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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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– schlafen, meinst du? Niemals!”
    “Wir haben letzte Nacht zusammen geschlafen. Und die Nacht zuvor.”
    Männer! Konnten die überhaupt nichts verstehen?
    “Das war etwas anderes, Harris. Wir waren draußen in den Wäldern, und … und … es war etwas anderes.”
    Er zuckte die Schultern. “Wir sind immer noch in den Wäldern. Und diese Menschen werden nichts Unschickliches dabei denken.”
    Die Art, wie er das sagte, ließ Jenny aufhorchen, und sie fragte scharf: “Und warum nicht, wenn ich fragen darf?”
    Sie konnte selbst im Feuerschein erkennen, wie er rot wurde. “Nun, ich habe sie annehmen lassen, dass du meine … Frau bist.”
    “Dann kannst du jetzt gleich eine kleine Unterhaltung mit deinem Freund Mr Augustine führen und
dieses
Missverständnis aufklären, Harris Chisholm.”
    “Ja, das würde ich gern tun.” Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. “Es ist nur, dass Levis Bruder, Joseph, letztes Jahr sein Weib im Kindbett verloren hat. Wenn er nun erfährt, dass du nicht zu mir gehörst, könnte es sein, dass er mir ein Angebot für dich macht.”
    Jenny blickte hinüber zu Joseph Augustine, der sich ernsthaft mit seinem Bruder unterhielt. Es war kaum zu glauben, dass er sich nicht wieder eine Frau genommen hatte, denn er war eine imposante Erscheinung – groß, mit breiten Schultern, schmalen Hüften und markanten Zügen. Er erinnerte Jenny an Roderick Douglas, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    Jetzt fiel ihr wieder das Problem mit der Schlafgelegenheit ein, und sie warf Harris einen warnenden Blick zu. “Ich vermute, dass wir nicht viel dagegen tun können. Doch ich sage dir eins: Benimm dich!”
    Er hob die Hand wie zum Schwur. “Jenny, du solltest endlich begreifen, dass ich jeden Gedanken daran, wir könnten ein Paar werden, aufgegeben habe. Ich will dich nur sicher nach Chatham bringen, sodass ich mich reinen Gewissens wieder um meine Geschäfte kümmern kann.”
    “Das ist mir recht”, erwiderte Jenny trotzig.
    Sie erinnerte sich an die köstliche Qual der letzten Nacht, als sie bei Harris lag. Sie wusste, dass es ihr eigenes Verlangen war, das ihr Sorgen bereitete. Sie sollte beruhigt darüber sein, dass er nichts tun würde, um einen Vorteil aus ihrer Lage zu ziehen. Stattdessen fühlte sie eine heftige Enttäuschung.
    Es würde eine lange Nacht werden.
    Es war eine lange Nacht gewesen!
    Harris kratzte sich die Stoppeln seines drei Tage alten Bartes. Dann gähnte er und streckte sich. Trotz des feudalen Lagers aus Fellen schmerzte sein Körper an diesem Morgen mehr als in den vergangenen zwei Tagen.
    Er sehnte sich nach Jenny.
    Die ganze Nacht hatte ihr warmer Körper neben ihm gelegen und war so verführerisch gewesen in dem wildledernen kurzen Gewand, dass es ihn geschmerzt hatte.
    Sobald er die ersten Anzeichen vernahm, dass die Augustines sich regten, leistete er ihnen Gesellschaft. Als Jenny später aufstand, musste er bei ihrem Anblick erneut gegen seine Gefühle ankämpfen.
    “Iss und zieh dich an”, fuhr er sie an. “Wir können hier nicht den ganzen Tag herumtrödeln. Wir haben immer noch einen weiten Weg vor uns.”
    “Ja, Harris, ich brauche nicht lange.”
    Sie klang gedämpft. Ihr Blick verriet Verwirrung und Schmerz, und Harris bemühte sich, beides nicht zu beachten. Hatte er nicht genug damit zu tun, seine eigenen Empfindungen zu unterdrücken?
    Harris sah Jenny in das
Wigwam
treten. Levi Augustine legte herzlich den Arm um seine Schultern. “
Mon ami
, bleib noch einige Tage bei uns. Ruh dich aus und iss, um dich für deine Reise zu stärken. Erzähl mir noch mehr von deinem Land jenseits des großen Wassers.”
    “
Merci pour votre hospitalité.”
Harris meinte das aufrichtig und nahm nicht unbekümmert Abschied.
    Er war den Eingeborenen ängstlich und misstrauisch gegenüber gewesen, obwohl sie mehr Grund dazu gehabt hätten, bei ihm, dem Fremden, Vorsicht walten zu lassen. Doch sie hatten ihn herzlicher bei sich aufgenommen, als das jemand zuvor in seinem Leben getan hatte. Harris wäre gern geblieben und hätte die unerwartete Kameradschaft, die er entdeckt hatte, genossen, hätte er nicht die Pflicht gehabt, Jenny nach Chatham zu bringen.
    “Ich werde auf diesem Weg zurückkehren, wenn ich meine Aufgabe in Chatham erfüllt habe”, fügte er hinzu. Bewusst unterließ er es, zu erwähnen, dass Jenny dann nicht mehr bei ihm sein würde. “Dann bleibe ich für eine Weile bei euch, wenn ihr mich haben wollt.”
    Bevor sie ihre Reise

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