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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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den Schmerztabletten öffnete, die mir der Arzt mitgegeben hatte.
    Ein, zwei können nichts schaden, damit du halbwegs wieder zu dir kommst, dachte ich.
    Genau.
    Ich kippte die Tabletten in den Abfluss, ließ dann das Wasser laufen und warf das Fläschchen in den Müllsack unter der Anrichte.
    Bootsie und ich aßen an dem Redwood-Tisch unter dem Mimosenbaum in unserem Garten zu Mittag. Dort hinten war es kühl und schattig, und ein leichter Wind strich durch das Immergrün und den Bambus, die am Bachlauf wucherten, aber keine Spur von Regen lag in der Luft, und aus dem Zuckerrohrfeld meines Nachbarn stiegen braune Staubwolken auf.
    Bootsie erzählte irgendwas von einem Baseballspiel der College-Liga, das an diesem Abend in Lafayette stattfand. Ich versuchte ihren Worten zu folgen, aber dann setzte wieder das Surren in meinem Kopf ein.
    »Hast du Lust dazu?«, sagte sie.
    »Wie bitte?«, sagte ich.
    »Hast du Lust dazu, heute Abend zu dem Spiel zu gehen?«
    »Heute Abend? Was hast du gesagt? Wer spielt gegen wen?«
    Sie legte die Gabel auf ihren Teller. »Du musst aufhören, daran zu denken. Der Sheriff wird diesen Kerl ausfindig machen«, sagte sie.
    Ich wich ihrem Blick aus, spürte aber, wie sie mich scharf von der Seite musterte.
    »Nicht wahr?«, sagte sie.
    »Nicht unbedingt.«
    »Lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen, Streak.«
    »Der Sheriff weiß nicht, wonach er Ausschau halten muss. Ich habe ihm nicht alles erzählt.«
    »Aha?«
    »Es war dieser Legion, der Mann, der Aufseher auf Poinciana Island war. Er hat mich geküsst, mir die Zunge in den Mund gesteckt. Er hat mich als Weibsstück bezeichnet.«
    Sie schwieg eine Zeit lang.
    »Wolltest du den Sheriff deshalb nicht einweihen?«
    »Dieser Legion ist vierundsiebzig Jahre alt. Die Geschichte glaubt mir doch keiner. Legion weiß das. Er hat mich voll am Kanthaken.«
    Bootsie stand auf, kam um den Tisch herum, griff mir in die Haare und strich mit den Fingernägeln über meine Kopfhaut. Dann küsste sie mich auf den Scheitel.
    »Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?«, sagte sie.
    »Weil du auch nichts daran ändern kannst.«
    »Komm mit mir, Soldat«, sagte sie.
    Wir gingen ins Schlafzimmer. Sie zog die Vorhänge an den Fenstern zum Vorgarten zu, zog die Telefonschnur aus dem Wandstecker und streifte ihre Bluse ab.
    »Mach mir den Haken auf, Großer«, sagte sie und kehrte mir den Rücken zu, während sie ihre Bluejeans aufknöpfte und auf die Knöchel fallen ließ.
    Sie legte mir die Arme um den Hals und küsste mich auf den Mund.
    »Alles in Ordnung?«, sagte sie.
    »Bestens.«
    »Wie wär’s dann, wenn du dich ausziehst?«
    Ich streifte meine Sachen ab und legte mich vorsichtig aufs Bett. Bootsie schob die Finger in den Gummizug ihres Höschens, streifte es über die Schenkel, legte sich neben mich und stützte sich auf den Ellbogen.
    »Hast du Clete die ganze Sache erzählt?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Bevor du es mir erzählt hast?«
    »Ja.«
    »Vertraust du mir nicht? Hast du etwa geglaubt, ich mag dich deshalb nicht mehr?«
    »Ich bin nicht gerade stolz auf die Sache da draußen.«
    »Ach, Dave, du bist ja so ein Spinner«, sagte sie, beugte sich dicht an mein Gesicht und berührte mit den Fingern mein Glied.
    »Der Doc hat mich mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt. Ich weiß nicht, ob ich das bringe, Boots«, sagte ich.
    »Das glaubst aber auch nur du, mein Guter«, erwiderte sie.
    Sie richtete sich auf und streichelte mein Glied, küsste es dann und nahm es in den Mund.
    »Boots, du musst das nicht –«, begann ich.
    Im nächsten Moment spreizte sie die Beine, setzte sich auf mich und hielt mich mit beiden Händen. Als ich zu ihr aufblickte, waren ihre Haare wie mit Licht durchwoben, das durch das Seitenfenster fiel, und in ihrem Gesicht schien sich all die Güte und Schönheit dieser Welt zu vereinen. Sie führte mich in sich ein, beugte sich dann herab, küsste mich wieder auf den Mund und strich mir eine Haarsträhne aus den Augen.
    Ich strich mit den Händen über ihren Rücken und drückte sie auf mich, küsste ihre Haare und biss sie in den Hals. Dann, nur einen Moment lang, schienen all die Schmerzen und die ohnmächtige Wut, all die ekelhaften Bilder, die der Mann, der sich Legion nannte, mir für immer ins Gedächtnis hatte prägen wollen, mit einem Mal hinfällig zu werden. Die einzigen Laute, die ich wahrnahm, waren Bootsies Atemzüge, das Quietschen der Bettfedern und gelegentlich ein feuchtes Schmatzen, wenn sich ihr Leib

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