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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Waffe in hohem Bogen über den Bug von Sookies Hausboot, dass der blaue Stahl und das polierte Holz in der Sonne funkelten. Sie schlug auf das Wasser, das mindestens sechs Meter tief war, und versank.
    »Sie sollten nach Hollywood gehen und sich als Schauspieler bewerben, Perry. Nein, das nehme ich zurück. Sie sind schon hier ein großer Schauspieler. Viel Spaß beim Mittagessen mit Sookie«, sagte ich.
    »Seid ihr wahnsinnig? Das war meine Parker. Seid ihr zwei verrückt?«, hörte ich Sookie schreien, als ich wieder zu der Hügelkuppe hinaufstieg, wo der Streifenwagen stand.
    Aber die Freude darüber, dass ich Perry LaSalle und Sookie Motrie eins reingewürgt hatte, war nur von kurzer Dauer. Als ich an diesem Nachmittag nach Hause kam, erwartete mich Alafair auf der Auffahrt, wo sie auf und ab ging, den Mund zusammengekniffen, die Haare hoch gesteckt, die Fäuste in die Hüfte gestützt.
    »Wie geht’s?«, sagte ich.
    »Rat mal.«
    »Was ist denn los?«, fragte ich.
    »Nichts weiter. Mein Vater benimmt sich wie ein Arschloch, weil er meint, er ist der einzige Mensch auf der Welt, der ein Problem hat. Abgesehen davon ist alles bestens.«
    »Hat Bootsie dir erzählt, dass ich sie gestern Abend versetzt habe, als wir essen gehen wollten?«
    »Das musste sie nicht. Ich habe dich gehört. Wenn du trinken willst, Dave, dann tu es doch. Hör auf, deinen Kummer an deiner Familie auszulassen.«
    »Vielleicht weißt du nicht, wovon du redest, Alafair.«
    »Bootsie hat mir erzählt, was dieser Mann – wie heißt er? –, dieser Legion dir angetan hat. Willst du ihn umbringen? Ich wünschte, du würdest es tun. Dann wüssten wir wenigstens, wer dir wirklich wichtig ist.«
    »Wie bitte?«, sagte ich.
    »Los, bring diesen Mann um. Dann wissen wir wenigstens ein für alle Mal, dass dir an seinem Tod mehr liegt als an der Fürsorge für deine Familie. Wir haben es ziemlich satt, Dave. Ich dachte bloß, du solltest das wissen«, sagte sie mit brechender Stimme, während ihre Augen glänzten.
    Ich versuchte den Kloß in meinem Hals loszuwerden. Auf der Straße fuhr ein verbeultes Auto vorbei, die Fenster heruntergekurbelt, am Lenkrad ein Mann in einem Drillichhemd, auf der Rückbank eine Horde Kinder und etliche Angelruten. Der Fahrer und die Kinder lachten über irgendetwas.
    »Tut mir Leid, Kleines«, sagte ich.
    »Das sollte es auch«, sagte sie.
    In dieser Nacht lag ich schlaflos in der Dunkelheit, während der Wind draußen durch die Bäume strich und das Laub im Sumpf im gespenstisch weißen Licht der Blitze im Süden flackerte. Ich hatte mich in meinem ganzen Leben noch nie so allein gefühlt. Einmal mehr gierte ich geradezu danach, die Finger um die Griffschalen und den Abzug einer schweren, großkalibrigen Pistole zu legen, den beißenden Korditgestank zu riechen, alle Selbstbeherrschung fallen zu lassen, mich loszureißen von den Banden, die mich einschränkten und mir die Luft aus der Lunge quetschten.
    Und ich wusste, was ich tun musste.

24
    Noch in der gleichen Nacht fuhr ich im Regen an einer aufgelassenen Zuckermühle vorbei und parkte meinen Pickup an einer asphaltierten Sackstraße in einer ländlichen Gegend des Bezirks St. Mary. Ich sprang über einen Graben voll braunem Wasser, schlug mich durch eine Hecke und ging zur Vordertreppe eines kleinen, mit einem Blechdach gedeckten Hauses, das auf Bimssteinblöcken stand. Ich schob einen Schraubenzieher unter die Türkante, zwischen Schloss und Pfosten, und drückte dagegen, hebelte die Bänder nach hinten, bis innen ein Stück Holz absplitterte, auf den Linoleumboden fiel und die Zuhaltung aufsprang. Reglos stand ich in der Dunkelheit, rechnete damit, dass sich drin etwas regte, hörte aber nur den Regen, der auf das Dach fiel, und eine Lokomotive, die über die Bahngleise draußen beim Highway ratterte.
    Ich stieß die Tür auf und ging durch die Küche in Legion Guidrys Schlafzimmer.
    Er lag in einem Messingbett und schlief auf dem Rücken, während der Luftzug eines Ventilators an seinen Haaren zupfte und das Betttuch kräuselte, mit dem er zugedeckt war. Draußen war es nach dem Regen kühl und frisch, aber die Luft im Schlafzimmer war schwül und stickig, roch nach muffiger Kleidung, ungewaschenen Haaren, Whiskeydunst und etwas Salzigem, Grauem, das sich in Matratze und Bettzeug festgesetzt hatte.
    Ein schwarzblauer 38er Revolver lag auf dem Nachttisch. Ich ergriff ihn leise und ging ins Klo, kehrte dann wieder zurück und setzte mich auf einen Stuhl neben

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