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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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keine Befriedigung verschafft«, sagte er.
    »Is schon gut, Sir. Legen Sie sich auf den Rücken. Ich zeig Ihnen was«, sagte sie.
    Dann stieg sie über ihn, ergriff sein Geschlecht, führte es in sich ein und schloss Knie und Schenkel eng um ihn. Sie schaute ihm in die Augen, wie sie es bei einem Weißen noch nie gewagt hatte, erforschte seine Gedanken, steigerte mit jeder Bewegung ihrer Lenden seine Lust, beugte sich hinab und küsste ihn wie ein Kind. Sie kam gleichzeitig mit ihm und spürte mit einem Mal eine Kraft, die wie ein Stromstoß in ihre Schenkel, den Unterleib und die Brüste fuhr, sodass sie unwillkürlich aufschrie, nicht so sehr aus Lust als vielmehr aus einem Triumphgefühl heraus, das sie nie für möglich gehalten hatte.
    Durch das Fenster hörte sie die kleine Glocke in Mrs. LaSalles Schlafzimmer klingeln.
    »Ich bringe Mrs. LaSalle um diese Zeit immer ein Sandwich und ein Glas Milch«, sagte er.
    »Das kann ich doch machen, Sir.«
    »Nein, du erledigst deine Aufgaben unten im Haus. Dort ist dein Arbeitsplatz und dort bleibst du auch, Ladice, es sei denn, ich bin weg, und Mrs. LaSalle ruft dich.«
    Sein Tonfall war so scharf, dass sie einen Moment lang blinzelte. Sie schlug die Zudecke über sich und zog die Knie an. Sie musste ihm nur kurz in die Augen schauen, dann wurde ihr klar, dass er eine innere Wandlung durchgemacht hatte, seit sein Verlangen verklungen war. Er zog sich an, wirkte jetzt wieder gesetzt und reckte das Kinn hoch, während er sein Hemd zuknöpfte. Ladice starrte mit verhangenem Blick in die Dunkelheit, schürzte leicht die Lippen und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
    Dann ließ sie sich wieder auf das Kissen sinken, legte einen Arm unter den Kopf und sah zu, wie er sich zum Gehen anschickte.
    »Gute Nacht, Ladice«, sagte er.
    Sie schaute ihn teilnahmslos an und antwortete nicht.
    Du kommst schon wieder. Wird nicht lange dauern. Mal sehn, wer dann zu wem von oben herab spricht.
    In der darauf folgenden Woche klingelte die kleine Glocke auf Mrs. LaSalles Nachttisch, als Mr. Julian in der Stadt war. Ladice stieg die Treppe empor und blieb in ihrem schwarzen Dienstmädchenkleid und der Rüschenschürze im Türrahmen zu Mrs. LaSalles Zimmer stehen.
    »Ja, Ma’am?«, sagte sie.
    Mrs. LaSalle hatte ihren Mann gezwungen, eiserne Gitter vor den Fenstern anzubringen, obwohl es noch nie einen Einbruch auf der Insel gegeben hatte, und sie duldete nicht, dass die Fenster aufgeriegelt oder geöffnet wurden. Die Luft in dem Zimmer war stickig und roch nach Kampfer und Urin. Mrs. LaSalles Haut wirkte wie Kerzenwachs, ihre Haare lagen wie verschlungene rote Flammen auf dem Kissen ihres Himmelbetts. Ihre Augen waren dunkel, übergroß und glänzend, entweder vom Krebs, den sie im Leib hatte, oder wegen des Wahnsinns, der sie hin und wieder befiel.
    »Was ist aus dem anderen Negermädchen geworden?«, fragte sie.
    »Mr. Julian hat gesagt, Sie wollten, dass sie weggeschickt wird, Ma’am«, erwiderte Ladice.
    »Das klingt, als hätte sich jemand ein Märchen ausgedacht. Wieso sollte ich das tun? Macht nichts. Komm her. Lass dich anschauen.«
    Ladice trat ein paar Schritte näher zum Himmelbett. Mrs. LaSalles rosa Nachthemd hing eingesunken über dem Oberkörper, dort, wo man ihr die Brüste abgenommen hatte.
    »Oh, du bist ja ein knuspriges junges Ding, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Ma’am?«
    »Ich bin unpässlich. Ich möchte, dass du meinen Schlüpfer auswäschst.«
    »Wie bitte?«
    »Bist du taub? Zieh mir den Schlüpfer aus und wasch ihn. Ich habe unter mich gemacht.«
    »Das kann ich nicht, Ma’am.«
    »Du ungezogenes junges Ding.«
    »Ja, Ma’am«, sagte Ladice. Sie drehte sich um und ging aus dem Zimmer.
    An diesem Abend stand Mr. Julian vor ihrer Tür.
    »Meine Frau sagt, du bist aufsässig zu ihr gewesen«, sagte er.
    »So seh ich das nicht«, erwiderte Ladice.
    Er öffnete die Tür und trat ein, ohne dass sie ihn dazu aufgefordert hatte. Er war viel größer als sie, sodass sein Schatten den Schein der Abendsonne verdeckte, der draußen durch die Bäume fiel. Aber sie zeigte keinerlei Regung. Sie trug Jeans und Sandalen, ein blaues T-Shirt mit V-Ausschnitt und hatte eine vergoldete Kette mit einem kleinen lila Stein um den Hals. Kühl und frisch fühlte sich ihr Körper nach dem kalten Bad an, das sie gerade genommen hatte, außerdem hatte sie sich Parfüm hinter die Ohren getupft und eine Haarlocke hing ihr in die Augen.
    »Ich muss wissen, was heute vorgefallen ist,

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