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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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viel erzählt. Alles, was er tut, ist ein großes Geheimnis.«
    »Tu mir den Gefallen und erzähl mir alles, was du weißt«, verlangte Astaroth.
    Zum Entzücken des Dämons weigerte sich Max.
    »Was für ein Stolz!« Er klatschte in die Hände. »Was für
eine Dickköpfigkeit. Kein Wunder, dass dich Prusias nach hier unten verbannt hat. Aber ich bin nicht Prusias und du kannst dich mir nicht widersetzen, kleiner Hund.«
    Als sich Astaroth aufrichtete, nahm er seine überwältigende Präsenz wieder an und Max war wie gebannt. Wie ein Krake ergriff der unbezwingbare Wille des Dämons von Max’ Gehirn Besitz, erzwang sich Zugang zu seinen Erinnerungen und drang in seine innersten Geheimnisse ein. Der Dämon erfreute sich an jeder Schande, und obwohl er seine Gedanken selbst hätte lesen können, zwang er Max, Davids Geheimnisse laut auszusprechen.
    Und während Max weinte, hörte Astaroth zu. Max erzählte ihm von Davids roten Blumen und wie er sie zu Gift verarbeitete. Er erzählte ihm, wie David die feindlichen Schiffe durch das Observatorium vernichtete und wie er Prusias hereingelegt hatte, indem er Connors Seele austauschte. All dies und noch viel mehr erzählte er ihm. Der Verrat an seinem Freund war so vollständig, dass Max am liebsten mit dem Kopf gegen die Wand gerannt wäre, hätten ihn nicht die Fesseln daran gehindert.
    »Sssst«, beruhigte ihn Astaroth und strich ihm übers Haar, als ob er ihn trösten wollte. Langsam verringerte sich seine Aura, sodass Max wieder Herr über seine Gedanken wurde und er dem triumphierenden Dämon ins lächelnde Gesicht sehen konnte. »Du solltest keine allzu großen Schuldgefühle haben, mein Junge. Du hast mir lediglich bestätigt, was ich bereits vermutet habe. Aber ich bin neugierig, Max. Hat David dich je eine dieser Blumen berühren lassen?«
    Max schüttelte nur den Kopf, in dem noch alles herumschwirrte, was er verraten hatte.
    »Interessant«, fand Astaroth. »Du weißt doch, wie man sie nennt, oder? Im Sidh heißen sie Bláth Mag Balor – Balors Blumen. Ich nehme an, du weißt, wer Balor ist?«

    »König der Fomorianer«, erklärte Max. »Mein Urgroßvater.«
    Astaroth lachte leise. »Ja, tatsächlich«, sagte er. »Da hat jemand seine Familiengeschichte gelernt. Da du die Identität deines Urgroßvaters kennst, nehme ich an, dass du auch weißt, wer ihn getötet hat.«
    »Lugh der Langhändige, mein leiblicher Vater und Balors eigener Enkel.«
    »Genau«, bestätigte Astaroth. »Und das war keine leichte Tat, denn Balor war ein schwerer Gegner, dessen großes einzelnes Auge so giftig war, dass alles starb, was er anblickte.«
    »Ich kenne die Geschichte«, behauptete Max. »Lugh hat ihm das Auge mit einer Schleuder ausgeschossen …«
    »Woraufhin Balor tot umfiel und das Blut aus seinem Auge in die Erde sickerte«, beendete Astaroth. »Und bevor Lugh diese Welt verließ, nahm er die Erde von dem Ort mit sich, an dem Balor gestürzt war. Er verstreute die Erde in seinen Gärten in Rodrubân, wo bald eine rote Blume wuchs – Bláth Mag Balor. Aus dieser Blume kann ein Weiser ein Gift mischen, so tödlich, dass es ein Fluch für Gott und Dämon gleichermaßen ist.«
    Astaroth zog eine der roten Blumen hervor. Das tödliche Ding hing in einem leuchtenden Energieball. Obwohl die Blüte offensichtlich eingeschlossen war, scheute Max davor zurück wie vor einem Skorpion.
    »Weißt du, was das Ärgerliche an dieser kleinen Blume ist?«, wollte der Dämon wissen. »Das Buch Thoth gibt mir keinerlei Macht darüber. Seine Wurzeln liegen in einer anderen Welt, daher bleibt mir ihr wahrer Name verborgen. Nun ja, ein schlauer kleiner Zauberer könnte das erkennen und so etwas suchen und seinen Samen über das Land verteilen, um meine Art zu behindern. Und wenn dieser Zauberer
wirklich kühn und unternehmungslustig ist, dann könnte er versuchen, aus solchen Blüten ein Gift zu brauen, das so stark ist, dass es jeden Dämon auf der Erde vernichten kann … einschließlich meiner Wenigkeit.«
    Astaroth betrachtete die Blume genau und warf Max dann ein schlaues kleines Lächeln zu.
    »Ich hatte diese Möglichkeit bedacht. Du hast sie mir lediglich bestätigt, nicht wahr?«
    Max starrte dumpf vor sich hin und sagte nichts.
    »Eine gute Tat zieht die nächste nach sich«, amüsierte sich Astaroth. »Soll ich dir den Rest von Davids Plan verraten? Er hat es offenbar versäumt, ihn dir zu erzählen.« Der Dämon machte es sich bequem, als wollte er eine Geschichte erzählen.

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