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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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geschlagen, die Augen weit aufgerissen. Jetzt kannte sie die Wahrheit über ihn.
    So sei es. Er hatte nie versucht zu verbergen, was er war.
    Vielleicht war es so auch am besten. Jetzt würde sie ihn hassen wie alle anderen auch. Dadurch würde es einfacher werden, sie zu meiden.
    Und trotzdem schrumpfte etwas in ihm bei der Vorstellung, dass sie ihn hasste. Es ergab zwar keinen Sinn, aber schließlich tat das nur wenig im Leben.
    Roger schaute zu der Frau und kniff die Augen zusammen. »Weiß sie, dass du ein Hashishin warst?«
    Sin holte tief Luft, als er daran erinnert wurde, wie gründlich seine sarazenischen Lehrmeister ihn darin unterwiesen hatten, auf welche Arten man das Leben eines Menschen beenden konnte. Er sah die Verwirrung auf Caledonias Zügen, als sie sie beide betrachtete.
    »Sie kennt das sarazenische Wort für Meuchelmörder nicht, Roger.«
    »Aber den Ausdruck Mörder, den kennt sie. Das bist du nämlich. Du bist ein dreckiger, mordender Hund ohne Gewissen oder Moral.«
    Sin hob die Spitze des Schwertes und hielt sie Roger an den Hals. »Du hast genug gesagt. Noch ein Wort mehr, und du erfährst aus erster Hand, was meine sarazenischen Lehrer mir alles beigebracht haben.«
    Roger erbleichte.
    Die vergoldeten Eichentüren schwangen auf, um Henry und seine Wachen hineinzulassen. Der König blieb abrupt stehen, als er Sin in der Mitte des Raumes entdeckte, das Schwert an Rogers Hals. »Was soll das?«
    Henrys Wache stellte sich schützend vor den König.
    Sin machte einen Schritt zurück und reichte das Schwert mit dem Griff voran einer der Wachen. »Nichts von Bedeutung, Sire. Nur ein weiterer Anschlag auf mein Leben.«
    Callie hörte wie erstarrt Sins gelangweilten Ton. Es war fast so, als wäre es nichts Besonderes für ihn, dass der Mann gerade erst seinen Tod gewollt hatte.
    Wut verzerrte Henrys Züge, als er sich an den gut aussehenden Ritter wandte, der fast einen Kopf kleiner als er selbst war. »Gibt es irgendeinen guten Grund, warum Ihr die Notwendigkeit saht, unseren geschätzten Berater zu töten?«
    Roger musterte Sin hasserfüllt. »Er hat meinen Vater kaltblütig umgebracht, und doch belohnt Ihr ihn wie einen wertvollen Jagdhund. Es ist unerträglich, dass niemand es wagt, ihn bezahlen zu lassen für das, was er getan hat.«
    Henry kniff Unheil verkündend die Augen zusammen. »Wir verstehen, dass Ihr aufgebracht seid, aber Wir raten Euch eindringlich, Eure Zunge zu hüten, es sei denn, Ihr wollt unseren Zorn erregen.«
    Roger machte einen Schritt nach hinten und senkte, getadelt, den Blick zu Boden.
    Henry schaute zu Sin. »Stimmt das? Habt Ihr seinen Vater getötet?«
    Callie sah Schmerz in Sins Blick aufflackern, doch dann hatte er sich auch schon wieder unter Kontrolle.
    Sin zuckte die Achseln. »Wie soll ich das wissen? Ich kenne nie die Namen meiner Opfer.«
    An Sins Miene konnte Callie jedoch ablesen, dass er sich sehr wohl an ihre Gesichter erinnerte. In seinen Augen stand so ein gehetzter Ausdruck, dass sie keinen Zweifel daran hegte, dass es ihn immer noch quälte.
    »Seht Ihr?«, erklärte Roger verächtlich. »Er streitet es noch nicht einmal ab. Ich verlange Gerechtigkeit für meine Familie.«
    »Gerechtigkeit, Sir, oder verfolgtet Ihr nicht ein viel selbstsüchtigeres Ziel?« Die Worte verließen ihren Mund, bevor sie überhaupt begriff, dass sie sie aussprechen wollte.
    Alle drehten sich zu ihr um.
    Callie trat beunruhigt von einem Fuß auf den anderen. »Mir wurde gesagt, Ihr wolltet ihn töten, sodass Ihr mich an seiner Stelle heiraten und meine Leute unterdrücken könntet.«
    »Lüge!«
    Henry zog eine Augenbraue hoch. »Woher wisst Ihr das?«
    »Ihr Plan wurde von jemandem belauscht, dem ich vertraue.«
    Ihre Erklärung verwunderte Sin. In seinem ganzen Leben hatte ihn noch nie jemand verteidigt. Er war so sehr daran gewöhnt, ausgestoßen zu werden und auf sich selbst gestellt zu sein, dass ihre Tat ihn sprachlos machte.
    Das erklärte auch ihr plötzliches Auftauchen im Thronsaal. »Seid Ihr deswegen hergekommen?«
    Sie nickte. »Ich wollte Euch warnen.«
    Er stand völlig verwirrt da.
    Henry schaute Roger aus zusammengekniffenen Augen an. »Jemand, der Eure üblen Absichten bezeugen kann, Roger. Was sagt Ihr nun?«
    »Es gab noch weitere Verschwörer«, fügte Callie hinzu.
    Henry sah Sin an.
    »Aye«, räumte der zögernd ein. »Thomas of Wallingford. Er ist geflohen.«
    Henry sandte seine Wache, den Mann zu suchen. Mit kalten Augen sah er Roger an und trug

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