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Die Schuld

Titel: Die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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bekomme fünfundzwanzig Prozent Ihres Bruttohonorars.«
    »Was springt dabei heraus?«
    »Die Sache könnte noch größer werden als Dyloft.«
    »Dann bekommen Sie Ihre fünfundzwanzig Prozent. Wenn Sie wollen, auch mehr.«
    »Fünfundzwanzig sind fair«, erwiderte Pace und streckte Clay die Hand hin. Er schlug ein.
    »Legen Sie los.«
    »Es gibt ein Hormonpräparat für Frauen namens Maxatil. Mindestens vier Millionen Frauen in oder nach den Wechseljahren, Alter zwischen fünfundvierzig bis fünfundsiebzig, nehmen es. Maxatil ist vor fünf Jahren auf den Markt gekommen und galt damals als neues Wundermittel. Es hilft gegen Hitzewallungen und andere Symptome der Wechseljahre. Sehr effektiv. Angeblich soll es auch gegen Osteoporose und Bluthochdruck helfen und das Risiko von Herzkrankheiten senken. Der Hersteller ist Goffman.«
    »Goffman? Rasierklingen und Mundwasser?«
    »Genau der. Einundzwanzig Milliarden Dollar Umsatz im letzten Jahr. Der solideste der soliden Konzerne. Kaum Schulden, vernünftiges Management. Ein amerikanisches Traditionsunternehmen. Maxatil wurde allerdings etwas überstürzt auf den Markt geworfen. Die übliche Geschichte Aussicht auf Riesengewinne, das Medikament schien keine größeren Nebenwirkungen zu haben, es wurde durch die FDA geprügelt, und in den ersten Jahren waren alle glücklich und zufrieden. Die Arzte waren begeistert. Die Frauen schwärmten davon, weil es so gut wirkte.«
    »Aber?«
    »Aber es gibt Probleme. Große Probleme. Im Rahmen einer staatlichen Studie wurden zwanzigtausend Frauen untersucht, die vier Jahre lang Maxatil genommen hatten. Die Studie ist gerade erst fertig gestellt worden, der Bericht wird in ein paar Wochen veröffentlicht. Er wird vernichtend sein. Bei einem bestimmten Prozentsatz von Frauen lässt das Medikament das Risiko für Brustkrebs, Herzanfälle und Schlaganfälle in die Höhe schnellen.«
    »Was für ein Prozentsatz?«
    »Etwa acht Prozent.«
    »Wer weiß noch von diesem Bericht?«
    »Nur eine Hand voll Leute. Ich habe eine Kopie davon.«
    »Warum überrascht mich das nicht?« Clay nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche und sah sich nach Marshall um. Sein Puls raste. Mustique war mit einem Mal sehr langweilig geworden.
    »Es gibt ein paar Anwälte, die etwas wittern könnten, aber sie haben den Bericht der Behörde nicht gesehen«, fuhr Pace fort.
    »Bis jetzt ist nur eine Klage eingereicht worden, in Arizona, aber es ist keine Sammelklage.«
    »Was dann?«
    »Eine altmodische Schadenersatzklage. Ein Einzelverfahren.«
    »Wie langweilig.«
    »Eigentlich nicht. Der Anwalt ist ein alter Haudegen namens Dale Mooneyham aus Tucson. Er vertritt immer nur einen Mandanten, und er verliert nie. Er wird derjenige sein, der den ersten Schuss auf Goffman abgibt. Das könnte den Tenor für den gesamten Vergleich festlegen. Wir müssen unbedingt die Ersten sein, die eine Sammelklage einreichen. Das haben Sie doch von Patton French gelernt.«
    »Wir schaffen das schon«, sagte Clay, als wäre er seit Jahren auf Sammelklagen spezialisiert.
    »Und Sie können es allein, ohne French und diese Halsabschneider. Reichen Sie die Klage in Washington ein, und starten Sie dann die Werbespots. Das ist eine Riesensache.«
    »Genau wie Dyloft.«
    »Aber dieses Mal sind Sie der Boss. Ich werde im Hintergrund die Fäden ziehen und die schmutzige Arbeit machen. Ich habe gute Kontakte zu allen möglichen zwielichtigen Gestalten. Es ist Ihr Verfahren, und wenn Goffman Ihren Namen hört, wird das Unternehmen sofort in Deckung gehen.«
    »Ein schneller Vergleich?«
    »Vermutlich nicht so schnell wie bei Dyloft, aber da ging es ja auch bemerkenswert zügig. Sie werden allerdings Ihre Hausaufgaben machen müssen - die richtigen Beweise sammeln, Gutachter beauftragen, die Ärzte verklagen, die das Medikament verschrieben haben, und auf einen Prozess drängen. Sie müssen Goffman davon überzeugen, dass Sie gar nicht an einem Vergleich interessiert sind, dass Sie einen Prozess wollen - einen richtig großen, Aufsehen erregenden Prozess vor Ihrem Heimatgericht.«
    »Irgendwelche Nachteile?«, wollte Clay wissen. Er versuchte, vorsichtig auszusehen.
    »Meiner Meinung nach keine, bis auf die Tatsache, dass Sie ein paar Millionen für Werbung und die Prozessvorbereitung hinlegen müssen.«
    »Damit habe ich kein Problem.«
    »Sie scheinen inzwischen gelernt zu haben, wie man Geld ausgibt.«
    »Bis jetzt habe ich lediglich die Spitze des Eisbergs angekratzt.«
    »Ich möchte eine

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