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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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hoffte, diese heiße, unwillkommene Erregung würde verschwinden.
    Stromabwärts hörte sie, wie Harris pfeifend im Fluss plantschte. Sie hob das Kleid bis zu den Knien und watete weiter. Harris hatte recht. Der feine, weiche Sand des Flussbettes sickerte zwischen ihren Zehen hindurch und bereitete ihr das erdenklich angenehmste Gefühl.
    Eines der erdenklich angenehmsten Gefühle
, sagte sie sich und dachte daran, wie Harris ihren Fuß berührt hatte.
    “Komm doch tiefer herein. Warum gehst du denn immer am Ufer entlang?”
    “Dir blieb keine Wahl, als deine Kleider nass wurden, Harris, indes ich habe sie. Und ich beabsichtige nicht, die Nacht in einem durchnässten Gewand zu verbringen.”
    “Dann zieh es aus.”
    “Rede keinen Unsinn!”
    “Ich meine das so, Jenny. Wer weiß davon? Im Umkreis von zehn oder zwanzig Meilen gibt es wahrscheinlich keinen anderen Menschen, und es ist zu dunkel für mich, um etwas Unschickliches zu sehen.”
    Er hatte mit beidem recht. Trotzdem zögerte Jenny.
    “Baden soll gut für den Körper sein”, beharrte Harris. Grimmig beruhigte Jenny ihr Gewissen damit, dass es nicht seine Erklärungen waren, die sie bewegten. Es war das bedrückende Gefühl, in einem schweißgetränkten Kleid zu stecken, das ihr an den Armen und dem Rücken klebte. Und es waren die verlockenden Laute, wenn Harris einmal untertauchte, dann wieder nach oben kam und sich auf dem Rücken schwimmend fortbewegte.
    Ehe sie genug Zeit hatte, über ihren Entschluss nachzudenken, schlüpfte sie aus ihrem Kleid und legte es ausgebreitet auf einen umgefallenen Baumstamm. Sie watete immer tiefer in den Fluss. Ab und zu rang sie nach Luft, denn das Wasser kühlte sie herrlich ab.
    Nach zwei anstrengenden Tagen in der glühenden Augusthitze war es himmlisch, sich auf diese Art zu erfrischen.
    “Was habe ich gesagt?” Harris lachte vergnügt in ihrer Nähe. “Ein gutes Gefühl, habe ich recht?” Er spritzte einen Schwall Wasser in ihre Richtung.
    “Sehr … erfrischend.” Jenny spritzte zurück.
    Plötzlich verschwand er unter der Wasseroberfläche.
    “Harris?” Sie watete dahin, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte. “Was ist los? Oh!”
    Sie stieß einen Schrei aus, als sie mit dem Knöchel gegen etwas stieß.
    Harris tauchte in Reichweite ihres Armes wieder auf. “Das war nur ich”, prustete er vor Lachen. “Oder hast du mich für ein Seeungeheuer gehalten?”
    “Hältst du das für komisch, mich so zu erschrecken?” Ehe er aus ihrer Reichweite gelangen konnte, packte Jenny ihn am Haar. “
Das
ist komisch, Harris Chisholm!”
    Mit aller Kraft drückte sie ihn unter Wasser.
    Er kämpfte, um sich von ihr zu befreien, und berührte dabei ihren Schenkel. Sofort ließ sie ihn los. Als Harris’ Kopf wieder aus dem Wasser auftauchte, streifte Jenny mit der Hand versehentlich den Nacken und die Schulter.
    Seine nackte Schulter.
    “Wo sind deine Sachen?” stieß sie hervor. Widerstrebend zog sie ihre Hand zurück.
    “Meine Sachen?” Er klang überrascht. “Ich hatte keine Lust, sie anzubehalten, deshalb habe ich sie abgelegt. Dann habe ich sie ausgewrungen und auf Äste gehängt. Bei der warmen Brise werden sie wohl trocken sein, wenn ich sie brauche.”
    Unvermittelt senkte er den Kopf, und Jenny, die einen weiteren Angriff von ihm erwartete, wich zurück. Doch Harris hatte bloß seinen Mund mit Wasser gefüllt und spie es in einer Fontäne wieder aus.
    “Schuft!” Sie schöpfte eine Handvoll Wasser und wollte es ihm ins Gesicht klatschen.
    “Nicht getroffen.” Harris tauchte hinter ihr auf.
    “Nein?”
    Ihre heiteren Wasserspiele setzten sich fort, begleitet von Neckereien bis hin zu fröhlichem Gelächter. Wie zwei Kinder.
    Doch sie waren keine Kinder, und ihre Spiele waren nicht ganz unschuldig. Eine Berührung konnte schon ein Feuer entfachen, das kein Fluss löschen konnte.
    Einmal, als Jenny aus dem Wasser auftauchte, entdeckte sie, dass sie sich dem Ufer genähert hatte. Im Silberschein des aufsteigenden Mondes waren ihre nackten Brüste deutlich sichtbar. Doch es kümmerte sie nicht.
    Sie tauchte unter und hatte die Absicht, Harris bei den Füßen zu fassen, damit er den Halt verlor. Stattdessen griff er nach ihr, packte sie am Arm und zog sie an sich.
    Obwohl sie wusste, dass sie empört sein und sich wehren sollte, war das einzige Wort, das sie herausbrachte: “Harris …”
    Er zog sie näher an sich – die Berührung ihrer nassen, kühlen Körper war ein berauschendes Gefühl.
    “Ich

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