Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
Vom Netzwerk:
den anderen Highland-Clans besaß. Ihr Anführer Lochlan, so hieß es, war weiser als König Salomon und der fähigste Kämpfer ganz Schottlands.
    Ewan MacAllister war mehr Legende als Mensch aus Fleisch und Blut. Der Sage nach hatte er sich in die Berge zurückgezogen, wo er sich in uralten und vor allem schwarzen Künsten übte, mit denen er die Seelen toter Krieger zurückrief, damit sie von seinem Körper Besitz ergriffen. Mit einer hünenhaften Gestalt gesegnet, war Ewan bislang nie im Kampf unterlegen.
    Und Braden MacAllister ... es gab kein Mädchen in Schottland, das noch nicht von ihm gehört hatte. Es hieß, er sähe besser aus als die Sünde selbst und könne jede Frau verführen, die er traf. Wenn es ans Kämpfen kam, so war die einhellige Meinung, konnten sich nur seine Brüder mit ihm messen.
    Niemand wollte einem MacAllister in die Quere kommen.
    Sin schnaubte. »Aye, so könnte man es sagen.«
    »Warum kommen sie?«, fragte Callie.
    Aster nahm an seinem Tisch Platz und begann in den Papieren darauf zu suchen. »Da sie mit König Henry auf freundschaftlichem Fuße stehen, habe ich nach ihnen geschickt in der Hoffnung, einen Frieden auszuarbeiten, sodass du nach Hause zurückkehren könntest. Nun, fürchte ich, ist ihre Reise umsonst gewesen. Aber wie auch immer, ich werde sie willkommen heißen und dann wieder fortschicken.«
    Dagegen gab es nichts einzuwenden. Es erleichterte sie, zu erfahren, dass Aster nach einem friedlichen Weg gesucht hatte, sie zurückzuholen, anstatt auf London zu marschieren und umgebracht zu werden. »Wann werden sie hier sein?«
    »Morgen oder übermorgen.«
    Callie winkte Sin und Simon. »Kommt, ich werde Euch zeigen, wo Ihr Euch waschen und ausruhen könnt.
    Aster, würdest du bitte etwas zu essen nach oben in mein Zimmer und in das gegenüberliegende schicken lassen?«
    Bei ihren Worten wurde sein Gesicht zornrot, und er knurrte kurz, bevor er brüllte: »Du kannst doch nicht einen von ihnen in deinem Zimmer unterbringen wollen, Mädchen! Das gehört sich einfach nicht!«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Meinst du meinen Gemahl?«
    Asters Gesicht wurde noch röter. »Aye, das hatte ich vergessen«, polterte er. »Na gut, dann schicke ich Aggie mit Essen für euch alle nach oben.«
    »Danke.«
    Sin schwieg, als Callie sie durch die Halle und eine Treppe hinaufführte. Die hasserfüllten Blicke, die ihnen auf dem Weg durch die Burg folgten, entgingen ihm nicht.
    »Weißt du«, meldete sich Simon von hinten zu Wort, »so viel offene Feindseligkeit ist mir das letzte Mal in Paris entgegengeschlagen.«
    »Ich habe dir doch gesagt, du solltest zu Hause bleiben.«
    »Zweifelsohne sollte ich mir jetzt wünschen, auf dich gehört zu haben.« Simon räusperte sich. Als er weitersprach, tat er das mit tiefer, spöttischer Stimme. »Oh, Simon, ich bin so froh, dass d u mitgekommen bist. Stell dir nur vor, ich wäre hier allein auf Callie und Jamie als Freunde angewiesen.« Er schaltete wieder auf seine normale Stimme um. »Denk dir nichts dabei, Sin. Es ist mir ein Vergnügen, wirklich. Dafür sind Freunde schließlich da.«
    Sin blieb auf der Treppe stehen und drehte sich halb belustigt, halb verärgert zu ihm um. »Bist du fertig?«
    »Nicht wirklich, warum?«
    Sin schüttelte den Kopf und lachte. »Du hast Recht, Simon. Danke, dass du uns begleitet hast.«
    Simon ließ sich mit entsetzter Miene gegen die Steinwand sinken. »Callie, meine Liebe, schnell, geht in Deckung. Diese Burg ist dem Untergang geweiht. Sin hat mir gedankt. Das Ende der Welt muss nahe sein.« Er bekreuzigte sich rasch. »Heilige Maria, voll der Gnade, schütze mich.«
    Callie musste lachen, während Sin schon wieder finster blickte.
    »Du bist ja so ein Witzbold«, erklärte er. »Du hättest besser Hofnarr statt Ritter werden sollen.«
    »Wahr, aber Narren tragen keine Schwerter. Und ich mag mein Schwert. Weißt du, diese Rittersache wirkt auf die Damenwelt einfach unwiderstehlich. Nicht, dass das in letzter Zeit auf eine zugetroffen hätte, da ich meist in der Gesellschaft verheirateter Frauen war, aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben.«
    Simon machte eine Pause und zog seine Augenbrauen streng zusammen. »Oh warte, ich bin ja in Schottland, wo man uns Engländer hasst. Verdammt, meine Chancen bei den Frauen sind gerade dramatisch gesunken.« Er seufzte gespielt theatralisch. »War da nicht irgendwo vor ein paar Meilen ein Kloster? Vielleicht sollte ich dort einfach mein Gelübde ablegen und mir so die

Weitere Kostenlose Bücher