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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Gewahrsam nehmen können.«
    »Ich …« Sir Archibald unterbrach sich, als der laute Ruf der Turmwache über den Hof bis in diesen Raum scholl.
    »Männer!«, schrie der Wachposten. »Eine Eskadron Reiterei! Habt acht, habt acht!«
    Sir Archibald wirbelte herum und stürmte ans Fenster, von dem aus er die Zugbrücke einsehen konnte. »Wer …?« Er stieß einen derben Fluch zwischen den Zähnen hervor, als er die Farben der Reiter erkannte. »Sie tragen die Farben der Stewarts und die Eures Vaters«, zischte er. »Und an ihrer Spitze reitet …«
    »Im Namen Robert Stewarts, des Statthalters von Schottland!« Die klare, gebieterische Stimme war unverwechselbar. Sie gehörte Sir Rupert von Atholl, dem Enkel des Earls von Atholl und Neffen Robert Stewarts, des Statthalters des Königs von Schottland. Sir Archibald musste nicht lange überlegen, was er hier wollte, denn die nächsten Worte des jungen Stewarts waren unmissverständlich. »Wir suchen Connor McPherson, Chieftain des McPherson-Clans und Chief der vereinigten Clans. Er ist vogelfrei. Jeder, der ihn versteckt, verstößt gegen das Dekret des Statthalters von Schottland und muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen. Öffnet das Gitter! Sofort!«
    Aylinn und Juliet waren ebenfalls ans Fenster gestürzt, standen neben Sir Archibald und starrten ungläubig aus dem Fenster.
    Sir Archibald stieß sich von der steinernen Brüstung ab und sah Aylinn an. »Euer Sir Rupert ist recht umtriebig, will mir scheinen, Milady.« Er betrachtete sie finster. »Nun wird sich zeigen, ob das Vertrauen, das Ihr in ihn setzt, berechtigt ist. Ebenso wie sich erweisen wird, ob mein Vertrauen in Euch gerechtfertigt ist.«
    »Ich …«, begann Aylinn, aber Sir Archibald unterbrach sie mit einer raschen Handbewegung. »Wir haben keine Zeit für Beteuerungen, Milady.« Er sah Juliet an. »Wenn Sir Rupert Connor findet, wird er ihn zu seinem Onkel bringen, oder zum Herzog, was vielleicht noch schlimmer ist.« Sein Blick zuckte kurz zu Aylinn herüber und richtete sich dann auf Connor, der nach wie vor schlafend auf dem Bett lag. »Wir können ihn wohl noch nicht bewegen. Aber …«
    Juliet richtete sich auf. »Geht und empfangt Sir Rupert«, bat sie den Laird von Grant Castle. »Ich werde tun, was ich kann, um zu verhindern, dass Connor entdeckt wird.«
    Sie sah Aylinn an, die knapp nickte. Sir Archibald zögerte einen Moment. »Ich kann ihn nicht daran hindern, diesen Raum zu durchsuchen, Lady Juliet«, erklärte er. »Und wenn er McPherson in Eurem Bett sieht, macht Ihr Euch ebenfalls …«
    »Das lasst meine Sorge sein, Sir Archibald«, unterbrach Juliet ihn schnell. »Jetzt geht.« Sie wirbelte herum, ging zur Zwischentür zu Nanettes Raum und stieß sie auf. »Nanette, ich brauche deine Hilfe!«

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17. Kapitel
    D ie Klinge glitzerte in der Sonne und zog eine funkelnde Spur nach sich, als sie durch die Luft sauste, geradewegs auf seinen Hals zu. Gleich … gleich würde sie durch seine Haut dringen und ihm den Kopf vom Hals trennen. Er konnte die Augen nicht schließen, sondern starrte auf das Schwert … das plötzlich verschwand, als hätte es sich in Luft aufgelöst. An seine Stelle trat ein Gesicht. Ein vertrautes Gesicht. Es blieb zunächst undeutlich, wie hinter einem Schleier verborgen, doch dann wurden die Züge klarer. Es war ein weibliches Gesicht. Das Gesicht eines Engels. Connor lächelte, als er es erkannte. Sein Engel. Der ihn abholte und ins Jenseits führte. Aber … aber wie konnte das sein? Juliet war doch kein Engel. Sie lebte. Sie musste doch …
    Mit einem Keuchen schlug er die Augen auf und hob den Kopf. Das Gesicht verschwand nicht. Es beugte sich tiefer zu ihm herab, ganz dicht, bis er in den glühenden Becken ihrer Augen zu versinken schien. Dann öffnete sich der Mund, dieser süße Mund mit den weichen, vollen, verführerischen Lippen zu einem Lächeln und …
    »Connor! Wach auf! Du musst … Connor!«
    Connor spürte weiche Lippen auf den seinen und dann einen Tropfen Flüssigkeit auf seiner Wange. Er brauchte eine Sekunde, bis er begriff, dass es Tränen waren. Und dass diese Tränen aus den wunderschönen blauen Augen tropften, die unmittelbar vor seinem Gesicht schwebten.
    »Juliet …« Seine Stimme krächzte, und sein Hals und Mund waren wie ausgetrocknet. »Was … ? Du …«
    »Hier, trink etwas.« Das Gesicht entfernte sich wieder. Während Connors Augen sich allmählich auf die Umgebung einstellten, drehte sich Juliet herum,

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