Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
die den Schimmelbefall im nassen Keller überstanden hatten. Das Essen wurde relativ schweigend eingenommen, denn Max hatte beschlossen, dass sich die Kinder in ihrem eigenen Tempo an die neuen Umstände gewöhnen sollten. Nachdem die Teller abgeräumt worden waren, schloss er die Fensterläden und brachte die Tür wieder an. Er bestand darauf, dass die dreckigen Decken von oben heruntergebracht und auf dem Boden vor dem Feuer ausgebreitet wurden. Sie würden alle unten schlafen, denn das Obergeschoss war völlig unbewohnbar. Max zog die Stiefel aus und döste auf einem Stuhl, während er zusah, wie der goldene Feuerschein auf den Wänden tanzte und die Kinder sich in ihre Decken rollten und langsam einschliefen.
Soweit Max es beurteilen konnte, würde es noch Tage – vielleicht sogar Wochen – dauern, bis er das Haus in Ordnung gebracht hatte und weiter nach Norden ziehen konnte. So sah zumindest sein Plan aus, wenn er denn überhaupt einen hatte. Irgendwo im Norden lag Lord Vyndras Land, und Max war entschlossen, ihn zu finden.
Die darauffolgenden Tage verliefen recht gleichförmig. Während sich die Kinder um ihre Aufgaben auf dem Feld oder um die Tiere kümmerten, arbeitete Max daran, das Haus wieder bewohnbar zu machen. Als aller Unrat hinausgeschafft und verbrannt und alle Decken gewaschen und zum Trocknen aufgehängt worden waren, begann er, die Schmutzschichten abzuschrubben, die sich auf Wänden, Böden und sogar an der Decke abgesetzt hatten. Es war eine mühsame Arbeit, aber er erzielte schnell sichtbare Erfolge: Der Dreck wich sauberem Stein, dunklem Holz und verblasster gelber Farbe.
Irgendwann bemerkte Max, dass ein paar der jüngeren Kinder ihn zu beobachten begannen. Sie standen in der Tür oder saßen auf der Schwelle und steckten ihre ungekämmten Köpfe herein, während er Möbel reparierte, Wandleisten schrubbte und die Küche scheuerte, bis die Fliesen glänzten.
Es war Claudia, ein kräftiges, neugieriges Mädchen, das als Erste Max bei der Arbeit half. Sie sagte kein Wort, nahm nur einen der Lappen und half ihm, den Kamin und dessen Sims zu putzen. Bald gesellte sich Marco zu ihnen, dann folgte ein vorwitziger Junge namens Paolo. Und eine Stunde später waren acht Kinder nach drinnen gekommen, um ihm zu helfen, die Wände zu säubern.
Isabella beobachtete die Entwicklung amüsiert, sagte aber nichts, sondern kümmerte sich nur um Gianna und beaufsichtigte die Arbeiten draußen. Max’ Verachtung für sie war offensichtlich, er hatte sie nur wegen ihres Babys bleiben lassen, und weil die Kinder jemanden brauchen würden, der für sie sorgte, wenn er weg war. Isabella schien das zu spüren, und so war sie höflich, aber reserviert, wenn sie das Essen aus Korn und den Eiern, die die sechs Hühner legten, zubereitete.
In der Dämmerung wusch sich Max Gesicht und Hände und wanderte dann weit über die Hügel, um sich einen besseren Eindruck von der Landschaft zu verschaffen und zu sehen, ob noch weitere Gefahren in der Umgebung lauerten.
Es war eine atemberaubende Landschaft, und Max konnte sich vorstellen, dass das alte Anwesen einmal ein wohlhabender Hof einer einflussreichen Familie gewesen war. Doch er musste einsehen, dass diese Tage trotz seiner Bemühungen längst vorbei waren und es wesentlich mehr als Putzlappen, Wasser, Mopp und Besen brauchte, um diesen Ort wieder zu einem sicheren, blühenden Heim zu machen, das diese Kinder ernähren konnte.
Seine größte Sorge war zunächst ihre Sicherheit. Das Monster aus dem Brunnen war tot, aber er fragte sich, ob seine Anwesenheit nicht auch andere Wesen ferngehalten hatte. Im Augenblick war im Tal alles friedlich, doch es gab ein paar Dinge, die ihn störten.
Er besprach sie am nächsten Morgen mit Isabella, als sie am Feuer alte Kaffeebohnen röstete. Bislang hatte Max Isabella nur angesprochen, wenn es absolut notwendig war, und als er es jetzt tat, hielten die Kinder abrupt in ihrer Arbeit inne, um zuzuhören.
»Der Kaffee«, sagte Max und wies auf den Jutesack. »Der Tee und der Zucker. So etwas wächst hier nicht. Woher habt ihr diese Sachen?«
»Nix und Valya haben sie mitgebracht«, erklärte sie leicht misstrauisch. »Bei ihrem Besuch vor Weihnachten.«
»Weihnachten?« Max sah sie scharf an und blies in seinen Tee. »Du erinnerst dich an Weihnachten, Isabella? Erinnerst du dich an das Leben vor den Dämonen? Vor Astaroth?«
Doch Isabella wollte nicht antworten. Sie blickte ins
Feuer und schüttelte die Bohnen in
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