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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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ebenfalls gehört hatte.
    »Was …?« Sir Archibald hob fragend die Brauen, als sein Blick über die Kutte des Mönchs glitt. »Ein irischer Mönch? Was habt Ihr mit Lady de Germont zu schaffen …?« Er unterbrach sich, als Juliet die Hand vor den Mund schlug, um einen freudigen Aufschrei zu unterdrücken.
    »Con… Bruder O’Connor«, flüsterte sie leise, als sie die Kutte eines irischen Mönches erkannte, in die Connor sich gehüllt hatte. Er verbeugte sich kurz und drückte dann ihre Hand.
    Anschließend grinste er den Chieftain des Grant-Clans an. »Ich finde, ich gebe einen großartigen Mönch ab, was meint Ihr, Sir Archibald?«
    Der schüttelte brummend den Kopf. »Es würde wohl nicht einmal etwas nützen, wenn Ihr der Papst persönlich wärt«, knurrte er dann. »Albanys Leute halten jeden davon ab, sich dem König zu nähern. Ich frage mich, wie es uns gelingen soll, ihn vor Albanys und Stewarts Absichten zu warnen.« Er deutete nach vorn. »Zweifellos werden der Herzog und Robert Stewart nicht von der Seite des Königs weichen und nur Männer in seine Nähe lassen, die der Herzog dort sehen will. Ich …«
    »Männer, das stimmt.« Connor grinste. »Aber es dürfte ihm schwerfallen, die Kusine der Königin abzuweisen, meint Ihr nicht auch?« Er sah Juliet an und nickte. »Ich glaube, es wird Zeit, dass du deine Verwandte begrüßt und ihr bei dieser Gelegenheit gleich den Segen der heiligen katholischen Kirche Irlands überbringst.«
    Juliet schüttelte den Kopf, als sie begriff, worauf Connor hinauswollte. »Aber wenn Argyll dich erkennt, wird er dich sofort verhaften lassen und töten«, stieß sie hervor. »Das ist viel zu …«
    »Das hängt davon ab, wie schnell du zu Joan Beaufort vorgelassen wirst. Warne sie vor dem Herzog und sag ihr, was hier gespielt wird.« Er wies auf Albanys Männer. »Wenn der König den Herzog auffordert, uns vorzulassen, kann er sich schwerlich weigern. Sollte er es dennoch tun, ist das offener Ungehorsam gegen einen königlichen Befehl. In dem Fall …« Er lächelte, hob unauffällig den Kopf und deutete auf die Lagerhäuser, die das Dock säumten.
    Sir Archibald und Juliet folgten seinem Blick ebenso wie MacKenzie und die vier anderen Chieftains, die direkt um sie herumstanden und Connor ebenfalls erkannt hatten.
    Sie sahen ein Lagerhaus, in dessen oberen Stockwerken sie einen roten Bart leuchten sahen. Der Mann hob einmal grüßend die Hand und zog sich dann wieder in den Schatten hinter dem Fenster zurück.
    »Ist das …?«, begann Sir Archibald.
    »Das ist …«, stieß Juliet hervor.
    »Der Ire«, knurrte MacKenzie und sah Connor anerkennend an.
    »Schaut nicht zu auffällig dorthin!«, befahl Connor, der sich wieder abwandte und Sir Archibald ansah. »Auf Buffon ist Verlass, das habe ich Euch doch gesagt. Er ist nach Glasgow geritten, weil einer seiner irischen Verwandten, ein Vetter vierten oder fünften Grades, glaube ich, aber das spielt bei den Iren ja keine Rolle, bei einem dortigen Earl als Hauptmann eines Regiments Bogen- und Armbrustschützen diente. Buffon meinte, dass es keinen Iren lange in einer Stellung hält.« Er lachte leise. »Offenbar konnte er seinen Vetter tatsächlich überzeugen, dass das Bier in Edinburgh besser ist als in Glasgow.«
    Sir Archibald brummte etwas Unverständliches. »Und wie wollt Ihr …?«, begann er, doch Connor hatte sich bereits abgewandt. Er nickte MacKenzie und den anderen Chieftains seines Clans zu. »Ich brauche einen kleinen Tumult, MacKenzie«, meinte er grimmig. »Und zwar möglichst in Sichtweite des Königs und der Königin. Meint Ihr …«
    MacKenzie sah sich um und grinste, als er das Funkeln in den Augen der anderen Schotten sah. »Mit Vergnügen … Chief«, knurrte er. »Uns ist vom langen Herumstehen ohnehin langweilig geworden.« Er rollte einmal seine Schultern unter dem Lederharnisch und spuckte in seinen Handschuh. »Also los, Männer. Zeigen wir diesen verweichlichten Lakaien, was ein echter Schotte ist!«
    Connor drehte sich zu Juliet herum, nahm ihre Hand und sah sie eindringlich an. »Keine Angst, Geliebte«, sagte er und drückte zärtlich ihre Finger. »Wenn wir die Soldaten abgelenkt haben, sorg du nur dafür, dass die Königin dich sieht. Wenn sie dich zu sich ruft, was sie zweifellos tun wird, gehst du einfach weiter, an allen vorbei. Ich bleibe an deiner Seite. Alles Weitere liegt dann in Gottes Hand!«
    Juliet nickte. Connors Plan war ebenso einfach wie riskant. Gewiss würde

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