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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Sie uns, was in Ihrem Haus passiert ist.«
    »Die Polizisten, die mich bewacht haben, sind tot. Ich wäre ebenfalls tot, wenn Carl mich nicht gerettet hätte.«
    »Wer ist Carl?« wollte Walsh wissen.
    »Der richtige Namen meines Mandanten ist Carl Rice, nicht Daniel Morelli. Die Frau, die ihm bei der Flucht geholfen hat, ist Vanessa Wingate, die Tochter von General Morris Wingate.«
    »Derselbe Wingate, der sich als Kandidat für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bewirbt?« fragte Walsh nach.
    Ami nickte.
    »Heilige Scheiße!«
    Brendan Kirkpatrick stellte sich gerade die Konsequenzen für seine Karriere vor, wenn er eine landesweite Fahndung nach der Tochter eines Mannes herausgab, der im Moment als aussichtsreichster Anwärter für die Nominierung als Präsidentschaftskandidat seiner Partei gehandelt wurde.
    »Also gut, Ami«, sagte er. »Fangen wir vorn an! Was hat die Tochter eines Präsidentschaftskandidaten mit einem umher ziehenden Schreiner zu schaffen, der bei einem Baseballspiel in eine Schlägerei verwickelt worden ist?«
    Während der nächsten halben Stunde wiederholte Ami vor dem Staatsanwalt und dem Detective die Geschichten, die Carl und Vanessa ihr erzählt hatten. Die beiden Männer hörten ihr aufmerksam zu, und Walsh machte sich Notizen. Als Ami mit ihrem Bericht fast am Ende war, kam ein Beamter mit einer Nachricht für herein. Der Detective schnitt ihm das Wort ab und ging mit ihm hinaus. Kurz darauf kehrte er zurück. Seine düstere Miene versprach nichts Gutes.
    »Die Männer, die ich zu Ihrem Haus geschickt habe, sind zurück. Sie haben die Officer gefunden. Sie sind beide tot. Sonst gibt es keine Leichen in Ihrem Haus.«
    »Das ist unmöglich!« erklärte Ami verwirrt.
    »Haben Sie die Männer gesehen, die die Beamten ermordet haben?« wollte Walsh wissen.
    »Haben Sie nicht zugehört? Einer von ihnen hat mich mit einem Messer angegriffen!«
    »Beruhigen Sie sich«, mischte sich Kirkpatrick ein.
    »Halten Sie mich für eine Lügnerin? Glauben Sie, dass ich mir das alles ausgedacht habe?«
    »Niemand behauptet, dass Sie lügen«, erwiderte Kirkpatrick schnell. »Aber diese ganze Geschichte klingt einfach ...«
    »Unglaublich?« beendete Ami den Satz für ihn. »Meinen Sie etwa, das wäre mir nicht klar?«
    Ein unbehagliches Schweigen senkte sich über den Raum. Ami nutzte den Moment, um nachzudenken.
    »Vanessa hat auf einem Schotterweg im Wald hinter meinem Haus gewartet, während Carl mich gerettet hat. Nachdem wir das Haus verlassen haben, fuhren die beiden mich hierher. Noch auf dem Waldweg haben uns Männer aus einem anderen Wagen angegriffen. Carl hat den Fahrer erschossen, und der Wagen ist in einen Graben gerutscht.
    Offenbar war er nicht schwer beschädigt, so dass sie zu meinem Haus fahren und die Leichen wegschaffen konnten.«
    Bevor Kirkpatrick darauf etwas erwidern konnte, ging die Tür des Verhörzimmers auf. Ein großer Mann trat ein. Sein Gesicht wirkte wie in Granit gemeißelt. Ihm folgten zwei andere Männer in blauen Nadelstreifenanzügen.
    »Wer sind Sie?« fuhr Kirkpatrick ihn an.
    »Victor Hobson, Stellvertretender Direktor für polizeiliche Ermittlungen beim FBI. Das hier sind die Agenten McCollum und Haggard. Soweit ich weiß, hatten Sie Carl Rice verhaftet und haben ihn entkommen lassen. Ich werde Ihnen helfen, ihn wiederzufinden.«
    Walsh und Kirkpatrick warfen sich einen vielsagenden Blick zu.
    »Woher wissen Sie, dass der Name unseres Gefangenen Carl Rice ist?« erkundigte sich der Bezirksstaatsanwalt.
    »Ich jage Rice seit 1985. Er wird wegen Mordes an dem Kongressabgeordneten Eric Glass und an General Peter Rivera gesucht. Bei der Frau, die ihm zur Flucht verholfen hat, handelt es sich sehr wahrscheinlich um Vanessa Kohler, General Morris Wingates Tochter.«
    »Mr. Hobson«, erwiderte Kirkpatrick, »ich würde Ihnen gerne eine Frage stellen, aber vorher möchte ich hören, was Sie uns über Rice und Vanessa Wingate zu sagen haben. Können Sie uns mitteilen, was Sie wissen?«
    »1985 wurde der Kongressabgeordnete Eric Glass in seinem Sommerhaus am Lost Lake, Kalifornien, gefoltert und ermordet. Ein Deputy griff Vanessa Wingate auf, die offenbar unter Schock über das Grundstück irrte. Sie hat Carl Rice als den Mörder identifiziert, aber außer ihrer Aussage wurde nichts gefunden, was Rice mit diesem Verbrechen in Verbindung brachte. Man hat mich dorthin geschickt, um in der Angelegenheit zu ermitteln, weil das Opfer Kongressmitglied war. Als ich

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