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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gekommen.«
    Gewiss, auf Gawains Wunsch hatte sie David in den Stall gelockt - aber nur, um Alistair zu helfen. Was dann geschah, hatte sie nicht, einmal geahnt. »0 Gott, es ist so lange her. An die Einzelheiten erinnere ich mich kaum noch ... «
    »Um so besser habe ich mich in all den Stunden meiner Qualen erinnert.«
    Sie biss sich in die Lippen. In all den Stunden seiner Qualen ... Wo mochte er gewesen sein, während er für tot gegolten hatte? Warum war er nicht früher zurückgekehrt? Warum hatte er niemandem mitgeteilt, dass er noch lebte? »David, glaub mir, ich wollte dir nichts antun ... «
    »Was für eine schlechte Lügnerin du bist!«
    »Aber ich sage dir-...«
    »Nein, ich werde dir etwas sagen. « Er neigte sich zu ihr herab, seine grünen Augen glitzerten im Mondlicht. »Bald werde ich herausfinden, was in jener Nacht geschah - und warum ich dieses grausige Martyrium ertragen musste. «
    Krampfhaft schluckte sie. »Ich wollte dir nichts antun«, wiederholte sie.
    »Trotzdem hast du mich in den Stall gelockt.«
    »Weil ich mit dir reden musste.«
    »Allzu viel haben wir nicht geredet. Du wolltest mich verführen, um mich in den Tod zu schicken.«
    »Niemals hatte ich vor, dich zu verführen.«
    »Oh, das war auch nicht nötig, nachdem du mir die Droge verabreicht hattest.«
    »Der Wein ... «
    »... enthielt ein Betäubungsmittel. Bestreitest du das?«
    Bedrückt wich sie seinem Blick aus. »Ich versuchte mit dir zu reden - über Alistair. Und ich wusste nicht ... «
    »Du hast genug gewusst und mich ins Verderben gestürzt, Lady Shawna MacGinnis. Und nun wirst du tun, was ich verlange.«
    »Was willst du?«
    »Alles. Fleisch und Blut und noch viel mehr.« Langsam strichen seine Finger über ihre Wange. »Ich will dich. Jetzt werde ich zu Ende bringen, was ich damals begonnen habe. Und es dürfte mir nicht schwerfallen, denn du liegst in meinem Bett ... «
    »... das ich nur zu gern verlassen würde.«
    »Nicht heute nacht.«
    »Aber das ist absurd. Du verstehst das alles nicht ... «
    »Nein, du scheinst nicht zu verstehen, worum es geht.
    Ich wurde einfach liegengelassen als Leiche. Ich kehrte ins Leben zurück, aber in eine Hölle. Dafür müssen die Schuldigen bezahlen. In dieser Nacht beginnt mein Rachefeldzug, und du kommst zuerst dran. Was die anderen getan haben, wird sich noch erweisen. Aber an deinem Verbrechen besteht kein Zweifel.«
    »Verdammt, ich habe nicht ... «
    »Doch.«
    »Ich weiß nicht, was geschehen ist - warum du noch lebst ... «
    »Bald werden wir die ganze Wahrheit kennen, Shawna. Und heute nacht musst du einen Teil deiner Schuld bezahlen.«
    Was hatte er vor? Würde er ihr den Hals umdrehen? Ihr Atem stockte, als sie das Licht- und Schattenspiel des Mondes sah, das seine Augen widerspiegelten. In diesem Blick entdeckte sie nicht die tiefdunkle Wärme eines grünen Waldes, sondern den harten Glanz von Smaragden.
    Plötzlich empfand sie eine seltsame Sehnsucht. Er war ein Fremder, aber ein vertrauter Fremder, obwohl sie sich fünf Jahre lang nicht gesehen hatten. So wie in jener Nacht spürte sie die unwiderstehliche Macht seiner Nähe.
    Doch die zärtlichen Gefühle, die sie zu jener Zeit in ihm geweckt hatte, waren erloschen. Seine Berührung wirkte kalt wie Eis und vermochte trotzdem ein drängendes Fieber zu schüren, geboren aus Furcht und Zorn und - ungeduldiger Erwartung.
    O nein, ich bin die Tochter eines Volkes, das stets für alles gekämpft hat, ermahnte sie sich. Und viele meiner Ahnen starben für ihre Rechte, ihren Stolz, ihren Glauben ... Was immer David erstrebte, Mord oder Rache, sie würde kämpfen, ihre ganze Kraft aufbieten. »Für etwas, das ich nicht getan habe, werde ich nicht zahlen«, flüsterte sie. »Und du darfst nichts von mir verlangen ... «
    Er legte einen Finger auf ihre Lippen. »Was hier geschieht, bestimme ich. Es wird dir nichts nützen, deine Unschuld zu beteuern. Vielleicht hast du mich nicht niedergeschlagen. Aber du warst der Köder.«
    »Wirklich, ich weiß nicht ... «
    »Jemand versuchte mich zu töten.«
    »Möglicherweise war es höhere Gewalt, die das Feuer entfachte ... «
    »Und mir jenen Nackenschlag versetzte?«
    »Vermutlich fiel ein Balken herab.«
    »Unsinn!«
    »Jedenfalls weiß ich nichts von einem Mordversuch, das schwöre ich dir.«
    »Würdest du's beweisen?«
    »Was meinst du?«
    »Verschweige den anderen, dass ich zurückgekehrt bin - und hilf mir, die Wahrheit herauszufinden.«
    »Wie?«
    »Halt einfach nur Augen

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