Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Azur zu kommen, wie willst du ihn dann besiegen?«, fragte Nix. »Du hast keine Waffe, mit der du so einen Dämon bezwingen könntest.«
»Ich habe schon eine Waffe«, widersprach Max. »Sie muss nur repariert werden.«
»Nun, wir kennen einen Schmied am Kreuzweg«, sagte Nix. »Und in den Bergen zwischen hier und Azur gibt es Zwerge. Die kannst du fragen, wenn du dort vorbeikommst.«
Max schüttelte den Kopf. »Die Zwerge habe ich bereits gefragt. Sie wollen sie nicht anfassen.«
»Dann weiß ich nicht, was ich noch sagen soll«, seufzte Nix und setzte sich auf den kleinen Stuhl.
Die Vyes blieben geduldig sitzen, als Max mit einem Stift auf die Karte tippte und die Berge und Küsten nach einem möglichen Weg nach Azur absuchte.
»Ich glaube, ich versuche es mit der Straße von Gibraltar«, entschied er mit einem Blick auf die schmale Öffnung. »Auf dem Meer komme ich am schnellsten voran und die
Meerenge wird das einzige Hindernis sein. Mad’raast kümmert sich wahrscheinlich mehr um das, was hereinkommt, als um das, was hinausfährt. Vielleicht kann ich hindurchschlüpfen und nach Norden segeln.«
»Gut, sind wir optimistisch«, überlegte Nix. »Sagen wir, alles verläuft nach Plan. Was dann?«
Max hatte keine Antwort bereit. Er war so mit abstrakten Racheplänen oder den konkreten Problemen des Bauernhofes beschäftigt gewesen, dass er noch nicht über das Danach nachgedacht hatte. Er zweifelte daran, dass er auf Rowan wieder willkommen sein würde. Er konnte Connor suchen, aber er hatte keine Ahnung, wo die kleinen Ländereien seines Freundes liegen könnten. Natürlich konnte er friedlich auf dem Bauernhof leben, aber das kam ihm angesichts seiner Gaben und seiner Ausbildung unverantwortlich vor. Die größten Bedrohungen im Tal hatte Max bereits besiegt oder unterworfen, jetzt konnten Nix und Valya sich um den Hof kümmern und den immer größer werdenden Haushalt versorgen.
»Ich weiß es nicht«, gestand er. »Das werde ich entscheiden müssen…«
Eine plötzliche Unruhe ließ Max innehalten, schnelle Schritte, die den Gang entlangkamen. Es klopfte hart an der Tür und Marios ängstliche Stimme rief:
»Max, komm schnell! Skeedle ist hier!«
Verwundert eilte Max nach unten und sah den Kobold nervös auf der Schwelle auf und ab marschieren.
»Sag nur nicht, da ist noch ein Troll«, amüsierte sich Max.
Skeedle wischte sich den Schweiß von der Stirn, schüttelte den Kopf und winkte Max hektisch, ihm nach draußen vor die Tür zu folgen.
»Ich will die anderen nicht verängstigen«, flüsterte er,
»aber ihr bekommt Ärger, mein Herr. Ärger der schlimmsten Sorte!«
»Wovon redest du?«, fragte Max und sein Lächeln verschwand.
»Er weiß, dass das Monster tot ist!«, rief der Kobold. »Das Monster, das im Brunnen gewohnt hat.«
»Wer weiß das?«, fragte Max.
»Und er weiß über den Troll Bescheid!«, zischte Skeedle. »Die wahre Geschichte …!«
»Von wem redest du?«, wollte Max wissen.
»Er weiß, dass du es warst!«, kreischte der Kobold und zerrte an seinem Hut. »Du musst fliehen!«
»WER WEISS DAS?«, schrie Max und packte Skeedle an den Schultern.
Aber der kleine Kobold war außerstande, zu antworten. Die Furcht hatte ihm die Sinne verwirrt und er konnte nur noch heisere, unartikulierte Laute von sich geben. Max wiederholte die Frage, aber Skeedle schluchzte nur und schloss die Augen. Hinter Max versammelten sich Isabella und die Kinder, um zu sehen, was los war.
»Skeedle«, sagte Max mit sanfter Stimme. »Bitte sprich mit mir. Wer weiß, dass ich hier bin?«
Aber der Kobold war ohnmächtig geworden.
An seiner Stelle antwortete eine Stimme, so dunkel und warm wie fließendes Blut. »Das bin ich«, lachte sie. »Und ich heiße dich in meinem Königreich willkommen.«
KAPITEL 20
Blys
P rusias trat aus dem Schatten eines Hagedornbusches wie ein barbarischer König aus einer fremden Zeit. Sein schwarzes Haar wallte wie eine Löwenmähne um seinen Kopf und sein schwarzer Bart fiel in zotteligen Zöpfen über seine breite Brust. Er war über zwei Meter groß, doch nicht seine schreckliche Größe oder seine Masse zogen die Aufmerksamkeit auf ihn, sondern seine Dämonenaugen, die im Licht aus der offenen Tür blitzten.
Der Dämon schien in Hochstimmung zu sein, auf seinem groben Gesicht zeichnete sich ein erfreutes Grinsen ab, als er auf seinen Stock gestützt näher kam und einen Arm ausstreckte, als ob er sie alle umarmen wollte.
»Max!«, rief er. »Komm und begrüße
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