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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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wenigen Minuten da, General. Sorgen Sie bitte dafür, dass Ihre Leute am Tor sie hereinlassen.«
    »Natürlich. Direktor Hobson, würden Sie meine Tochter jetzt bitten, als Zeichen ihres guten Willens meinen Mann freizulassen?«
    »Vanessa?«
    »Ja.« »Ihr Vater sagt, Sie hätten eine Geisel.«
    »Er ist keine Geisel. Dieser Mistkerl hat mich gekidnappt. Sie kennen ihn. Es ist Sam Cutler.«
    »Ihr Freund?«
    »Mein Ex-Freund. Mein Vater hat ihn bezahlt, damit er mich im Auge behält. Er hat mir die Spritzen gegeben und versucht, Carl umzubringen.«
    »Lassen Sie ihn frei? Als Zeichen Ihres guten Willens?«
    »Ich sollte den Dreckskerl umbringen, aber ich gebe ihm seinem Herrn und Meister zurück, wenn Carl einverstanden ist.«
    Hobson lauschte angestrengt. Er hörte, wie Vanessa und Rice sich berieten, konnte jedoch nicht verstehen, was sie sagten.
    »Okay. Sagen Sie dem General, er soll seine Leute abziehen, dann legen wir ihn in den Flur. Er ist noch bewusstlos.«
    »Vanessa ist einverstanden, Ihren Mann herauszugeben, General, wenn Sie Ihre Leute von der Tür abziehen.«
    »Einverstanden.«
    »Gut.«
    »Darf ich Sie noch um etwas bitten?«
    »Worum?«
    »Bitten Sie die Polizei, meine Tochter behutsam zu behandeln. Sie ist schwer krank. Ich glaube, sie nimmt die Wirklichkeit nicht mehr richtig wahr. Sie gehört in eine Klinik, nicht ins Gefängnis.«
    Vanessa hörte nur Hobsons Antworten mit, aber sie konnte sich sehr genau vorstellen, was ihr Vater sagte. Natürlich würde er lügen und Hobson einreden, dass Carl und sie verrückt waren.
    Sobald Hobson ihr gesagt hatte, dass der General seine Männer zurückgezogen hatte, gab Carl Vanessa seine Waffe.
    »Er scheint noch ohnmächtig zu sein«, meinte Carl, »aber schieß sofort, wenn er es nur spielt.« Vanessa richtete die Waffe auf Cutler. Carls Schulter schmerzte höllisch, als er das Bett aus dem Weg schob und den Stuhl unter dem Türknauf fortzog. Dann packte er Cutler unter den Armen und zerrte ihn zur Tür. Vanessa folgte ihnen und hielt dabei die Mündung der Waffe auf Cutler gerichtet. Er schien zwar noch bewusstlos zu sein, aber Vanessa wollte nichts riskieren.
    Carl schleppte Cutler zur Tür, die Vanessa für ihn öffnete. Der Flur war leer. Carl legte Cutler auf den Boden und schob ihn hinaus. Vanessa schlug die Tür zu. Carl rammte den Stuhl wieder unter den Knauf und wuchtete das Bett davor.
    »Wir haben getan, was Sie wollten«, erklärte Vanessa Hobson. »Sam liegt im Flur, unversehrt und schlafend. Jetzt ist es Ihr Job, uns hier herauszuholen.«
    »Die Polizei ist gleich da«, sagte Hobson.
    Vanessa setzte sich mit dem Rücken an die Wand und zog die Knie an die Brust.
    »Wie geht es dir?« wollte Carl wissen.
    »Mir geht's gut, ich bin nur sehr müde. Das liegt bestimmt an diesen Drogen.«
    »Ihre Wirkung wird bald nachlassen.«
    Vanessa schloss die Augen.
    »Tut mir leid, dass ich dich in diese Sache hineingezogen habe«, sagte Carl.
    »Das hast du nicht. Immerhin habe ich dich aus der geschlossenen Abteilung befreit.«
    »Und jetzt landen wir vermutlich beide hinter Gittern. Ich wollte nicht, dass es dazu kommt.«
    »Warum hast du versucht, mich zu retten, Carl? Du hättest schon längst weit weg sein können, in Sicherheit.«
    »Ich habe dich einmal im Stich gelassen. Noch einmal wollte ich das nicht tun. Ich habe mich von dem General verführen lassen. Diese Entscheidung hat mich mein ganzes Leben lang verfolgt.«
    »Glaubst du, wir wären zusammen geblieben, wenn du aufs College gegangen wärest? Ich war damals ziemlich durchgeknallt.« Sie lachte. »Das bin ich wohl immer noch.«
    »Ich habe keine Ahnung, wie es mit uns weitergegangen wäre. Ich weiß nur, dass ich dich enttäuscht habe.«
    »Also wolltest du das wiedergutmachen, indem du die Burg des bösen Generals stürmst?«
    »Ich habe nur mein Wort gehalten. Du hast mich gerettet, und ich habe dir versprochen, dich zu holen. Genau das habe ich auch getan. Es tut mir nur leid, dass es kein Happy End gibt wie im Kino.«
    »Ach, ich weiß nicht. Im Kino rückt die Kavallerie auch immer erst in letzter Sekunde an.«
    Vanessa deutete auf die Hauswand. Rice hörte das leise Heulen von Sirenen. »Wir kommen hier heraus und wir überleben«, erklärte sie.
    »Aber wir werden beide im Gefängnis landen.«
    Vanessa umklammerte Carls Unterarm. »Wir werden ihn besiegen. Ich weiß es. Ich bin nur noch nicht dahinter gekommen, wie wir das anstellen können, aber wir werden meinen Vater

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