Die schottische Lady
ist wie das Feuer.«
»Aber ich sage dir ... «
»Sag gar nichts und genieße die Rache ebenso wie ich. Denn sie kann sehr süß sein.«
Er küsste sie wieder, in wilder, fordernder Leidenschaft, und sie gab ihm recht. Ja, die Rache war unglaublich süß. Ganz fest drückte er sie an sich, und das verzehrende Fieber seines Verlangens nahm ihr den Atem. Seine Zunge erforschte begierig ihren Mund. Dann zog sie wieder eine erotische Spur zu ihren Brüsten hinab. Seine Hände und Lippen waren überall, sandten Flammenströme durch ihr Blut, liebkosten sie immer intimer.
Was sie flüsterte, verstand sie selber nicht, und David schien es nicht zu hören. Als sein Finger in ihre Weiblichkeit eindrang, schrie sie leise auf. Vor Lust? Oder um zu protestieren?
Das wusste sie nicht. Sie spürte seine Zunge zwischen ihren Schenkeln, die betörenden Zärtlichkeiten, die das Zentrum ihrer Sehnsucht reizten, bis sie zu sterben glaubte. Irgendetwas in ihrem Innern explodierte, und sie rang stöhnend nach Luft.
Rasch öffnete er die Knöpfe seiner schwarzen Hose. Sein Mund erstickte ihre atemlosen Worte, während er kraftvoll in sie eindrang. Ringsum versank die Welt, und Shawna kannte nur. noch diese überwältigende Begierde, die sie zwang, die Hüften zu heben, dem Rhythmus seiner Bewegungen zu folgen. Sie klammerte sich an ihn und gewann den Eindruck, sie würde schweben, immer höher empor, bis sie fühlte, wie sich alle seine Muskeln anspannten, bis ihr Körper von einer zweiten süßen Erfüllung erschüttert wurde.
Auf dem Gipfel des Entzückens schienen gleißende Sonnenstrahlen die Nacht zu erhellen. Nur langsam erloschen sie, und Shawna sank sanft auf die Erde zurück, ins Bett.
Danach lag David neben ihr, und sie spürte, wie er seine Hosenknöpfe schloss . Verwirrt wandte sie sich zu ihm. Die Hände unter dem Kopf verschränkt, starrte er zur Zimmerdecke hinauf.
»O Gott ... « Plötzlich erkannte sie, dass er sie immer noch verdächtigte, ebenso wie ihren Clan. Trotz dieser Liebesnacht, trotz der Blumen und Geschenke. Und er strebte nur ein einziges Ziel an - Rache.
»Zum Teufel mit dir!« rief sie und wollte aus dem Bett springen.
Aber er hielt sie eisern fest. »Was hast du vor?«
»Ich will aufstehen.«
»Warum?«
»Weil - weil ... « , stotterte sie. »Oh, verdammt.« Wütend ballte sie eine Hand und schlug auf seine Brust. »Ich habe dich nicht verführt, Laird David Douglas.«
»Allein schon deine Existenz verführt mich, Lady Shawna MacGinnis. Von jetzt an werde ich nicht mehr in Sesseln schlafen, und du wirst dir keine Lungenentzündung auf -dem kalten Steinboden holen.«
Von einem heftigen Zittern erfasst, versuchte sie gegen ihn zu kämpfen, obwohl ihre Kraft längst geschwunden war. »Du darfst nicht ... «
»Habe ich dir weh getan öder dich bedroht? Wenn du jetzt ja sagst, lügst du. Heute nacht bestand nur eine Gefahr für uns. Wir hätten vor Lust schreien und uns verraten können.« In heller Empörung versuchte sie, ihn wieder zu schlagen, doch er griff blitzschnell nach ihren Handgelenken. »Du hattest alle Chancen, dich zu wehren.«
»Da irrst du dich. Du gibst mir nur selten eine Gelegenheit, irgendetwas zu unternehmen.«
»Vielleicht wage ichs nicht«, erwiderte er und strich über ihre Unterlippe.
»So kann‘s nicht weitergehen.«
»Wie denn sonst? Ich bin‘s leid, die Nächte in Sesseln zu verbringen, und ich lasse dich auch nicht auf dem Boden schlafen, während ich dich bewache.«
»Also warst du jede Nacht bei mir?«
»Natürlich. «
»Aye, die Blumen, die Halskette auf meinem Kissen.« Im schwachen Feuerscheinversuchte sie, seine Miene zu erforschen. »Warum? Gehört auch das zu deiner Rache?«
Lächelnd entblößte er schimmernde weiße Zähne. »Allerdings.«
»Vor fünf Jahren wollte ich dich nicht verführen. Oder doch - aber ich hatte nicht vor, dich in die Hölle zu schicken. Und jetzt fürchte ich deine Rache ... «
»Vielleicht will ich Vergeltung üben, indem ich dich zwinge, mich ebenso zu begehren wie ich dich - damals, bevor das Feuer ausbrach. «
Seine heisere Stimme ließ ihr Herz schneller schlagen. Mühsam hielt sie ihre Tränen zurück. Er wusste nicht, wie sehr sie ihn begehrt, wie schmerzlich sie ihn vermisst hatte.
»Nun, vielleicht werde ich dir die Rache erschweren, Laird Douglas«, flüsterte sie, »und mich weigern, dich zu begehren. In dieser Nacht habe ich dich gewiss nicht verführt, und ich werde auch nichts dergleichen tun ...
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