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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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gefragt, aber jetzt drehn Sie mir die Worte im Mund um und halten sie mir vor. Das ham die Leute mein ganzes Leben lang mit mir gemacht, Mr. Robicheaux. Ich hab nicht gedacht, dass Sie so einer sind«, sagte er.
    »War nicht persönlich gemeint.«
    »Wenn einen die Leute für dumm verkaufen, nimmt man das schon persönlich.«
    Er widmete sich wieder seiner Arbeit und hackte mit seiner Machete auf den Stamm der Bananenstaude ein, die bereits Früchte getragen hatte und deren Strunk matschig und verfault war. Er drückte an den Stamm, bis er umknickte und sich in einem Hagel aus Lehmkrumen von den Wurzeln löste, sodass die konzentrischen Ringe und der braune Brei in seinem Inneren zum Vorschein kamen.
    »Sehn Sie, er is von den Ameisen und Kakerlaken komplett aufgefressen. Man muss die Staude zurückstutzen, damit sie wieder gedeihen und neue Frucht tragen kann. Das is Gottes Wille«, sagte er und schleuderte den Strunk in ein Feuer.
    Als ich an diesem Nachmittag von der Arbeit heimkam, sah ich Perry LaSalles Gazelle bei der Bootsrampe stehen. Perry lehnte am Kotflügel, hatte einen Fuß auf die Stoßstange gestellt und den Kragen seines Polohemds aufgeknöpft. Seine lässige Haltung erinnerte mich an einen Dressman. Aber es war nur ein armseliger Versuch, die Erregung zu überspielen, die er offensichtlich zu verbergen versuchte.
    »Ich habe ein Problem. Vielleicht betrifft das auch uns beide. Ja, ich glaube, die Sache trägt Ihren Stempel. Eindeutig, das ist typisch Marke Robicheaux«, sagte er und nickte nachdrücklich.
    »Was für eine Sache?«, sagte ich.
    »Ich verrate Ihnen, worum es geht. Genau genommen hat die ganze Sache sogar in einem Ihrer alten Schlupfwinkel stattgefunden«, sagte er und berichtete mir von dem Vorfall, der sich am Abend zuvor an einer abgelegenen Straße im Atchafalaya-Becken zugetragen hatte.
    Dort, auf einem aus dem Sumpf aufragenden, mit fauligem Laub bedeckten Stück Land tief im Wald, durch dessen Blätterdach kaum ein Sonnenstrahl fiel, umgeben von Luftranken, angeschwemmtem Müll und Algenteppichen, betrieben zwei schwarze Frauen einen Puff, der unmittelbar neben einer in den fünfziger Jahren gebauten Bar lag. Die Leute, die in der Bar einkehrten, waren Überbleibsel aus einer anderen Zeit, zumeist Männer, die nach wie vor Französisch sprachen und sich tagelang nicht rasierten, die hier in der Gegend geboren waren, kaum weiter als bis in den nächsten oder übernächsten Bezirk reisten, und alle Ereignisse, die sich draußen in der Welt zutrugen, für unwichtig hielten, weil sie keinerlei Bezug zu ihrem Leben hatten.
    In diesem Lokal kehrte auch Legion Guidry ein, wenn er einen trinken wollte. Entweder bevor oder nachdem er die Hütte nebenan aufgesucht hatte.
    Die beiden Männer, die ihn suchten, stammten offensichtlich nicht aus dem Atchafalaya-Becken. Sie trugen Sportsakkos und Hemden mit offenem Kragen, hatten zwar beide einen dunklen Teint, sprachen aber nicht mit Cajun-Akzent. Mit angewiderten Blicken betrachteten sie den Müll, der überall herumlag, die verrosteten Autos im Unterholz, den qualmenden Abfallhaufen hinter der Bar. Als sie die Hütte betraten, die im Grunde genommen nur ein aus Brettern und Dachpappe zusammengezimmerter Schuppen mit einem Heizofen und einem mit Benzin betriebenen Stromgenerator war, schwang sich eine der schwarzen Prostituierten von der Pritsche auf, auf der sie gelegen hatte, starrte sie stumm an und wartete, dass einer von ihnen eine Dienstmarke zückte.
    »Wo ist der Typ, dem der rote Pickup draußen gehört?«, fragte einer der Männer. Er schaute sie nicht an. Er riss ein Papierhandtuch von der Rolle ab, die auf dem Tisch neben der Pritsche der Prostituierten stand, und wischte sich die Hand ab, mit der er die Türklinke berührt hatte.
    »Das is Mr. Legions Laster«, sagte die Frau.
    »Ich habe nicht gefragt, wie er heißt. Ich habe gefragt, wo er ist«, sagte der Mann, während er das Papierhandtuch zusammenknüllte und sich suchend umblickte, ob er es irgendwo hinwerfen konnte.
    Die Schwarze trug ein Trägerhemd und Shorts, aber vor den beiden Männern kam sie sich wie nackt vor. Sie hatten kurz geschnittene Haare, leicht eingeölt und ordentlich gekämmt, trugen tadellos gebügelte Kleidung und frisch geputzte Schuhe. Sie rochen nach Eau de Cologne und hatten sich spät am Tag rasiert. Sie waren nicht im Geringsten sexuell an ihr interessiert, waren nicht mal ein bisschen neugierig.
    »Der is noch nicht dagewesen«, sagte

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