Seelenfrieden gerungen, um sich von diesem appetitlichen Päckchen auf seinem Schoß durcheinander bringen zu lassen.
    »So«, sagte er leise, als er auf sie herabblickte. Sie hielt den Kopf schief und betrachtete seine Hände. »Ihr werdet Euch also nicht länger gegen die Hochzeit sträuben?«
    Sie warf ihm über die Schulter einen Blick zu, und ein Hauch ihres Lavendelduftes stieg ihm in die Nase. Der Geruch erregte ihn heftig. Seine Arme hielt er an ihre Rippen gedrückt, und ihre Lippen waren einen Spaltbreit geöffnet, sodass es ein Leichtes wäre, sie leidenschaftlich auf den Mund zu küssen.
    Der Gedanke schürte das Feuer in ihm weiter. Teufel aber auch, er verlangte nach dieser Frau auf eine Art und Weise, die an Verzweiflung grenzte.
    Sie musterte seine Lippen, als spürte auch sie die aufwallende Hitze zwischen ihnen. Als träumte sie ebenfalls von dem Kuss, nach dem er sich verzehrte.
    »Ich weiß nicht, wie es sich vermeiden ließe«, erwiderte sie ruhig. »Ihr etwa?«
    Er lächelte über den hoffnungsvollen Ton in ihrer Stimme. »Nein, Mylady. Aber ich denke noch darüber nach.«
    Ihr Lächeln blendete ihn schier. »In dem Fall wünsche ich Euch viel Glück und Erfolg.«
    Sin schüttelte den Kopf. Sie war eine seltene Köstlichkeit, von der er gerne einen Bissen nehmen wollte, um zu sehen, ob sie so wundervoll schmeckte, wie sie sich auf seinem Schoß anfühlte.
    Seltsamerweise konnte er einfach nicht aufhören, sie aufzuziehen. »Sollte ich beleidigt sein?«
    Callie biss sich auf die Unterlippe. Er neckte sie. Das Funkeln in seinen Augen verriet es. Bezaubert von diesem unerwarteten Verhalten, ging sie auf sein Spiel ein. »Nein, das soll keine Beleidigung sein. Ihr seid im Grunde genommen sogar ziemlich nett, wenn Ihr Euch nicht gerade bemüht, besonders furchterregend zu erscheinen.«
    »Nett?«, wiederholte er ungläubig. »Das ist wahrscheinlich die einzige Eigenschaft, die mir noch niemand zugeschrieben hat.«
    »Niemand?«
    »Niemand.«
    Callie lehnte sich zurück, um ihn anzusehen. »Es muss Euch Angst einjagen, zu wissen, dass ich als Einzige die Wahrheit über Euch kenne.«
    Lord Sin musterte sie unter hochgezogenen Brauen. »Wer sagt denn, dass es die Wahrheit über mich ist?«
    »Ich. Und wenn Ihr nicht doch irgendwo ein Horn habt, mit dem Ihr mir das Gegenteil beweist, werde ich nichts anderes von Euch glauben.«
    Sin räusperte sich. Wenn die Frau sich die Mühe gemacht hätte, nach unten zu sehen, hätte sie ein Horn entdeckt, das sich geradezu danach verzehrte, ihr zu beweisen, wie schlecht er sein konnte.
    Wie unerschrocken sie war, und wie sehr er sich danach sehnte, ihr bestimmte Dinge beizubringen. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie sie nackt in seinen Armen lag, den Busen an seine Brust gepresst. Wie ihre Haut auf seiner Zunge schmecken würde.
    Sie war eine Verführerin, die ihresgleichen suchte.
    »Sagt mir«, erkundigte er sich leise, »warum verspürt Ihr als Einzige keine Furcht vor mir?«
    »Keine Ahnung. Sicher bin ich einfach nur dumm. Aelfa beteuert, dass Ihr zum Frühstück schon kleine Kinder verspeist. Stimmt das?«
    »Nein, ich finde sie zu schwer verdaulich. All das Gezappel, wenn sie erst einmal verschluckt sind. Es ist der Mühe nicht wert, wirklich nicht.«
    Sie lachte, ein wahrhaft bezaubernder Laut. Das hier war bei weitem die merkwürdigste Unterhaltung seines Lebens.
    Geistesabwesend steckte sie sich eine Strähne ihres kupferfarbenen Haares unter den Schleier. »Seid Ihr anderen gegenüber nie so scherzhaft?«
    »Scherzhaft?«, wiederholte Sin spöttisch. »Mylady, Eurem Feuer fehlen ein paar Scheite, wenn Ihr so von mir denkt.«
    »Umso schlimmer.«
    »Wie das?«
    »Wir alle müssen von Zeit zu Zeit ein wenig Spaß haben. Nicht wahr, Simon?«
    Sin schaute zur Seite und sah, dass Simon ihnen zuhörte. Der Mann nickte. »Das ist in der Tat so, Mylady. Aber ich kann bezeugen, dass Sin das nie hatte. Noch nicht einmal als Kind.«
    Stirnrunzelnd musterte sie Sin. »Stimmt das?«
    »Nicht ganz. Ich hatte Spaß in den paar Jahren, in denen ich mit meinen Brüdern gelebt habe und später dann das eine oder andere Mal mit Simon.«
    Ihre Stirn glättete sich, und ihre hellgrünen Augen begannen zu strahlen. »Ihr habt Brüder?«
    »Aye. Ich hatte vier.«
    »Hatte?«
    »Einer ist vor ein paar Jahren gestorben.«
    Alle Freude wich aus ihrem Gesicht, und zu seiner Verwunderung tätschelte sie ihm tröstend den Arm. »Das tut mir Leid für Euch.

Weitere Kostenlose Bücher