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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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alte Straße hinunter.

KAPITEL 19
    Skeedle und der Troll

    E nde Juni schrieb Max einen Brief an Julie Teller. Sie würde wohl gerade ihre letzten Prüfungen machen, und er stellte sich vor, wie sie in Maggie an einem Schreibtisch saß und unter den Augen eines wachsamen Lehrers eifrig schrieb. Die Vorstellung ließ ihn lächeln.
    Er hatte nicht wirklich die Absicht, den Brief abzuschicken. Zum einen gab es niemanden, der ihn nach Rowan hätte bringen können, zum anderen, weil er sich nicht sicher war, ob Julie ihn angesichts seines so plötzlichen Verschwindens überhaupt lesen würde. Dennoch tat es einfach gut, seine Gedanken zu ordnen und seine Erfahrungen mit einem Freund zu teilen, selbst wenn es nur auf dem Papier geschah.
    Max beschrieb gerade den Bauernhof, als er Mina bemerkte.
    Sie hatte sich leise auf den Stuhl neben ihm gesetzt, das Kinn auf die Knie gelegt und folgte mit ihren dunkelbraunen Augen den Buchstaben und Worten, die aus Max’ Feder flossen.
    »Du kleiner Heimlichtuer!«, sagte Max und pustete die Tinte trocken. »Wie lange bist du schon hier?«

    Sie zuckte mit den Schultern und kletterte vom Stuhl, um sich auf seinen Schoß zu setzen. Interessiert schaute sie sein Tagebuch an und schlug dann die erste Seite auf.
    »Was ist das?«, fragte sie und deutete auf eine Zeichnung.
    »Das ist Nick«, antwortete Max. »Er war mein Lymrill.«
    »Sieht fies aus«, fand Mina und tippte auf die gebogenen Krallen und den stacheligen Schwanz.
    »Nein«, widersprach Max. »Aber genau wie du ist er ein kräftiger kleiner Kerl. Wenn Nick hier wäre, würde er jede Ratte im Tal jagen und wir hätten keine Probleme mehr in den Vorratsräumen.«
    »Und was ist das?«, fragte Mina und schlug eine weitere Seite auf.
    »Das ist der Alte Tom. Es ist ein großes Gebäude mit einer Uhr am Turm. Jede Stunde macht sie ein lustiges Geräusch, das uns sagt, wie spät es ist.«
    Mina lachte und zeigte auf die Zeichnung einer schwarzen Löwin mit einem gebrochenen Horn.
    »Das ist YaYa«, erklärte Max. »Sie ist größer als Nix’ Wagen, aber sehr weise und sanftmütig.«
    »Und er?«
    »Das ist Bob. Er ist so groß wie der Kletterbaum.«
    »Ist er ein Monster?«, wollte Mina wissen.
    »Na ja«, zögerte Max. »Er ist ein Oger. Aber ein sehr netter.«
    Mina blätterte die Seite um und zeigte auf Mum und Bellagrog. »Und was ist damit?«
    »Oh«, machte Max und betrachtete das Paar. »Das sind Hexen …«
    »Sind sie auch nett?«
    »Nicht sehr.«
    Max blätterte schnell um, damit das Mädchen von den
gierigen Fratzen keine Albträume bekam, doch Mina kehrte hartnäckig zu der Seite zurück.
    »Ich habe keine Angst vor ihnen«, erklärte sie. »Ich finde sie lustig.«
    Bei diesen Worten begannen sich die Bilder zu bewegen. Max starrte mit offenem Mund das Blatt an, auf dem Mums Bild Rad schlug und Bellagrog herumtobte und ihnen die Zunge herausstreckte. Es war wie ein Zeichentrickfilm.
    »Mina!«, stieß Max hervor. »Bist du das?«
    Sie grinste zögernd und nickte.
    »Und du hast auch die Lichter aus dem Kamin schweben lassen, nicht wahr?«, fragte er.
    »War das nicht hübsch?«, flüsterte sie und sah zu ihm auf.
    Max nickte und wollte ihr gerade eine weitere Frage stellen, als Claudia mit dem Geschirr fertig war und zu ihnen kam, um zu sehen, was sie taten. Sofort nahmen die Hexen wieder ihre ursprüngliche Haltung ein.
    »Was ist das?«, wollte Claudia wissen, setzte sich auf die Armlehne und griff nach dem Tagebuch.
    »Nichts Besonderes«, meinte Max. »Nur ein paar Worte und Bilder von mir.«
    Er sah Mina an, aber sie war wieder das kleine unscheinbare Mädchen von vorher.
    »Ohh!«, rief Claudia und rutschte näher, um sich die Zeichnung eines Shedu anzusehen.
    Bald versammelten sich auch andere Kinder um sie herum und Max musste das Tagebuch hochhalten, damit alle die Bilder von den Robben und den Hochlandhasen sehen konnten, die Bücher in der Bacon-Bibliothek sortierten. Max beantwortete viele Fragen über die verschiedenen Wesen, aber am meisten interessierten sich die Kinder für Rowan selbst und die Art der Schule. Gab es wirklich einen
Ort, an dem Kinder lernten, zu schreiben und zu zeichnen, wie Max es konnte?
    »Ja, den gibt es«, antwortete Max. »Er ist allerdings ganz weit weg, jenseits des Meeres.«
    Aber auch wenn die Schule weit weg war, konnte Max sie doch unterrichten! Claudia machte diesen Vorschlag mit derselben furchtlosen Entschlossenheit, die sie beim Angeln, Arbeiten und allem anderen an den

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