Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Tinte und Papier, wenn ihr es braucht. Ich erwarte, dass ihr alle lesen und schreiben könnt, wenn ich zurückkomme.«
»Wann wird das denn sein?«, fragte Mina und zupfte ihn am Ärmel.
»Das weiß ich nicht«, antwortete Max. »Hoffentlich nächstes Frühjahr, doch ich kann nichts versprechen. Aber kein Weinen und kein Gejammer. Diego, such dir fünf Gehilfen
zum Aufräumen, damit ich Nix und Valya helfen kann, sich einzurichten.«
Im oberen Stockwerk angekommen, stellten die Vyes ihre Koffer ab und rieben sich die roter werdenden Augen.
»Ihr solltet es ihnen wirklich sagen«, sagte Max und schloss die Tür. »Ich glaube, sie werden es verstehen. Ihr werdet euch furchtbar fühlen, wenn ihr die ganze Zeit über menschliche Gestalt annehmen müsst.«
Nix lächelte dankbar, als er den Vorschlag hörte, schüttelte aber den Kopf.
»Ein andermal«, meinte er. »Mit deinem Fortgang haben sie erst einmal genug zu tun. Mach dir keine Sorgen um uns – es gibt Medikamente und Mittel, die uns helfen können.«
»Und nachts können wir uns immer zurückverwandeln«, fügte Valya hinzu.
»Nun, ich weiß eure Hilfe zu schätzen«, sagte Max leise. »Dass ihr hierherzieht und euch um sie kümmert.«
Nix wehrte ab und nahm aus seiner Tasche ein großes, zusammengefaltetes Blatt.
»Hier ist deine Karte«, erklärte er, faltete sie auseinander und strich sie auf dem Bett glatt. Max wandte seine Aufmerksamkeit der Landkarte zu, die die Umrisse von Europa und Nordafrika zeigte. Doch so vertraut ihm die Formen auf der Karte waren, so unbekannt waren ihm die darin verzeichneten Grenzen und Namen.
»Das ist also das Königreich Blys«, stellte Max fest und betrachtete das Pergament näher.
»Genau«, sagte Nix. »Wir mussten weit reisen und uns mit vielen üblen Charakteren treffen, um das hier anfertigen zu können, also behandle es wie Gold.«
»Dein Vyndra ist wirklich einer der Herzöge«, murmelte Valya und wies auf einen Abschnitt der Karte, der den größten
Teil von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden umfasste. »An der Kreuzung und dahinter haben wir viel über ihn gehört – ein Tyrann, der König Prusias den Thron neidet. Einige glauben, dass er mit König Aamon im Bunde steht. Es gibt keinen offenen Krieg, aber der Herzog ist der Hauptverdächtige bei zwei Mordanschlägen auf Prusias. Die Vyes, mit denen wir gesprochen haben, behaupten, er sei schrecklich, Max. Selbst die, die für den Feind arbeiten …«
»Nun«, meinte Max, »ich habe nie geglaubt, dass es leicht wird.«
»Hast du einen Plan?«, fragte Nix besorgt. »Du willst doch nicht einfach nach Azur gehen und seinen Herrscher herausfordern. Es gibt jetzt nur noch zwei Pässe über diese Berge«, sagte er und wies auf die früheren Alpen und Karpaten, »und die werden streng bewacht. Du kannst nicht nach Osten und dann in einem großen Bogen zurückkehren, denn dann musst du nach Holbrynn.«
Max fand den Namen auf der Karte – er stand für ein großes Gebiet, das die frühere Ukraine und Georgien umfasste.
»Was ist mit Holbrynn?«, erkundigte er sich.
»Das ist das Reich von Yuga«, sagte Valya. »Da lebt nichts mehr – Yuga hat alles gefressen.«
»Dieser Dämon nimmt keine Gestalt an.« Nix schauderte. »Die Vyes sagen, er sei ein Wirbelsturm, ein ächzender Sturm, der das Land leer fegt und alles Leben verschlingt. Nicht einmal andere Dämonen reisen dorthin.«
Max dachte an die Ormenheid und fuhr mit dem Finger nach Westen über das Mittelmeer und dann nach Norden durch die Biskaya und der Küste entlang an einem Herzogtum namens Harine vorbei bis nach Azur.
»Ich kann segeln«, erklärte er, »und das Wetter kann auch nicht schlimmer sein als das, was ich schon erlebt habe.«
»Stimmt«, meinte Nix. »Aber nach dem, was wir hören, wird die Straße von Gibraltar jetzt bewacht. Nichts kommt hinein oder heraus, ohne dass es an Mad’raast vorbei muss – einem weiteren Herzog und engem Verbündeten von Prusias. Du kommst nicht durch, ohne durchsucht zu werden.«
Max wurde immer frustrierter und begann, die Karte nach Küstenorten, Flüssen und Ebenen abzusuchen, die es ihm leichter machten, als über die Berge zu klettern oder durch einen Zoll oder eine Straßensperre zu schlüpfen. Aber für jede mögliche Lösung hatten die Vyes ein Gegenargument.
»Ihr versucht nur, mich hierzubehalten«, fuhr er auf.
»Nein«, sagte Valya, »wir versuchen nur, dich auf die Realität vorzubereiten.«
»Angenommen, du schaffst es, nach
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