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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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einem Drahtkorb mit langem Griff über den Kohlen. Ihr Mund war zu einem schmalen Strich zusammengepresst, und Max bemerkte, wie sie zusehends trauriger wurde. Er wandte sich an die Kinder und bat sie, draußen zu arbeiten, damit er sich allein mit Isabella unterhalten konnte. Sie gehorchten, sogar Christopher, der der Aufsässigste unter ihnen war. Als sie fort waren, nahm Isabella den Korb vom Feuer und sah nach ihrer Tochter.
    »Die Vergangenheit ist zu schmerzlich«, sagte sie und richtete die Windel des Babys.
    »Deine Vergangenheit ist deine Sache«, gab Max sanft zu. »Aber es gibt noch andere Menschen, die hierherkommen, zum Beispiel diese Nix und Valya. Und du hast von Kobolden gesprochen. Ich frage nur, weil ich will, dass die Kinder in Sicherheit sind, wenn ich weggehe.«
    Isabella erstarrte. »Weggehen?«, rief sie und wandte sich zu ihm um. »Aber wohin willst du denn gehen?«
    »Es wird der Tag kommen, an dem ich von hier fort muss«, erklärte Max ruhig. »Ich muss mich um eigene Angelegenheiten kümmern.«
    »Aber das darfst du nicht!«, protestierte Isabella und zupfte an der Decke des Babys. »Du bist ein Engel, der geschickt wurde, um uns zu beschützen! Ich habe immer und immer wieder um Erlösung von dem Bösen gebetet und jetzt bist du da!«
    »Ich bin kein Engel«, widersprach Max. »Ich bin nur ein Junge von jenseits des Meeres.«
    »Aber du vollbringst Wunder«, erklärte sie.
    »Hör zu«, sagte Max. »Ich kann nicht ewig hierbleiben. Ich werde bei der Aussaat helfen und das Haus herrichten, aber das Wichtigste, was ich tun kann, ist, mich um die Kobolde zu kümmern. Sie werden wiederkommen, Isabella,
mit weiteren Gefangenen für das Monster. Doch das Monster ist tot. Und das werden die Kobolde irgendwann erfahren. Glaubst du, dass sie euch einfach in Ruhe lassen werden?«
    »Was willst du denn tun?«, fragte sie.
    »Ich werde mich mal mit ihnen unterhalten«, sagte er und betrachtete das Schwert, das an der Wand hing.
    »Aber wir brauchen die Kobolde«, stieß Isabella hervor. »Sie bringen uns Korn und Vorräte. Ohne sie würden wir verhungern!«
    Max ging auf und ab und dachte über diese Zwickmühle nach, während Isabella mechanisch Korn und Milch für Giannas Frühstück zu mischen begann. Schließlich hatte er eine Idee.
    »Wann kommen denn die Kobolde?«, fragte er.
    »Jeden zweiten Monat«, erwiderte Isabella. »Wenn der Mond im Viertel steht, denn dem Monster wollen sie nicht begegnen. Sie werden bald kommen.«
    Max nickte und streckte sich.
    »Was hast du vor?«, fragte sie neugierig.
    »Nichts, was euch oder euren Nachschub gefährdet«, erklärte Max, zog die Stiefel an und steckte die Hand aus dem Fenster, um zu sehen, wie warm es war. »Und bitte erzähl
    den Kindern nichts von unserem Gespräch.«
    Aber die Kinder waren besonders empfindsam. Hatten sie vorher schon die Neigung gehabt, sich um ihn zu scharen, so folgten sie ihm jetzt mit derselben Aufmerksamkeit wie Hannahs Gänschen. Sie schienen zu spüren, dass Max vielleicht fortgehen würde, und wollten ihn im Auge behalten.
    Und sie waren nicht nur sensibel, sondern auch hartnäckig. Ein paar Tage nach dem Tod des Monsters und der Abreise von Pietro hörte Max sie miteinander flüstern und
ihn beobachten, wenn sie glaubten, er merke es nicht. Jetzt begannen sie, schüchtern zu lächeln, wenn er kam, und ein rundlicher kleiner Sechsjähriger, den die anderen Porcellino nannten, wagte es sogar, Max seine Muskeln zu zeigen.
    »Sehr beeindruckend«, fand Max, als er sich bückte, um den kleinen weichen Arm zu befühlen, dessen Besitzer von der Anstrengung ganz rot im Gesicht wurde. »Du wirst einmal groß und stark werden.«
    Porcellino strahlte übers ganze Gesicht, und auch alle anderen kamen angelaufen und schubsten sich gegenseitig zur Seite, um Max ihre Muskeln zu zeigen oder ihn aufzufordern, sich die Brombeerbüsche anzusehen oder den Bach, in dem Claudia eine Forelle gefangen hatte. Als Max aus altem Füllmaterial und Schuhleder einen groben Fußball bastelte, schwand die letzte Zurückhaltung. Unter Paolos gewitzter Führerschaft dachten sie sich zahllose Spiele und Wettbewerbe aus. Der Ball wurde getreten, geworfen, gerollt … Max staunte über den Erfindungsreichtum und die Begeisterung, die jedes Spiel hervorrief. Nach drei Tagen war der Ball hinüber, und Isabella blieb einen Abend lange auf, um ein neues, kräftigeres Exemplar mit dreifachen Nähten anzufertigen.
    Das einzige Kind, das still und zurückgezogen

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