Die schottische Lady
fordere dein Geburtsrecht!«
»Wenn ich mich an die Behörden wende, werde ich den besten Anwalt in diesem Land engagieren und den ganzen MacGinnis-Clan des versuchten Mordes anklagen. Dann wird vermutlich ein Großteil deiner Familie hängen. Von deiner Mitschuld an jenem Komplott ganz zu schweigen.«
Energisch bezwang sie ihre Angst und rang um Fassung. Als sie sich diesmal gegen ihn stemmte, ließ er sie los. Ein paar Schritte von ihm entfernt, blieb sie stehen. »Gut, David Douglas, komm und geh, wie's dir passt . Schleich in dieses Zimmer, wann immer du willst, und ich werde mich bemühen, nicht vor Entsetzen zu sterben, wenn du plötzlich auftauchst. Hoffentlich halte ich das durch, bis wir am Ende unserer Ermittlungen angelangt sind. Tritt mir bloß nicht zu nahe, dann bin ich mit deinem Plan einverstanden. Wir werden herausfinden, was damals geschehen ist - und was jetzt geschieht.«
»Abgemacht, Shawna. Ich trete dir nicht zu nahe. Und du wirst ebenfalls Abstand wahren.«
»Ich schlüpfe nicht durch deine Tür und krieche nicht in dein Bett.«
»Aber du weißt, auf welchem Weg man sich heimlich an jemanden heranpirscht. Das hast du bewiesen.«
Warum musste er jene Nacht immer wieder erwähnen? Heißer Zorn stieg in ihr auf. Beinahe hätte sie eine Hand gehoben, um ihn zu schlagen.
Aber wie sie zu ihrer Bestürzung erkannte, wollte sie das gar nicht - sondern ihn berühren, seine Wärme fühlen ... Vorsichtig trat sie noch einen Schritt zurück. »Brauchst du eine Decke und ein Kissen vor dem Kamin?«
»Nein.«
»Du willst doch nicht im Bett ... «
»Wir haben bereits festgestellt, dass es mein Bett ist, oder?«
Zum Teufel mit ihm ... »Gut, dann schlafe ich vor dem Kamin.«
»Nur zu, Lady. Ganz wies dir beliebt.«
Sie holte ihr Kissen vorn Bett, zerrte die Steppdecke herunter und machte sich's im Sessel vor dem Kamin so bequem wie möglich.
Lässig nahm David seinen Umhang ab, zog die Stiefel aus und sank ins Bett. »Gute Nacht.«
»Fahr zur Hölle!«
Die Minuten schleppten sich dahin, und David schien einzuschlafen. Aber Shawna fand in ihrer unbequemen Lage keine Ruhe. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, neben ihm im Bett zu liegen - nein, ganz sicher nicht. Schließlich warf sie die Decke und das Kissen vor den Kamin und legte sich hin.
Wie kalt sich der Steinboden anfühlte ... Sie beobachtete die Flammen und sehnte den Schlaf herbei.
***
David hatte zwar die Augen geschlossen, doch er blieb wach. Als er hörte, wie sie sich vor dem Kamin zusammenrollte, wartete er eine Weile. Dann richtete er sich auf und schaute zu ihr hinüber. Welch eine Versuchung, sie in die Arme zu nehmen und ins Bett zu holen ...
Aber sie durfte nicht erfahren, wie sehr er sie begehrte. Denn dieses Verlangen hatte ihn damals durch die Flammen und alle Qualen der Hölle gejagt. Er sank ins Kissen zurück, kniff die Augen zusammen und presste die Finger an die Schläfen, um seine innere Anspannung zu lindern.
Wieder einmal erinnerte er sich in schrecklicher Klarheit. an jene Nacht, an jede Einzelheit, Shawnas Flüsterstimme, ihre verführerische Nähe. Alles würde, sie ihm geben, hatte sie versprochen.
Und die Gefühle waren überwältigend gewesen. Leidenschaftlich umarmte er sie auf dem schmalen Bett in der Stallkammer, kostete ihre Lippen. Er wusste, dass eine Droge seine Sinne verwirrte. Doch das hielt ihn nicht zurück. Im Gegenteil, es verscheuchte seine letzten Hemmungen.
Immer wieder küsste er Shawna, während sie sich unter seinem Körper wand. Er konnte sich gar nicht genug an ihrem Mund erlaben. Ihr Hemd rutschte nach oben, seine Hände strichen über ihre nackten Schenkel und Hüften. Dann glitt sein Morgenmantel auseinander. Seine Lippen pressten sich auf, ihren Hals.
Was sie wisperte, verstand er nicht. Er zog das Nachthemd von ihren Schultern, entblößte ihre Brüste und seine Zunge umkreiste eine harte, rosige Knospe. Schaudernd grub sie die Finger in seine Arme. Er schob das Hemd noch höher hinauf, vergrub sein Gesicht in ihren weichen Bauch und streichelte das seidige schwarze Dreieck zwischen ihren Beinen. Bald wagte er noch intimere Zärtlichkeiten und spürte ihr heftiges Zittern.
Sein Mund ersetzte die Finger, die sie so aufreizend liebkosten, und er spürte nur noch Shawna. Ihre lockenden Reize beherrschten alle Fasern seines Herzens, seine Seele und jeden Atemzug. Stöhnend bäumte sie sich auf. Er roch den betörenden Duft von Flieder und ihrer erregenden
Weitere Kostenlose Bücher