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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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seiner anderen Wache auf: »Bring ihn in den Tower. Wir werden uns später mit ihm befassen.«
    Nachdem die beiden Männer allein waren, wandte sich Henry mit hochgezogener Braue an Callie. »Aus Eurem Tun erkennen Wir, dass Ihr Euch mit der bevorstehenden Heirat ausgesöhnt habt, oder?«
    »Dürfte ich kurz unter vier Augen mit Lord Sin darüber sprechen, Majestät?«
    Henry musterte sie misstrauisch, gestattete ihnen aber dann doch, zu gehen.
    Sin führte sie aus dem Thronsaal den Flur entlang zu einer kurzen Treppe. Sie gingen schweigend nebeneinander, bis sie einen kleinen Garten hinter dem Wohnturm erreichten.
    Die schmale Fläche war von hohen Mauern aus grauem Stein umgeben, über die sich Efeu und Jelängerjelieber rankten. Es war ein friedlicher Nachmittag, an dem kein Geräusch die Stille störte.
    Callie musterte Sin, der stolz vor ihr stand. Sein dunkles Haar fiel ihm in die Stirn und verlieh ihm ein verwegenes Aussehen. Lord Sin war ein gefährlich attraktiver Mann. Jemand, dessen einfaches Lächeln eine verheerende Wirkung auf Frauenherzen hatte. Sie konnte nicht umhin, sich zu fragen, wie es wäre, von seinen Armen gehalten zu werden. Diese Lippen auf ihren zu spüren.
    Sie sollte nicht solche Gedanken hegen, und doch konnte sie sie nicht verhindern.
    Er verschränkte die Hä n de hinter seinem Rücken und betrachtete sie mit einem Anflug von Ungeduld. »Und?«
    Callie ordnete das Gefühlswirrwarr in ihrem Inneren so gut sie konnte. »Darf ich ehrlich mit Euch sein?«
    »Das ziehe ich auf jeden Fall jeder Unehrlichkeit vor.«
    Da musste sie lächeln. Er war wirklich ein ungewöhnlicher Mann.
    »Ich ...« Sie machte eine Pause und suchte nach dem besten Weg, ihre Sorgen in Worte zu fassen.
    »Ihr ...?«
    Sie spielte mit dem Ärmel ihres Gewandes. Sie wusste so wenig über den Mann vor ihr, dass sie nicht sicher war, was sie sagen sollte.
    Schließlich hob sie entschlossen ihr Kinn und tat, was sie am besten konnte. »Ihr und Euer König«, platzte sie heraus, »habt mich gebeten, dass ich mich auf ewig an Euch binde und damit mein Leben und das der Menschen meines Clans in Eure Hände lege. Ihr sollt wissen, dass ich meine Schwüre ernst nehme. Wenn wir das hier tun müssen, dann möchte ich Euch vorher etwas besser kennen lernen.«
    Sin öffnete den Mund, um ihr von seinem Plan zu erzählen, den Rächer zu fangen und sie in Ruhe zu lassen, überlegte es sich dann aber anders.
    Sie würde nie einwilligen, dass er mit ihr nach Schottland käme, um dann einen ihrer Männer an Henry auszuliefern oder, schlimmer noch, ihn zu töten. Wenn sie damit einverstanden wäre, befände sich der Rebellenführer längst auf dem Weg nach London.
    Nein, er würde sie in dem Glauben lassen müssen, dass er der Verbindung zustimmte. »Nun gut«, erwiderte er. »Wie, schlagt Ihr vor, sollen wir uns kennen lernen bis morgen?«
    »Werdet Ihr heute mit mir zu Abend essen? Hier? Nur wir beide?«
    Er hob fragend eine Augenbraue. »Wir beide allein?«
    »Und Aelfa natürlich. Aber sonst niemand.«
    Es war eine seltsame Bitte, die sie da stellte. Doch er konnte nicht erkennen, was es schaden würde, nachzugeben. »Welche Zeit?«
    »Zur Vesper?«
    Er nickte. »Ich sehe Euch dann.«
    Callie beobachtete, wie er sich entfernte. Zum ersten Mal fiel ihr auf, woran sein Gang sie erinnerte: an einen Löwen, der jeden Moment damit rechnete, von einem Verfolger aus dem Hinterhalt angesprungen zu werden.
    Er war ungezähmt, ein wilder Krieger. Ungezähmt und einsam.
    Und in Kürze ihr Gemahl.
    Bei dem Gedanken musste sie schlucken. Dann aber stürzte sie sich in die Vorbereitungen für den Abend.
     
    Sin befand sich allein in seinem Zimmer an dem Schreibpult, als er ein Klopfen hörte. »Herein!«
    Halb rechnete er damit, Caledonia zu sehen, sodass ihn Simons Eintreten überraschte.
    »Was bringt dich her?«, fragte er, als Simon die Tür hinter sich schloss und sich dagegen lehnte.
    »Ich habe mich gefragt, wann wir wohl nach Schottland aufbrechen werden. Ich möchte Draven davon unterrichten - mir kam die Idee, dass wir eine kleine Rast auf Ravenswood einlegen könnten, da es am Wege liegt.«
    Sin atmete langsam aus! »Ich freue mich sehr über dein Angebot, Simon, aber ich habe nicht die Absicht, dich mitzunehmen.«
    »Du brauchst irgendjemanden, der mit dir kommt.«
    »Ich brauche niemanden. Sei versichert, mir wird nichts geschehen.«
    Simon verschränkte die Arme vor seiner Brust und musterte Sin nachdenklich. »Weißt du noch, was

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