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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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an meinen saugte. Dann straffte sie sich, die Muskeln an ihrem Rücken wurden härter und ihre Schenkel spannten sich um meine – sie hatte jetzt die Augen geschlossen, und ihre Züge wurden inniger, weich und angespannt zugleich. Ich zog sie so eng an mich, wie es nur ging, als ob wir beide am Rand eines Abgrunds balancierten, spürte dann, wie mein Glied härter wurde, wie es anschwoll und brannte wie nie zuvor, so stark, dass ich unwillkürlich aufschrie, eher wie eine Frau als wie ein Mann, und dann schien sich mein ganzes Leben, das Bewusstsein meiner eigenen Identität aufzulösen, zu vergehen und wie weiße Glut aus meinen Lenden zu bersten, und in diesem Moment war ich eins mit ihr, waren wir beide untrennbar miteinander verbunden in der Hitze ihrer Schenkel, dem Wunder ihres Schoßes, ihrem Herzschlag, dem Schweiß auf ihrer Haut, dem roten Hauch auf ihren Wangen, dem Duft nach zerdrückten Gardenien, der aus ihrem Haar aufstieg, als ich das Gesicht darin vergrub.
    Nachdem ich mich geduscht, eine frische Khakihose und ein Hawaiihemd angezogen hatte, nahm ich meine im Holster steckende 45er Pistole, Modell 1911, aus der Kommode und legte sie auf das Geländer der Galerie, ging dann in die Küche, strich Bootsie über den Rücken und küsste ihren Nacken.
    »Du bist einmalig, Kleines«, sagte ich.
    »Ich weiß«, erwiderte sie.
    »Ich muss eine Weile weg. Aber ich bin rechtzeitig zum Spiel zurück.«
    »Was hast du vor, Dave?«
    »In ganz Louisiana gibt es keinen Kriminellen, Asozialen oder sonstigen Drecksack, der mit einem Totschläger über einen Cop herfällt, es sei denn, er glaubt, dass ihm keiner was anhaben kann.«
    »Haben du und Clete etwa vor, die Sache auf eigene Faust zu regeln?«
    »Das würde ich nicht sagen.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil Clete außen vor ist«, erwiderte ich, ging aus der Haustür und stieß mit dem Pickup rückwärts die Auffahrt hinab. Durch die Windschutzscheibe sah ich, wie Bootsie auf die vordere Veranda kam. Ich winkte, aber sie ging nicht darauf ein.
    Ich überquerte die Brücke über die Süßwasserbucht nach Poinciana Island und fuhr auf dem befestigten Fahrweg, der sich zwischen rotem Ackerland, Hügelkuppen und mit grünen Flechten überwucherten Eichen hindurchschlängelte, zu Ladice Hulins Haus. Sie war in eine Illustrierte vertieft und saß auf der Galerie, unmittelbar gegenüber von dem verkohlten Mauerwerk des Hauses, in dem Julian LaSalles Frau verbrannt war wie ein Vogel, der in einem Käfig gefangen ist.
    Ich stieg aus dem Pickup und humpelte mit meinem Stock auf sie zu. »Darf ich mich setzen.«
    »Sieht so aus, als sollten Sie das lieber machen. Hat Sie ein Zug überfahren?«, sagte sie.
    Ich ließ mich auf die oberste Treppenstufe sinken, lehnte den Stock innen ans Bein und schaute zu den Pfauen, die auf der anderen Seite des Fahrwegs im Gras pickten. In der Ferne konnte ich die Bucht sehen, auf der sich die Sonne wie tausend kupfrige Lichter spiegelte, und ein Boot mit himmelblauem Segel, das in den Wind drehte. Eine ganze Zeit lang sprach keiner von uns.
    »Ich möchte Legion zur Strecke bringen. Ihm vielleicht die Scheiße aus dem Leib ballern«, sagte ich.
    »Benutzen Sie solche Ausdrücke auch vor weißen Ladys?«, fragte sie.
    »Manchmal. Bei denen, die ich schätze.«
    Sie ließ den Blick über mein Gesicht wandern. »Hat Legion Ihnen das angetan?«, fragte sie.
    Ich nickte, hatte den Blick auf die andere Straßenseite gerichtet. Ich hörte, wie sie die Illustrierte zuschlug und auf die Galerie legte.
    »Aber es sind nicht bloß die Prügel, die Ihnen zu schaffen machen, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Ich weiß wirklich nicht, wie mir derzeit zumute ist, Ladice«, log ich.
    »Er hat irgendwas mit Ihnen gemacht, bevor er mit Ihnen fertig war, irgendwas, damit Sie sich inwendig schmutzig vorkommen. Sie waschen sich von Kopf bis Fuß, aber es nutzt nix. Egal, wohin Sie gehen, Sie fühlen ständig seine Hand an sich. Sie müssen ständig an ihn denken. Legion weiß genau, wie man den Leuten so was antut. Jede schwarze Frau auf dieser Plantage hat das erlebt«, sagte sie.
    Ich schniefte und räusperte mich. Ich setzte meine Sonnenbrille auf, obwohl mich hier auf dem Hof kein Lichtstrahl blendete, und rieb mir die Knie.
    »Vielleicht sollte ich gehen«, sagte ich.
    »Legion hat in Morgan City einen Mann umgebracht. Einen Mann aus dem Norden, der hier unten ein Buch schreiben wollte.«
    »Und er wurde nicht festgenommen?«
    »Die Leute in der Bar ham gesagt,

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