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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Luft holte, um ihm seinen Irrtum klarzumachen.
    »Ich …«
    »Ihr werdet jetzt zurückreiten, Lady de Germont, zu Lady DeFleurilles in die Kutsche steigen und Euch gefälligst umziehen, wie Ihr es versprochen habt!«
    Juliet fuhr ebenso überrascht herum wie Connor. Sie hatten nicht gehört, dass sich Sir Archibald ihnen auf seinem mächtigen, gutmütigen Wallach genähert hatte.
    »Aber Sir Archibald …«, begann Juliet, doch der Chieftain des Grant-Clans hob gebieterisch die Hand.
    »Das dient nicht nur der Schicklichkeit, Milady«, unterbrach er sie entschieden. »Sondern auch Eurer Sicherheit!« Er sah Connor an. »Und Euch, McPherson, würde ich raten, Euch zu Euren Gefährten zu begeben. Ich möchte nicht schon am Tor verhaftet werden, weil ich einem von der Krone gesuchten Vogelfreien Unterschlupf gewähre. Die Karren stehen bereit. Der größte Teil meiner Männer ist bereits zu Fuß auf dem Weg nach Leith. Sie haben sich geteilt und werden versuchen, auf den Straßen von Westen und Süden zum Hafen zu gelangen.«
    Connor nickte. »Gut. Ich schlage vor, Ihr reitet mit den anderen Chieftains durch das Haupttor nach Edinburgh ein, wie alle anderen hohen Besucher. Ich werde mit den Karren und meinen Freunden durch das kleinere Südtor in die Stadt fahren.«
    Sir Archibald nickte bedächtig. »Robert Stewart hat mit Sicherheit Leute an den Toren postiert, die ihn über unsere Ankunft informieren. Ihr wisst, was passiert, wenn man die Waffen bei euch findet?«
    Connor warf Juliet einen kurzen, beruhigenden Seitenblick zu und nickte dann grimmig. Der Statthalter Robert Stewart hatte, vermutlich auf Herzog Albanys Betreiben hin, allen gemeinen Männern das Tragen von Waffen untersagt, angeblich, um die Sicherheit des Königs gewährleisten zu können. Sollte man die Schwerter, die unter den Rüben auf den Karren versteckt waren, finden, wäre Connor und seinen Leuten der Galgen sicher.
    Andererseits, Connor grinste grimmig, als Vogelfreier war sein Leben ohnehin keinen Penny wert. »Man kann einen Mann nur ein Mal töten, Sir Archibald«, erwiderte er.
    Der nickte. »Wenigstens können die Chieftains ihre Waffen behalten.« Er schüttelte den Kopf. »Offenbar glaubt Argyll, dass er mit den paar bewaffneten Schotten schon fertig wird. Das heißt, dass er vermutlich eine ganze Armee seiner Leute am Hafen postiert hat.«
    Weder Sir Archibald noch Connor hatten die Behauptung des Herzogs und Robert Stewarts auch nur eine Sekunde geglaubt. Vermutlich wollte der Herzog einfach nur verhindern, dass sich ihm ernsthafter Widerstand entgegenstellte, wenn er dem König seine »sichere Begleitung« andiente. Da niemand Jakob verteidigen könnte, würde es dem Herzog auch ein Leichtes sein, den jungen König auf seine Burg Campbell House zu bringen, statt ihn nach Scone zu geleiten. Und dann hätte Jakobs Reise nach Schottland nur dazu geführt, dass er von seinem vornehmen Gefängnis in Windsor in den nächsten, weit weniger gemütlichen Kerker geriet. Und wer konnte schon wissen, was dem König auf dem Weg oder auch auf Campbell House selbst zustieße? Danach wäre der Weg zum Thron für Argyll von Albany frei, zumal er mit dem Statthalter des Königs, Robert Stewart, unter einer Decke steckte. Das mussten sie verhindern.
    Da der König vermutlich nichts von der Gefahr ahnte, in der er sich befand, musste Juliet mit Joan Beaufort und Jakob sprechen, und zwar bevor Connor einschritt und sich dem Herzog und dem Stewart entgegenstellte. Sonst wäre es ihnen ein Leichtes, Connor als Vogelfreien zu verhaften oder sogar auf der Stelle zu töten.
    »Vermutlich werden am Hafen tatsächlich ein Großteil seiner Leute stehen, Sir Archibald«, sagte Connor jetzt. »Das werden wir ja sehen, sobald wir ihn erreicht haben, falls wir so weit kommen.« Er wollte sein Pferd wenden, als Sir Archibalds Stimme ihn aufhielt.
    »Wo steckt eigentlich dieser Ire? Dieser … Ollave? Ich habe ihn schon seit Tagen nicht mehr gesehen.« Sir Archibald strich sich nachdenklich über seinen Bart. »Man kann diesen Iren einfach nicht trauen, sage ich …« Er unterbrach sich, als Connor laut lachte.
    »Verzeiht, Sir Archibald. Aber ich würde Buffon O’Dermick jederzeit mein Leben anvertrauen, das er mir, wie Ihr ja wohl wisst, erst kürzlich auf dem Carn Glaschoire gerettet hat.« Er zuckte mit den Schultern. »Er ist verschwunden, aber nicht ohne mir eine Nachricht zu hinterlassen Offenbar hat sich Buffon eine besondere Überraschung für den Herzog

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