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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dachte sie, während sie die Treppe hinabstieg. Groß und kräftig und sehr attraktiv mit ihren schwarzen Haaren und blauen Augen ...
    Wie der Wind galoppierten sie über die Berge, und sie konnten beinahe so schnell laufen wie reiten. Ihre Freiheit bedeutete ihnen alles. Einer Autorität beugten sie sich nur so lange, bis sie die unliebsame Macht in die Flucht schlugen. Oft genug hatten Eroberer darauf verzichtet, das Hochland und seine kampflustigen Bewohner zu unterwerfen, denn der Preis wäre zu hoch gewesen.
    Die MacGinnis waren stolz, a uf ihren Clan, ihr Land und auf ihre Lady, die sie bis zum letzten Atemzug beschützen würden. Trotzdem hält sich Gawain für meinen Herrn und Meister, dachte Shawna ironisch. Immerhin meinten sie es alle gut mit ihr, und sie liebte ihre Verwandten.
    Höflich standen sie auf, als sie zum Tisch ging. Die Speisen waren bereits serviert worden. Offenbar hatte Gawain dem Butler Myer und der Haushälterin Anne-Marie erklärt, die Familie dürfe während des Essens nicht gestört werden. Nun soll wohl schmutzige Wäsche gewaschen werden, überlegte Shawna und lächelte Aidan an, der ihr den Stuhl zurechtrückte.
    »Du hast dich verspätet«, tadelte Gawain, nachdem sie sich wieder gesetzt hatten.
    »Tut mir leid. Aber ich glaube, ich habe keinen bestimmten Zeitpunkt mit euch vereinbart.«
    Drohend hob er einen Finger. » Vergisst du, dass ich dein Großonkel bin? Der Onkel deines Vaters, der dich in meine Obhut gab. Deshalb schuldest du mir einen gewissen Respekt.«
    »Respektierst du mich denn?«
    Aidan räusperte sich. »Vielleicht sollten wir diesen familiären Machtkampf auf ein andermal verschieben. Wir alle gehören dem Clan MacGinnis an und achten einander.«
    »Ja, Aidan hat recht.« Lowell warf seinem Bruder und seiner Großnichte einen strengen Blick zu. »Eigentlich dachte ich, wir hätten uns hier versammelt, um unsere Vorbereitungen für Laird Douglas' Ankunft zu treffen.«
    »Heute hat Shawna Maßnahmen ergriffen, ohne uns um Rat zu fragen«, betonte Gawain, immer noch ungehalten.
    »Ich sah dich vor dem Gottesdienst nicht«, verteidigte sie sich. »Und du wusstest, dass ich Mark gestern abend versprochen habe, den Reverend um seinen Segen zu bitten.«
    »Aber du hättest mich über den Plan informieren müssen, den Männern frei zu geben. Ich fühlte mich wie ein Narr.«
    »Leider habe ich verschlafen. Und so fand ich keine Zeit mehr, mit dir zu reden. «
    »In Zukunft wirst du mir alle deine Entschlüsse mitteilen.«
    »Glaub mir, ich wollte dich nicht verärgern«, antwortete sie ausweichend.
    »Bedenk, dass wir eine Familie sind, Shawna«, mahnte Lowell. »Wir müssen stets zusammenhalten. Aber nun sollten wir zum Thema kommen. Es war ein sehr langer Tag, und ich möchte so bald wie möglich schlafen gehen. Wie bereiten wir uns auf Andrew Douglas' Ankunft vor?«
    »Was gibt's für ihn vorzubereiten, Onkel?« fragte Shawna. »Er ist der Laird, und er wird seinen Landbesitz inspizieren.«
    »Aber dieser Amerikaner gehört nicht hierher!« stieß er so heftig hervor, dass sie ihren sonst so sanftmütigen jüngeren Großonkel verwundert anstarrte.
    »Immerhin ist er der DouglasErbe . Vielleicht will er diesen Grund und Boden für seine Kinder erhalten. «
    »Wir könnten ihm die Ländereien abkaufen«, schlug Alaric vor.
    »Eine gute Idee«, murmelte Aidan. »In all den Jahren hat Andrew kein Interesse am Hochland gezeigt und nie verhehlt, dass sein wahres Zuhause in Amerika ist - beim Sioux-Volk seiner Mutter.«
    » Gewiss , er gehört nicht hierher«, bestätigte Gawain. »Lowell hat recht. Und es- ist tatsächlich eine ausgezeichnete Idee, das Land zu kaufen.« Mit schmalen Augen musterte er Shawna, als trüge sie die Schuld an allen Problemen. »Dieses verfluchte Erstgeburtsrecht! Mit dem Feudalismus führten die Normannen ein großartiges Gesetz in England ein. Einzig und allein die Söhne erben. Und wenn nur Töchter geboren sind, fällt der Besitz an die nächsten männlichen Verwandten.«
    »Nach Davids Tod war Andrew sein nächster männlicher Verwandter«, erinnerte Aidan seinen Onkel, der Shawna immer noch anstarrte.
    »Oh, diese moderne Welt, in der die Frauen genauso erbberechtigt sind wie die Männer, wird uns alle dem Untergang weihen!« seufzte Gawain.
    »Wir haben uns immer von den Engländern unterschieden«, warf Shawna ein. »Obwohl Schottland 17O7 mit England zum Königreich Großbritannien vereinigt wurde, bewahrten wir stets unsere eigene

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